Arbeitsplätze in Grevenbroich Hydro-Betriebsrat kämpft um Jobs

Grevenbroich · Beschäftigte aus Grevenbroich treffen sich mit NRW-Arbeitsminister Laumann.

 Der Hydro-Betriebsrat traf sich jetzt mit Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (Mitte).

Der Hydro-Betriebsrat traf sich jetzt mit Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (Mitte).

Foto: IG Metall Düsseldorf-Neuss

Der Betriebsrat der Hydro Rolled Products aus Grevenbroich und der Geschäftsführer der IG Metall Düsseldorf-Neuss, Volker Consoir, haben sich jetzt mit NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann getroffen. Anlass waren die umfassenden Restrukturierungs-Ankündigungen der Hydro-Konzernleitung und der damit verbundene Abbau von bis zu 730 Stellen im Unternehmen, davon alleine mehr als 560 Arbeitsplätze am Standort in Grevenbroich. Die Belegschaft spiele offensichtlich nur eine untergeordnete Rolle, dennoch solle sie für die Entscheidungen des Arbeitgebers in der Vergangenheit und die angespannte Marktsituation im Folienbereich durch billige Aluminium-Importe bestraft werden, sagte Consoir.

In dem Dialog betonte Heinz Höhner, Betriebsratsvorsitzender am Standort in Grevenbroich, dass es dem Unternehmen „derzeit nur um Rentabilität geht“, der Betriebsrat stehe indes für eine „tragfähige Zukunftsstrategie“. Volker Consoir ergänzte, dass das Aluminium-Geschäft zudem durch die mittelfristig zu erwartenden steigenden Kosten für Strompreise und die derzeit ungebremste Einfuhr von billigem chinesischen Aluminium in die EU – welches ohnehin fast mit dreifach mehr CO2-Emmissionen pro Tonne als in Deutschland produziert werde – weiter schwierig bleibe. Den Arbeitsplätzen und dem Klima sei damit keineswegs geholfen. Einig waren sich alle Gesprächsteilnehmer darin, dass die Energiewende nicht nur energie-, sondern auch industriepolitisch erfolgreich gestaltet werden muss.

Vorderstes Ziel müsse es sein, eine vernünftige Balance von gerechter Strukturentwicklung, guter Arbeit und Fortschritten beim Klimaschutz zu finden. Es müsse erst Klarheit über die Strukturentwicklung in den Regionen und die Perspektiven fairer Arbeit geben, bevor Kapazitäten abgebaut werden. Dazu benötige die energieintensive Industrie stabile, verlässliche und langfristig angelegte politische Rahmenbedingungen und eine Verringerung von Investitionshürden.

Minister Karl-Josef Laumann bekräftigte bei dem Treffen seine Bereitschaft, die Beschäftigten der Aluminiumindustrie in Grevenbroich und der Region bei ihrem Einsatz für ihre Arbeitsplätze zu unterstützen.

(NGZ)
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