Grevenbroich Wo bleibt die Prümm-Flagge?

Grevenbroich · Ex-Bürgermeister Axel Prümm hat den Schützen eine Fahne gewidmet. Die soll seine Nachfolgerin Ursula Kwasny vor dem Rathaus aufhängen. Was die Brauchtumsfreunde ärgert: Das Banner wurde bisher noch nicht gehisst.

 "Ich kann ja nicht einfach eine Fahne irgendwo hinhängen."

"Ich kann ja nicht einfach eine Fahne irgendwo hinhängen."

Foto: NGZ

Sie sollte so etwas wie ein Schützenfest-Melder sein und immer dann vor dem Rathaus hängen, wenn irgendwo in der Stadt gefeiert wird. Vier Feste sind mittlerweile vergangen, doch die Fahne ist noch nicht einmal gehisst worden. Das sorgt für Gesprächsstoff in der "Präsidentenrunde", in der die Chefs der 21 heimischen Brauchtumsvereine vereint sind. "Es haben sich schon viele beschwert, dass die Fahne nicht aufgehängt wird. Sie ist ein großes Anliegen der Schützen", fasst Sprecher Ferdi Korte (Neurath) zusammen.

Ex-Bürgermeister Axel Prümm hatte die 4,50 Meter lange Flagge im April den Präsidenten überreicht, um sich damit für den Großen Zapfenstreich zu bedanken, mit dem ihn die Schützen im Herbst 2009 verabschiedeten. Zur offiziellen Übergabe des Banners war auch Prümms Nachfolgerin Ursula Kwasny eingeladen – doch die ließ sich entschuldigen und schickte ihren Stellvertreter Bertram Graf von Nesselrode zum Termin. "Der Vize-Bürgermeister vergaß leider, die Fahne mit ins Rathaus zu nehmen", bedauert Ferdi Korte. Das übernahmen die Schützen, sie gaben sie beim Hausmeister ab – und seit dem Start in die Grevenbroicher Kirmessaison warten sie darauf, dass die lange Stoffbahn mit den Wappen aller Brauchtumsvereine aufgehängt wird. Bisher vergeblich.

Scheut sich die Bürgermeisterin, die Flagge ihres Vorgängers aufzuhängen? Schließlich waren beide im vergangenen Jahr nicht in allerbester (CDU-)Freundschaft auseinandergegangen, hinter den Kulissen soll es mächtig gekriselt haben. Kwasny hatte sämtliche Amtsübergabe-Angebote ihres Vorgängers kategorisch abgelehnt.

"Nein", sagt die Verwaltungschefin: "Ich suche noch nach einem geeigneten Platz. Denn die vier Fahnenstangen vor dem Rathaus sind belegt." Ursula Kwasny stehe aus diesem Grund in Gesprächen mit der Kirche, der das Areal vor dem Rathaus gehöre: "Ich kann ja nicht einfach eine Fahne irgendwo hinhängen. Sobald ich einen Platz habe, wird das nachgeholt", meint sie. Was nicht nur den Schützen auffällt: Zwei von vier Rathaus-Fahnenstangen waren gestern mit den Flaggen der kirmesfeiernden Vereine in Kapellen und Hülchrath ausgerüstet. "Da wäre noch Platz für die Fahne", meint Ferdi Korte.

Axel Prümm, der mittlerweile in Stuttgart lebt und arbeitet, wollte sich gestern zum Fahnen-Hickhack nicht äußern: "Aus den Reihen der Schützen habe ich schon von der Sache gehört. Ich möchte das aber nicht kommentieren", meinte er auf Anfrage der NGZ.

(NGZ)
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