Strukturwandel im Rheinischen Revier Krützen wirbt für den Beitritt Grevenbroichs in den Zweckverband

Grevenbroich · Die Stadt Grevenbroich will dem Zweckverband Landfolge Garzweiler beitreten. Bürgermeister Klaus Krützen bekundete das Interesse jetzt im Rahmen einer Versammlung in Erkelenz. Mit einer Entscheidung ist vorläufig aber nicht zu rechnen.

 Klaus Krützen (r.) warb in Erkelenz für den Beitritt Grevenbroichs in den Zweckverband Landfolge Garzweiler. <

Klaus Krützen (r.) warb in Erkelenz für den Beitritt Grevenbroichs in den Zweckverband Landfolge Garzweiler. <

Foto: Zweckverband Landfolge Garzweiler

Der Zweckverband übernimmt für die Städte Mönchengladbach, Erkelenz, Jüchen sowie die Gemeinde Titz die Aufgabe einer gemeinsamen Entwicklung der Tagebaufolgelandschaft. Wie diese Kommunen, sei auch Grevenbroich direkt vom Strukturwandel betroffen, sagte Krützen bei dem Treffen in der Erkelenzer Stadthalle. Mit den östlichen Rekultivierungsflächen, dem Kohlebunker und dem Kraftwerk Frimmersdorf bestünden direkte Zusammenhänge zum Tagebau Garzweiler.

Der Bürgermeister machte deutlich, dass Grevenbroich schon bei der Gründung des Zweckverbandes hätte mit dabei sein sollen. Zwar habe die Stadt immer eine gewisse Nähe zu RWE gehabt, sei aber nie eine willfährige Kommune gewesen. Grevenbroich sehe sich daher im selben Boot wie die anderen Anrainer-Kommunen.

Die Verbandsversammlung befürwortete daher eine engere Kooperation. Es soll geprüft werden, wie die Schritte zu einem möglichen Beitritt der Stadt Grevenbroich zum Zweckverband im Jahr 2023 aussehen. Dafür wurden dem Bürgermeister sozusagen Hausaufgaben aufgegeben: Krützen soll dem Zweckverband darstellen, welche Ziele die Stadt verfolgt und was sie sich von einem Beitritt verspricht.

Weiterhin setzte sich die Verbandsversammlung intensiv mit der neuen Leitentscheidung „Neue Perspektiven für das Rheinische Braunkohlerevier“ der NRW-Landesregierung auseinander. Im Tagebau Garzweiler soll noch bis in die 30er Jahre Kohle gefördert werden. „Einige wichtige Forderungen unseres Zweckverbands fanden Beachtung. Die Mitgliedskommunen müssen jedoch noch lange Zeit die Lasten des Tagebaus tragen. Umso wichtiger ist es, dass sie in die kommenden Planungsprozesse eng einbezogen werden“, sagte Verbandsvorsteher Gregor Bonin. Die Versammlung fordert eine Überarbeitung der Leitentscheidung. Hintergrund ist das aktuelle Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Klimaschutzgesetz. Die Positionierung ist eine gemeinsame Grundlage für die folgenden Diskussionen und Planungsverfahren.

(NGZ)
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