Kult-Band aus Grevenbroich Stixx kippt Abschieds-Konzert

Grevenbroich · Stixx sind ab sofort Legende. Die beliebte Grevenbroicher Cover-Truppe wird definitiv kein Abschieds-Konzert mehr geben. Das teilte jetzt Bandmitglied Arnold Küsters mit.

 Stixx waren 20 Jahre lang ein Garant für beste Live-Stimmung.

Stixx waren 20 Jahre lang ein Garant für beste Live-Stimmung.

Foto: Guenter Rudolph

Der im Mai geplante Gig im Hangar des Grevenbroicher Segelflugplatzes ist abgesagt worden. „Schade“, sagt Küsters, „wir hätten unseren Fans gerne noch Goodbye gesagt.“

Der Grund für den abgesagten Abschied: Stixx-Frontmann Wolfgang Brandt habe sich für alle völlig überraschend zurückgezogen. „Er hat uns mitgeteilt, dass er nicht mehr auf der Bühne stehen kann“, sagt Küsters „Wir Bandkollegen müssen das so hinnehmen.“ Mit dem „Nein“ des Sängers gehe die nunmehr 20-jährige Ära der Gruppe zu Ende. Die Musiker haben bereits ihren Proberaum geräumt, der für viele Jahre so etwas wie ein Ersatz-Wohnzimmer für die Stixx-Familie war.

Die Band hatte bereits im vergangenen Sommer angekündigt, dass sie sich zum Jahresende auflösen würde. „Für unsere letzten Konzerte haben wir noch fleißig geprobt. Dabei war eine wahnsinnige Energie zu spüren, dass ich mich schon gefragt habe, warum wir eigentlich aufhören wollen“, schildert Arnold Küsters.

 Ein trostloses Bild: Stixx haben ihren Proberaum geräumt. Viele Jahre war er das Wohnzimmer der Grevenbroicher Cover-Band.

Ein trostloses Bild: Stixx haben ihren Proberaum geräumt. Viele Jahre war er das Wohnzimmer der Grevenbroicher Cover-Band.

Foto: Arnold Küsters

Doch die bis zum Aus der Band geplanten Konzerte – wie ein Auftritt in der Rheydter Musikkneipe „DenkMal“ – hätten kurzfristig abgesagt werden müssen. Nachdem Wolfgang Brandt angekündigt habe, auch beim allerletzten Konzert nicht dabei sein zu wollen, habe die Gruppe nun die Reißleine gezogen: „Über Facebook habe ich das offizielle Ende verkündet“, sagt Küsters. Die Fans nahmen es mit Wehmut hin: „Vielen Dank für die tollen Konzerte“, war der Tenor der meisten Kommentare.

Stixx war ursprünglich als ein einmaliger Gag geplant: Beamte und Angestellte des Rathauses wollten vor 20 Jahren in der Alten Feuerwache mal zeigen, dass sie abrocken können. Weil das beim Publikum ankam, blieb es nicht bei dem einem Konzert – schnell avancierte Stixx mit einer Mischung von BAP bis Stones, von Collins bis Cocker und von Status Quo bis Dire Straits zu der Grevenbroicher Kult-Band.

Wie viele Gigs sie in den vergangenen zwei Jahrzehnten gespielt haben, hat keiner gezählt. „Es waren etliche“, meint Küsters. Auch in der Schweiz, im Allgäu und in der französischen Partnerstadt St. Chamond wussten die Schlossstädter zu begeistern. Absoluter Höhepunkt der Band-Geschichte war ein Auftritt in Krefeld: Die Band machte damals den Einheizer für Eric Burdon – und lernte hinter der Bühne das Rock-Urgestein persönlich kennen.

Was bleibt aus zwei Jahrzehnten? Die Erinnerung an tolle Fans, an phantastische Auftritte voller Spielfreude und jede Menge Spaß, resümiert Küsters. Das alles werde fehlen. Und auch bei den vielen Fans wird Stixx nur Erinnerungen hinterlassen – denn die Gruppe hat in all den Jahren weder eine CD produziert noch ein Live-Video aufgenommen.

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