Fußball Karl-Heinz „Kalli“ Born – der Mann für alle Fälle beim SV Herongen

Straelen · Der 60-Jährige ist derzeit als Jugend-Obmann für den Klub aktiv. Trainer, Spieler und Senioren-Obmann war er auch schon. Er erklärt, warum ihm die Nachwuchs-Arbeit so wichtig ist.

 Karl-Heinz Born hat ein Herz für den Nachwuchsfußball.

Karl-Heinz Born hat ein Herz für den Nachwuchsfußball.

Foto: SVH

Der Jugendfußball steht vielerorts vor schwierigen Zeiten. Nachwuchs ist rar gesät. Gerade Dorfvereinen ist es oft nicht mehr möglich, für jede Altersklasse eigenständig eine Mannschaft zu stellen. Jugend-Spiel-Gemeinschaften sind das probate Mittel, um Kindern und Jugendlichen dennoch die Möglichkeit zu bieten, ihr geliebtes Hobby weiterhin ausüben zu können. Viele Klubs kommen nicht mehr ohne sie aus. Daran wird sich in Zukunft gewiss nichts ändern.

Karl-Heinz Born, Jugend-Obmann des SV Herongen, stemmt sich mit aller Macht gegen diese Entwicklung. Die Arbeit mit dem Fußball-Nachwuchs bestimmt seit vielen, vielen Jahren sein Leben. Für Karl-Heinz „Kalli“ Born ist sie eine Herzensangelegenheit. Nach seiner aktiven Fußball-Laufbahn – 23 Jahre im Dress des SV Herongen und fünf im Trikot des SV Straelen – trat Born beim SVS 1998 zum ersten Mal als Jugend-Coach in Erscheinung. Sieben Jahre trainierte er die Nachwuchs-Kicker des SV Straelen, darunter auch seinen Sohn.

2006 zog es Karl-Heinz Born wieder zurück zum SV Herongen. 16 Kinder, eine ganze B-Jugend-Mannschaft, folgten ihm. „Auf Anfrage des damaligen Jugend-Obmanns habe ich einen Trainerposten übernommen. Aus Herongen war ich ohnehin nie ganz weg“, sagt Born, der 2020 seine 50-jährige Vereinsmitgliedschaft feiern durfte. Von 2009 bis 2017 leitete er als Senioren-Obmann auch die Geschicke der älteren Kicker. Und das durchaus erfolgreich.

Born bewies nicht nur großes Geschick darin, Nachwuchs für den Fußball zu gewinnen. Er bewies auch bei den Senioren Überzeugungsvermögen. In seiner Zeit als Obmann habe er etwa 60 Spielern zum Wechsel nach Herongen bewegen können, so Born. „2017 wollte ich meine ehrenamtliche Tätigkeit eigentlich beenden. Doch auf Bitten der Eltern habe ich bereits ein Jahr später eine F-Jugend übernommen, die keinen Trainer hatte“, sagt er.

Als der SV Herongen im vergangenen Jahr händeringend nach einem Jugend-Obmann suchte, war der 60-Jährige ebenfalls zur Stelle. „Wenn man 50 Jahre im Verein ist, hat man natürlich ein bisschen Verantwortungsgefühl. Da kann man nicht einfach wegschauen“, sagt Born.

Bei seinem zeitaufwändigen Engagement hat er die volle Rückendeckung seiner Frau Anette genossen. Mit seinen Jugend-Teams aus Straelen und Herongen nahm der passionierte Motorradfahrer insgesamt fünfmal an großen Turnieren in Spanien teil. Daran erinnert sich Karl-Heinz Born sehr gerne zurück. „Um bei solchen Veranstaltungen zu starten, braucht es einiges an Organisations-Talent. Das habe ich zum größten Teil meiner Frau zu verdanken, die mich immer unterstützt und bei der Vorbereitung mitgeholfen hat.“

Der SV Herongen sei beim Nachwuchs derzeit auch aufgrund einer Zusammenarbeit mit den Sportfreunden Broekhuysen auf einem guten Weg. „Wir haben 34 Bambini im Training. Alle Mannschaften sind gut besetzt. Und die Spieler, die aus der Jugend nachkommen, sind schon ganz gut“, sagt Born. Man müsse aber den Mangel an Trainern aufarbeiten.

„Die Kinder haben sich nicht verändert. Es ist nur eine Frage der Art und Weise, wie man auf die Eltern zugeht. Bei mir im Training waren immer alle Kinder da. Hin und wieder organisieren wir auch etwas, um sie bei Laune zu halten“, sagt Born. Für 2022 hat er trotz Corona einiges vor. „Wir haben ein großes Jugend-Sommerturnier geplant. Gerade in der heutigen Zeit habe ich gemerkt, wie gut es den Kindern tut, ihrem Hobby Fußball nachzugehen.“

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