Grevenbroich 20.000 Orden für Alaska-Trip

Grevenbroich · Der Grevenbroicher Klaus Lüttgen will mit einem Hollandrad durch Kanada bis nach Alaska fahren. Finanzieren will der Kanada-Liebhaber den Trip durchs Abenteuer, indem er 20.000 Karnevalsorden verkauft.

 Mehr als 20 000 Orden und Abzeichen hat der Grevenbroicher Klaus Lüttgen von seinem Vater Karl geerbt. Diese will er jetzt verkaufen, um sich den Traum von der Radtour nach Alaska zu erfüllen.

Mehr als 20 000 Orden und Abzeichen hat der Grevenbroicher Klaus Lüttgen von seinem Vater Karl geerbt. Diese will er jetzt verkaufen, um sich den Traum von der Radtour nach Alaska zu erfüllen.

Foto: K.N.

Wenn die anderen Jungen Fußballer, Feuerwehrmann oder Rennfahrer werden wollten, dann konnte Klaus Lüttgen nur mit den Achseln zucken: Sein Traum hieß Kanada — bereits als kleiner Junge wollte der gebürtige Kölner (51) das Land der Berge, Bäume und Bären erkunden. Vier Mal hat der Monteur, der zurzeit Arbeit sucht, das Land bereits bereist. Jetzt plant er seine fünfte Tour für den Sommer 2011: "Ich will mit dem Hollandrad bis nach Alaska fahren." Finanzieren will er die Tour durch das Abenteuer, indem er Festabzeichen und Karnevalsorden seines verstorbenen Vaters verkauft.

 Die Natur von Kanada bis Alaska will der Grevenroicher Klaus Lüttgen per Hollandrad erfahren.

Die Natur von Kanada bis Alaska will der Grevenroicher Klaus Lüttgen per Hollandrad erfahren.

Foto: K.N.

Mit Hollandrad und Anhänger

Das wird kein Luxustrip — bewusst nicht. Das einzige, was Klaus Lüttgen drei bis vier Monate "all inklusive" haben wird, sind Erlebnisse in der Natur: auf dem Campingplatz, beim Radfahren, beim Wandern und bei Kontakten mit den zahlreichen Tieren. "Rund 10 000 Euro" hat der Grevenbroicher als Reisebudget eingeplant: "35 Euro pro Tag für Unterkunft und Verpflegung: Das ist nicht üppig, aber das geht", meint Lüttgen.

Üppig ist dagegen die Sammlung seines Vaters Karl Lüttgen: Dieser hat mehr als 20 000 Festabzeichen und Karnevalsorden gesammelt. In chronologischer Reihenfolge, wurden die kleinen Schmuckstücke auf grünem Samt hinter Rahmen oder in Sammelkästen aufbewahrt. "Mein Vater war stets auf der Suche nach Objekten, die ihm fehlten", erzählt Lüttgen. Hauptsächlich handele es sich um Anstecker aus Köln, Düsseldorf, Bonn und Mainz — für Liebhaber eine gute Gelegenheit, um Lücken in der eigenen Sammlung zu schließen. Jetzt sucht der Grevenbroicher nach einem Ausstellungsort: "Vielleicht gibt es Möglichkeiten in der Coens-Galerie, im Montanushof oder der Villa Erckens."

Seine Tour hat Klaus Lüttgen bereits ausgearbeitet. Starten will er in Vancouver, weiter soll es zu den Rocky Mountains gehen. Von Banff nach Jasper führt die Tour nach Edmonton. Dann will Lüttgen über den legendären Alaska-Highway "Alcan" nach Norden durch den Yukon um Denali-Nationalpark radeln. Über Ancourage nimmt er Kurs auf Valdez — dort, wo sich 1989 durch die Havarie der Exxon-Valdez "eine der größten Ölkatastrophen" ereignete. Mit dem Schiff will der 51-Jährige nach Kodiak-Island und zum äußersten Rand der Aleuten fahren — ehe er wieder das Ticket zurück in die USA bucht.

Warum die Reise? "Vielleicht ist gerade jetzt der richtige Zeitpunkt", so Lüttgen. Er würde gern einen Reisebericht schreiben oder zeitweise in Kanada arbeiten. Jetzt hofft der Grevenbroicher, dass sein Traum wahr wird — und freut sich schon, wenn er nach der Rückkehr wieder seine Heidi in die Arme schließen kann.

(NGZ)
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