Grevenbroich Gestank in Barrenstein: "Schnüffler" willkommen

Grevenbroich · In Barrenstein sind jetzt "Schnüffler" unterwegs, ein Geruchsgutachten soll die Ursache des Gestanks im Grevenbroicher Süden klären.

 Claus Schäfer (r.) und Leo Oehmen von der IGL wollen ein Ende des Gestanks.

Claus Schäfer (r.) und Leo Oehmen von der IGL wollen ein Ende des Gestanks.

Foto: NGZ

"Im Prinzip stehen wir dem Einsatz der ,Schnüffler' sehr positiv gegenüber, er gehört auch zu den Forderungen der Interessengemeinschaft ,Lebensqualität in Grevenbroich'", erklärt Claus Schäfer, Sprecher der IGL.

"Es wurde aber auch höchste Eisenbahn. Die Stimmung in den Orten ist angespannt, manche denken bereits an Wegzug." Dennoch "finden wir es gut, dass die Untersuchungen auf einen längeren Zeitraum — etwa ein Jahr — angelegt sind, so erhalten wir verlässliche Werte. Wir halten uns deshalb mit weiteren Aktivitäten zurück, möchten erst die Messergebnisse abwarten."

Schon vor Jahren beschwerten sich vor allem Barrensteiner und Südstädter über beißenden Gestank. Damals wurde vermutet, dass Unternehmen aus dem Industriegebiet dafür verantwortlich sind. Seit über einem Jahr häufen sich die Beschwerden wieder, vor einem halben Jahr wurde die IGL gegründet. "In unserem Webblog sind seitdem über 90 Gestanksmeldungen eingegangen", so Claus Schäfer.

"Zunächst verblüfft" waren laut Schäfer die Vertreter der Interessengemeinschaft darüber, "dass die Firma Erftcarbon das Gutachten in Auftrag gegeben hat, und nicht die Bezirksregierung." Die habe aber erklärt, "dass das im Bundesimmissionsschutzgesetz so vorgesehen ist. Beauftragt werde hierbei ein von der Bezirksregierung zugelassener Sachverständiger — zudem gebe es eine ständige Rückkoppelung mit der Behörde", berichtet Schäfer.

"Wir akzeptieren das und harren der Dinge." Er hofft auf vielleicht schon baldige Verbesserung: "Die Bezirksregierung hat uns mitgeteilt, dass Erftcarbon ihre Anlage für thermische Behandlung nachgerüstet hat und die Abgase dadurch deutlich weniger werden."

Grünen-Ratsherr Dieter Dorok erklärt, dass der "Einsatz der Schnüffler nur als eine von mehreren Maßnahmen gesehen" werden muss. "Wichtig ist, dass bei der Ursachenforschung die beteiligten Unternehmen die Bezirksregierung unterstützen."

(NGZ)
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