Ausfälle wegen Schulanfang in Corona-Krise Viele Busse von und nach Rheurdt fallen aus

Auf der Linie 31 hat die Niag seit Öffnung der Schulen 40 Fahrten pro Woche vorübergehend gestrichen. Für Arbeitnehmer, die auf den Bus angewiesen sind, bedeutet das oftmals lästige Umwege.

 Die Niag bedient auch die Linie 31 zwischen Geldern und Rheurdt.

Die Niag bedient auch die Linie 31 zwischen Geldern und Rheurdt.

Foto: Marlen Keß

Wenn der Bus, den man morgens dringend braucht, um zur Arbeit zu kommen, einfach nicht kommt, ist das ärgerlich. Noch ärgerlicher ist, wenn das nicht nur an einem Tag so ist, sondern eine ganze Weile. Christian Mayr wartete in Rheurdt vergebens auf den Bus der Linie 31, der ihn normalerweise bis nach Geldern fährt. „Da steht man dann da und kann sich selber schlau machen“, sagt der regelmäßige Fahrgast der Niag. Als sehr unübersichtlich beschreibt er die Internetseite des Busunternehmens. Außerdem sorgte die Negativliste, also die Aufzählung, welche Busse momentan wegfallen, für Erstaunen. „Es fahren aktuell weniger Fahrzeuge als in der Hoch-Zeit der Corona-Phase“, sagt Christian Mayr. Zumindest die Strecke Rheurdt-Geldern wird schlechter bedient. Genau die Busse, die für Arbeitnehmer wichtig wären, zum Beispiel die um 6.11 und 8.11 Uhr wurden gestrichen. Für die Rückfahrt aus Geldern sieht es nicht besser aus.

Seine persönliche Lösung lautet: mit dem Fahrrad von Rheurdt nach Aldekerk zum Bahnhof und von dort mit dem Zug weiter nach Geldern. „Ärgerlich nur, dass ich für eine andere Strecke ein Abo habe“, sagt der Rheurdter. Sein Monats-Abo kostet ihn 102 Euro. Da er als Kunde bei der Niag registriert ist, hätte er sich über eine persönliche Information gefreut, dass es seine bestehende Verbindung bis auf Weiteres nicht gibt. Auf die Anfrage bei der Niag, was mit seinem Abo wäre, sei die Antwort gekommen, „das wäre Pech“.

Pressesprecher Michael Block von der Niag versucht die Antwort des Kundendienstes gerade zu rücken. Bedauerlich sei das, aber natürlich gebe es für das Abo eine Aussetzungsmöglichkeit. Warum der Fahrplan kurzfristig geändert wurde? Aktuell werden die Fahrzeuge verstärkt im Schülerverkehr eingesetzt, so dass leider einzelne Strecken vorübergehend weniger bedient werden können, lautet die Antwort, warum es mit Schulbeginn einen Engpass auf einigen Strecken, etwa Rheurdt-Geldern gibt. „Durch das Schließen der Schulen im März und die vereinzelte Wiederaufnahme des Betriebs in der vergangenen Woche waren wir binnen kurzer Zeit mehrfach gezwungen, sämtliche Pläne inklusive der Personalplanung umzustellen.“ In einer seit Jahren andauernden Phase des starken Mangels an Busfahrern sei dies besonders anspruchsvoll und brauche jeweils einige Tage bis Wochen an Übergangszeit. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, zügig immer mehr Strecken des Standardfahrplans wieder bedienen zu können“, lautet das Versprechen seitens der Niag. Allerdings: „Ein konkretes Datum, zu dem die Linie 31 wieder im Standardfahrplan fährt, steht leider noch nicht fest.“

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