Volleyball Das Tor zur Dritten Liga steht weit offen

Geldern · Aufstiegsrunde der Regionalliga der Frauen: Der VC Eintracht Geldern liefert eine ganz starke Vorstellung und macht mit dem 3:1 bei der SG SV Werth/TuB Bocholt einen riesigen Schritt in Richtung Meisterschaft.

 Mittelblockerin Anja Schoofs hatte mit gelungenen Angriffsaktionen großen Anteil am verdienten Gelderner Auswärtssieg.

Mittelblockerin Anja Schoofs hatte mit gelungenen Angriffsaktionen großen Anteil am verdienten Gelderner Auswärtssieg.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Der VC Eintracht Geldern steht unmittelbar vor einem der größten Erfolge in der Vereinsgeschichte. Im vierten Anlauf fuhr die Mannschaft am Mittwochabend mit dem 3:1 (25:20, 21:25, 25:21, 25:22) im Nachholspiel bei der SG SV Werth/TuB Bocholt in der Aufstiegsrunde zur Dritten Volleyball-Liga der Frauen erstmals die volle Punktzahl ein. Mit diesem Auswärtssieg hat sich der Tabellenführer, der jetzt 17 Punkte auf seinem Konto hat, vor den letzten beiden Spielen eine glänzende Position verschafft.

Wenn die Eintracht am Samstag ihr Heimspiel gegen Schlusslicht TV Hörde II, das um 18 Uhr in der Sporthalle am Bollwerk beginnt, mit 3:0 oder 3:1 gewinnt, kann sofort nach dem letzten Ballwechsel die große Meisterfeier starten. Verfolger PTSV Aachen II, der seine letzten beiden Saisonspiele am Freitag und Samstag jeweils in eigener Halle bestreitet, kann zwar ebenfalls noch auf maximal 20 Punkte kommen. Doch bei eventueller Punktgleichheit entscheidet die Zahl der Siege – und in diesem Bereich hätte die Eintracht in jedem Fall die Nase vorn. Sollte das Team um Trainer Eung-Zoll Chung am Samstag ihr Meisterstück vor eigenem Publikum verpassen, gäbe es bereits am Sonntag den nächsten Matchball. Unter Umständen reicht dann in der Partie beim RC Borken-Hoxfeld, die um 17 Uhr beginnt, bereits eine 2:3-Niederlage, um den Traum von der Dritten Liga zu verwirklichen.

Das ist noch Zukunftsmusik. Am Mittwochabend lieferte der VC Eintracht Geldern in der Werther Stadthalle jedenfalls schon einmal eine beeindruckende Vorstellung, die eines Meisters würdig ist. Dabei zeigte die Mannschaft einmal mehr in der laufenden Saison, dass sie sich von widrigen Umständen nicht aus der Bahn werfen lässt. Fünf Stammspielerinnen hatten im Vorfeld des richtungweisenden Duells kaum trainieren können, weil sie sich erst kurz zuvor von einer Corona-Infektion erholt hatten.

Hinzu kam die niedrige Hallendecke, von der jede Mannschaft ein Lied zu singen weiß, die in Werth ein Auswärtsspiel bestreiten muss. Doch überraschend waren es die Gastgeberinnen, die mit den örtlichen Gegebenheiten ihre Probleme hatten. Schon in der Anfangsphase landeten einige Annahmen der heimischen Spielgemeinschaft an der Decke – der Werther Trainer Norbert Olbing sah sich bei einer Gelderner 9:5-Führung erstmals gezwungen, eine Auszeit zu nehmen. Diesen Vorsprung verteidigten die Gäste bis zum Schluss und entschieden den ersten Satz mit 25:20 für sich.

Im zweiten Durchgang kämpfte sich der Gegner, der mit einem 3:0 oder 3:1 seinerseits die Tabellenführung hätte übernehmen können, wieder zurück. Die SG Werth/Bocholt bestrafte in dieser Phase jeden noch so kleinen Gelderner Fehler und sorgte mit einem 25:21 für den Ausgleich. Im dritten Satz lieferten sich die Kontrahenten zunächst bis zum Stand von 9:9 einen offenen Schlagabtausch. Anschließend brachten die überragenden Mittelblockerinnen Dörthe Kallweit und Anja Schoofs den VC Eintracht auf die Siegerstraße. Mit einem platzierten Angriffsball zum 25:21 sorgte Schoofs für die 2:1-Führung.

Im vierten Durchgang sah der Tabellenführer lange wie der sichere Sieger aus, sorgte aber noch einmal unnötig für Spannung. Die Gäste lagen zunächst mit 20:10 vorn. Plötzlich lautete die Führung nur noch 24:22. Erinnerungen an das Heimspiel gegen den RC Borken-Hoxfeld wurden wach, als die Eintracht im Tiebreak vier Matchbälle zum möglichen 3:2 vergeben hatte. Doch diesmal machte Außenangreiferin Katharina Haag den Deckel drauf. „Ein verdienter Sieg. Meine Mannschaft hat schon vor dem Spiel sehr entschlossen und zuversichtlich gewirkt“, sagte Eung-Zoll Chung.

VC Eintracht Geldern: Schoofs, Haag, Schröder, Djurdjevic, Otto, Baumann, Kallweit, Patzke, Bilican, Valentin, Schuldt, Mülders.

(lmue)
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