Grevenbroich Kein Platz für Prümm-Fahne?

Grevenbroich · Es bleibt beim Nein: Bürgermeisterin Ursula Kwasny beharrt darauf, dass die von Vorgänger Axel Prümm gestiftete Schützen-Fahne nicht vor "ihr" Rathaus kommt. Sie und die Präsidentenrunde der Schützen suchen eine Lösung.

 Die Frimmersdorfer und Laacher Fahne wehen vor dem Rathaus. Laut Ursula Kwasny erhält die neue Schützen-Fahne dort aber keinen Platz.

Die Frimmersdorfer und Laacher Fahne wehen vor dem Rathaus. Laut Ursula Kwasny erhält die neue Schützen-Fahne dort aber keinen Platz.

Foto: M. Reuter

Vor dem Alten Rathaus wehen die Frimmersdorfer und Laacher Flaggen — in den Orten feiern jetzt die Schützen. Zwei der vier Fahnenstangen sind leer, eigentlich genug Platz für die neue Schützen-Fahne. Doch im Rat betonte Bürgermeisterin Ursula Kwasny jetzt energisch: "Die kommt nicht vor mein Rathaus."

Die Schützen-Fahne — mit den Wappen aller 21 Bruderschaften, Heimat- und Schützenvereine in der Stadt — hatte Axel Prümm im Frühjahr den Schützen gestiftet. Diese stellten sie der Stadt zur Verfügung — warteten aber vergebens darauf, dass das neue Stück vor dem alten Rathaus auch hochgezogen wird, Brauchtumsfreunde beschwerten sich, die Präsidentenrunde mit den Chefs des Brauchtumsvereine schaltete sich ein (NGZ berichtete). Im Rat hatte die FDP beantragt, doch vor dem Rathaus einen Platz für die Fahne vorzusehen, "um in der langen Diskussion eine Entscheidung herbeizuführen. Das Geeiere ist ja schlimm", kritisierte Fraktionschef Manfred Hermanns am Freitag.

Doch die Liberalen setzten sich mit ihrer Forderung ebenso wenig durch wie mit dem Antrag, wieder auf allen Medien und Schreiben der Stadt den Slogan "Grevenbroich — Bundeshauptstadt der Energie" zu verwenden. Kwasny hatte ihn von allen Amtsschreiben-Vordrucken entfernen lassen. "Ich vermute, dass die Bürgermeisterin mit den Hinterlassenschaften ihres Vorgängers aufräumen will", sagte Hermanns nach der Sitzung. Das Verhältnis zwischen Prümm und Kwasny war lange nicht das beste.

"Die Entscheidungen haben nichts mit Axel Prümm zu tun", wehrt sich Ursula Kwasny. "An Feiertagen sind bereits alle vier Fahnenstangen vor dem Rathaus belegt — ebenso beim Grevenbroicher Schützenfest, wenn die Fahnen der drei Partnerkommunen gehisst werden", begründete sie auf Nachfrage im Stadtrat. Bertram Graf von Nesselrode (CDU) gab ihr Schützenhilfe: "Vor dem Rathaus sollten beispielsweise die Deutschland-, Landes- und Stadtfahne wehen."

Ferdi Korte, Sprecher der Präsidentenrunde, sieht das anders. "Die Flagge gehört vors Rathaus, sie repräsentiert alle 21 Schützenvereine." Da aber Kwasny den Standort ablehne, "haben wir in einem Gespräch den Eingang zum Stadtpark als Alternative vorgeschlagen." Dagegen hat aber der Kunstverein interveniert — die Fahne würde die Skulptur "Ligthning" verdecken.

Wie geht's weiter? Klar ist, dass es eine Standort-Lösung für 2010 nicht gibt. Korte: "Wir werden in der Präsidentenrunde im Oktober besprechen, was wir in dieser Frage für die Saison 2011 machen werden. Wir melden uns dann bei der Bürgermeisterin." Und Kwasny erklärt: "Wir werden die Schützen für eine Lösung unterstützen." Mit Blick auf das Gespräch wurde über den Antrag nicht mehr abgestimmt.

(NGZ)
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