Nichts für schwache Nerven Eintracht bleibt auf einem Abstiegsplatz

Geldern · Abstiegsrunde der Volleyball-Regionalliga der Frauen: Die Situation bleibt eng für den VC Eintracht Geldern. Nach der unnötigen 2:3-Niederlage beim RSV Borken II trennt die Mannschaft nach wie vor ein Punkt vom rettenden Ufer.

Erstmals wieder dabei und schon „wertvollste Spielerin des Tages“: Dörthe Kallweit (im Angriff) lässt die Eintracht hoffen.

Erstmals wieder dabei und schon „wertvollste Spielerin des Tages“: Dörthe Kallweit (im Angriff) lässt die Eintracht hoffen.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Eung-Zoll Chung hat die Ruhe weg. „Momentan achte ich gar nicht so sehr auf die Tabelle. Mich interessiert eigentlich nur, dass wir nach dem letzten Spieltag einen Platz unter den ersten Vier belegen“, sagt der Trainer des Volleyball-Regionalligisten VC Eintracht Geldern. Seine Spielerinnen machen es allerdings sehr spannend. Am Sonntagabend verpasste die Mannschaft die große Chance auf einen Auswärtssieg und musste sich beim RSV Borken II letztlich mit 2:3 (22:25, 25:10, 25:22, 16:25, 12:15) geschlagen geben. Damit verharren die Blau-Weißen fünf Spiele vor Saisonende auf Platz fünf, der in der Endabrechnung den bitteren Gang in die Oberliga bedeutet.

Trotz der etwas unglücklichen Niederlage mehren sich die Zeichen, dass die Mannschaft inzwischen den Weg in die richtige Richtung eingeschlagen hat. Eine Woche nach dem 3:0 gegen die SG Werth/Bocholt lieferten die Geldernerinnen über weite Strecken erneut eine gelungene Vorstellung, die diesmal allerdings nur mit einem Punkt belohnt wurde. Ein ganzes starkes Comeback feierte Dörthe Kallweit, die anschließend von der gegnerischen Trainerin Kira Walkenhorst – ihres Zeichens Beachvolleyball-Olympiasiegerin von 2016 – zur „wertvollsten Spielerin des Tages“ ernannt wurde. Die Mittelblockerin servierte viele gelungene Aufschläge und war am Netz eine Bank – die 22-Jährige benötigt nach ihrer Meniskusverletzung offensichtlich keine lange Anlaufzeit, um wieder zu ihrer Bestform zu finden.

Zu Beginn tat sich der VC Eintracht etwas schwer und musste den ersten Satz mit 22:25 abgeben. „Wir sind auf eine technisch starke Mannschaft getroffen. Die jungen Borkener Spielerinnen sind sehr gut ausgebildet“, sagte Chung. Der Coach durfte anschließend aber zunächst einmal zufrieden verfolgen, wie seine Schützlinge das Geschehen komplett an sich rissen. Die Eintracht war plötzlich drückend überlegen, bestrafte jeden Fehler des verunsichert wirkenden Gegners konsequent und sorgte mit einem 25:10 für den Satzausgleich. Im dritten Satz erlebten die rund 100 Zuschauer in der Sporthalle im Stadtteil Burlo wieder einen offenen Schlagabtausch. Die Eintracht hatte mit 25:22 das bessere Ende für sich und hatte den angestrebten Auswärtssieg dicht vor Augen.

Doch im vierten Durchgang machte sich der Kräfteverschleiß besonders bei Alexandra Otto bemerkbar. Die 20-jährige Zuspielerin stand ohne Pause auf dem Parkett, weil Celine Brauweiler wegen einer Erkältung kurzfristig passen musste. „Deshalb fehlte mir leider die Wechseloption auf dieser wichtigen Position“, so Chung. Der RSV Borken II erzwang den Tiebreak, in dem sich die Eintracht zunächst einen kleinen Vorsprung verschaffte, diesen aber noch aus der Hand geben musste.

Der VC Eintracht Geldern, der aktuell einen Punkt Rückstand auf den rettenden Platz vier hat, steht jetzt vor zwei ganz wichtigen Heimspielen. Am kommenden Samstag kommt es zunächst ab 18 Uhr in der Sporthalle „Am Bollwerk“ zum brisanten Duell mit dem VV Humann Essen, der momentan mit 17 Punkten die Abstiegsrunde anführt. In der vergangenen Saison hatte die Eintracht großen Anteil daran, dass die Mannschaft aus dem Essener Stadtteile Steele die Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur Dritten Liga denkbar knapp verpasste. Eine Woche später gibt Schlusslicht VV Schwerte seine Visitenkarte am Niederrhein ab. Chung: „Unser Ziel sind zwei Siege.“

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