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Fall Amad Ahmad Demonstranten ziehen durch Geldern und fordern Aufklärung

Geldern · Zwei Monate nach dem Tod von Amad Ahmad erinnerten am Samstag Demonstranten in Geldern an den Fall. Sie forderten Antworten zum Tod des 26-Jährigen, der unschuldig im Gefängnis in Kleve saß und durch einen Zellenbrand starb.

Fall Amad Ahmad: Demonstrationszug am Samstag durch Geldern
Foto: Dirk Möwius

Der friedliche Protestzug begann um 13.30 Uhr mit einer Kundgebung am Bahnhof. Um 14 startete der Zug mit rund 100 Teilnehmern durch die Einkaufsstraßen der Innenstadt zum Rathaus. Die Demonstration ist laut Polizeiaussage friedlich und ohne Zwischenfälle verlaufen und war gegen 16.15 Uhr beendet. „Ob Kleve, ob Dessau – Aufklärung jetzt“ hieß es in den Sprechchören. Die Todesumstände des unschuldig inhaftierten und nach einem Zellenbrand im Gefängnis in Kleve verstorbenen 26-Jährigen aus Syrien müssten vollständig aufgeklärt werden. Das ist die zentrale Forderung der „Initiative Amad Ahmad“. Sie ist nach eigenen Angaben ein Zusammenschluss aus Freunden des Toten und aus solidarischen Unterstützern aus der Umgebung. „Es kann nicht sein, dass man einfach über zwei Monate einen Unschuldigen in Haft steckt“, sagt die Sprecherin der Gruppe, Filiz O.

Ein weiterer Vorwurf der Initiative: Amad Ahmad sei Opfer des Rassismus’ in den Reihen der Gelderner Polizei geworden. Nur bei einem Geflüchteten könne es passieren, dass man sich nicht die Mühe machen wollte, Personalien, Fotos, Fingerabdrücke, Wohnorte und Herkunft zu überprüfen. Auch ein Dolmetscher sei nicht hinzugezogen worden. Die Demonstranten forderten Aufklärung über alle Vorgänge, von der Verhaftung bis zum Brand in der Zelle.

Amad Ahmad war am 6. Juli in Geldern festgenommen worden. In Haft kam er dann nur, weil ein wegen Diebstahls gesuchter Straftäter zeitweise unter dem gleichen Namen agiert hatte. Gegen sechs Polizeibeamte laufen Verfahren mit dem Vorwurf, dass sie den Fehler hätten bemerken müssen: Der Mann aus Syrien, der in Geldern lebte, konnte nicht dieselbe Person sein wie ein Gesuchter aus Mali, der in Hamburg wohnte.

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