„Wir haben einiges aufzuholen“, hieß es von mehreren Teilnehmern, die vor allem eines an dem kleinen Zug durch Allrath schätzen: die familiäre Atmosphäre. „Man kennt sich“, sagte Marion Paulsen, die einer Gruppe aus 20 „Hunnen“ angehörte, die am Montag auf der Ladefläche eines Transporters feierte. „Ramba Zamba“ nennt sich die Truppe, die seit Jahren am Allrather Umzug teilnimmt, immer mit einem anderen Motto. Diesmal traten die Jecken in der Montur des alten Reitervolks an – und heizten den Narren nicht zuletzt mit lauter Musik ordentlich ein.

Vom Straßenrand aus verfolgten einige Zuschauer das närrische Treiben. „Wir machen das vor allem für die Kinder“, sagte Rolf Brosch von der Gruppe „Die alten Knochen“. Es gehe darum, die Tradition im Dorf weiterzuleben. Die rund 20 Zug-Teilnehmer aus dieser Gruppe sorgten für ein prickelndes Event – sie hatten sich in knallbunte Kostüme à la „Ahoi-Brause“ geschwungen. Mit Wurfmaterial waren die Karnevalisten in Allrath in diesem Jahr gut ausgestattet, wenn es – so erzählte es auch Marion Paulsen – diesmal auch schwieriger gewesen sei, Kamellen zu organisieren. Das hatten am Wochenende auch Gruppen berichtet, die in anderen Grevenbroicher Ortsteilen an den Start gingen.

Längere Zeit für ausreichend Wurfmaterial gesammelt hatten ganz offensichtlich die „flotten Lotten“ um Silvia Berrenbaum, eine Gruppe aus zehn Damen im Flaschengeist-Kostüm. Sie rollten mit drei picke-packe-vollen Bollerwagen durchs Dorf und verteilten kräftig Bonbons, Popcorn und Co. insbesondere an die kleinen Besucher. Auch hochwertigeres Wurfmaterial brachten sie unter die Zuschauer, darunter Uhren und Schreibblöcke. „Die Stimmung ist gut, die Leute freuen sich nach der Corona-Pause wieder auf Karneval“, sagte Heinz-Peter Hahn, Tambourmajor des Tambourkorps „In Treue fest“. Das Korps organisiert den Straßenkarneval im Dorf.