Technisches Hilfswerk sucht Verstärkung THW Grevenbroich hat dem Nachwuchs viel zu bieten - eine Übersicht

Grevenbroich · Das Technische Hilfswerk bietet der Jugend eine abwechslungsreiche und einzigartige Ausbildung. Was junge Leute dort lernen und wann sie aktiv Leben retten können.

 Fynn Behrendt, Anthony Schlaf, Ortsbeauftragter Jürgen Diekman, Lukas van Gassen, Jugendführer Eric Coellen und  Lukas Spix (v.l.).

Fynn Behrendt, Anthony Schlaf, Ortsbeauftragter Jürgen Diekman, Lukas van Gassen, Jugendführer Eric Coellen und  Lukas Spix (v.l.).

Foto: Georg Salzburg (salz)

Seit 2001 hat die Grevenbroicher Ortsgruppe des THW eine eigene Jugendgruppe. In Hochzeiten hatte diese bis zu 30 Mitglieder. Allesamt teils sehr junge Menschen zwischen acht und 18 Jahren. Heute sind es immerhin noch 21, die sich der örtlichen Jugendorganisation des bundesdeutschen Zivil- und Katastrophenschutzes verschrieben haben. Zwei weniger als noch im vergangenen November. Denn seitdem sind Anthony Schlaf und Lukas van Gassen von der Jugend in den aktiven Dienst übergetreten. Die beiden 18-Jährigen haben die achtmonatige Grundausbildung absolviert und sind nun vollwertig einsatzbereite Mitglieder des Technischen Hilfswerks.

„Seitdem haben wir allerdings wieder Bedarf an weiterem Nachwuchs“, betont der Ortsbeauftragte Jürgen Diekmann. Argumente, um neue junge Mitglieder anzuwerben, stehen dem Grevenbroicher THW genug zur Verfügung. Neben einer abwechslungsreichen Ausbildung an unterschiedlichen technischen Geräten bietet die Jugendabteilung verschiedene gemeinsame Ausflüge und eine reichhaltige Freizeitgestaltung. „Über Pfingsten waren wir zum Beispiel in Berlin. Wir konnten da verschiedenen Aktionen des THW beiwohnen und haben den Bundestag und viele Museen besucht“, erzählt Anthony Schlaf. Außerdem gab es zuletzt einen zweitägigen Ausflug in den Moviepark, inklusive Übernachtung beim Gelsenkirchener THW. Den Großteil der Reisekosten übernimmt dabei das THW aus eigenem Budget.

Es sei aber die vielfältige Ausbildung und ausgeprägte Kameradschaft, die das THW ausmache, wie es Lukas van Gassen darstellt. „Hier wird keiner ausgegrenzt. Wir haben eine harmonische Gemeinschaft und es ist immer spannend“, sagt er. Sein Kollege Anthony Schlaf pflichtet ihm bei. Er erinnert sich an ein besonders prägendes Erlebnis während seiner Grundausbildung. In Mönchengladbach nahm er an einer Suchübung in einem großen Tunnelsystem teil. Die Röhren waren extrem eng. „In diesen Tunneln konnte man sich nicht einmal richtig umdrehen. Das war spannend und fordernd zugleich“, sagt Schlaf. Als Aktive müssen Schlaf und van Gassen nun „allzeit bereit“ sein. „Man sollte schon damit rechnen, dass man jederzeit zu einem Einsatz gerufen werden kann. Aber natürlich kann man noch in den Urlaub fahren“, sagt er. Aber dafür sei man ja dabei, ergänzt van Gassen: „Um im schlimmsten Fall auch Menschenleben zu retten.“

Auch zwei der jüngsten Mitglieder, Fynn Behrendt und Lukas Spix, sind aus voller Überzeugung zum THW gekommen. Während andere Jungs samstags beim Fußballverein sind, üben die beiden alle zwei Wochen den Umgang mit Funkgeräten, den Einsatz von Pumpen oder Sicherheitsknoten zu binden. „Ich wollte schon mit Acht zum THW. Es macht mir viel Spaß. Außerdem ist Blau meine Lieblingsfarbe“, sagt der zwölfjährige Lukas. Die Schule habe nicht zu leiden und für Freizeit sei genug Zeit.

Alle vier jungen Mitglieder haben gemeinsam, dass sie aus ganz persönlicher, souveräner Motivation heraus zum THW gekommen sind. Keiner hatte in seiner Familie jemanden, der ihn dazu überredete. „Meine Eltern sind beide bei der Polizei. Das ist aber nichts für mich“, sagt der 14-jährige Fynn Behrendt.

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