Kerken Die „Neuen“ starten in St. Dionysius

Kerken · Am Wochenende wird Pastor Charles Raya in seiner bisherigen Gemeinde St. Peter und Paul verabschiedet. Er beginnt in Kerken gemeinsam mit Christian Stenz am 25. November. Stenz wird leitender Pfarrer und folgt auf Theo Prießen.

 Charles Raya (l.) geht von Straelen nach St. Dionysius Kerken. Christian Stenz (r.) wird neuer Pfarrer von St. Dionysius Kerken.

Charles Raya (l.) geht von Straelen nach St. Dionysius Kerken. Christian Stenz (r.) wird neuer Pfarrer von St. Dionysius Kerken.

Foto: Bianca Mokwa

Die Zeiten der Trennung sollen vorbei sein, endgültig. „Ich bin Pfarrer von ganz Kerken“, sagt Christian Stenz selbstbewusst. Am Sonntag, 25. November, wird es offiziell und er in die Gemeinde eingeführt. Die katholische Kirchengemeinde St. Dionysius hat eine Durststrecke hinter sich. Ihr bisheriger Pfarrer Theodor Prießen ist in St. Willibrord Kleve. Nicht alle wollten diesen Schritt. Es gab Gespräche mit dem Bistum, eine sehr emotionale Informationsveranstaltung, bei der das Bistum seine Entscheidung für den Wechsel an der Spitze begründete mit den tiefen Gräben zwischen Menschen aus den Ortschaften Nieukerk und Aldekerk. Prießen, ganz Seelsorger, hatte auch unter der vielen Verwaltungsarbeit gelitten.

Mit Stenz kommt ein Mann aus der Wirtschaft, der auf seinem zweiten Lebensweg sich der Kirche verschrieben hat. Als „Seelsoger mit Managererfahrung“ sieht er sich. Eine Station: Konzernpersonalleiter bei Axel Springer und für 8000 Menschen zuständig. In den vergangenen Tagen hat Stenz in Kerken schon viele Gespräche geführt. Die gingen in zwei Richtungen. „Ängste zu nehmen vor Veränderungen“, nennt Stenz eine Richtung. Aber auch: „Was geht und was nicht geht.“ Er wird deutlicher. „Vor allem geht es bei mir nicht, schlecht über andere zu reden. Ich bin offen für konstruktive Kritik, aber nicht für Dinge, die das Klima vergiften.“ Die Zeit der tiefen Gräben soll vorbei sein. Das wird am Tag seiner Einführung deutlich. Der Sonntag, 25. November, startet mit einem Gebet in Stenden, um 14 Uhr ist der feierliche Gottesdienst in Aldekerk, im Anschluss wird im Pfarrheim Nieukerk zur Begegnung eingeladen.

 Christian Stenz, neuer Pfarrer St. Dionysius Kerken

Christian Stenz, neuer Pfarrer St. Dionysius Kerken

Foto: Bianca Mokwa

Stenz startet nicht alleine in die Aufgabe, den Kerkenern eine kirchliche Heimat zu geben. Pastor Charles Raya wechselt von St. Peter und Paul Straelen nach St. Dionysius Kerken. Das Bistum löst sein Versprechen ein, einen weiteren Geistlichen hinzuzufügen. Nach 18 Jahren in Straelen und mit seinem 25. Jahr als Priester sei es an der Zeit gewesen, etwas Neues zu wagen, sagt der Priester mit indischen Wurzeln. „Ich gehe mit offenen Ohren, Augen und Herzen auf die Menschen zu“, nennt er seine Prämisse. Für ihn steht die Seelsorgearbeit im Vordergrund und die Arbeit mit den jungen Leuten. Das Hilfsprojekt Karunai für Waisenkinder in Indien führt er weiter fort, betont er. Das ist völlig unabhängig von seinem Ortswechsel, auch wenn es mittlerweile fest in Straelen verankert ist. „Straelen ist meine zweite Heimat“, sagt der 57-Jährige. Er sei froh, dass er am Niederrhein bleibe. Wohnen wird er in Nieukerk, wie Pater Abraham, ein Landsmann aus Indien. „Charles Raya und ich sind so unterschiedlich wie man nur sein kann. Da hat das Bistum eine gute Idee gehabt“, sagt Christian Stenz.

Das Bistum hat außerdem versprochen, das neue Team um einen Pastoralreferenten aufzustocken. Im Frühjahr nächsten Jahres ist der nächste Jahrgang fertig. Stenz würde sich über eine Verjüngung des Teams freuen und „gerne auch eine weibliche Verstärkung unseres Männerclans“. Bis das Pfarrhaus in Aldekerk fertig umgebaut ist, wird Stenz von Straelen zu seinem neuen Wirkungsort pendeln.

Was schon jetzt als Projekt ansteht, ist die Sanierung der Pfarrkirche St. Peter und Paul. Die soll nicht wie bisher „scheibchenweise“ erfolgen, sondern vom Dach bis zum Boden. „Es geht nicht um Schönheit sondern Bausicherheit und Erhalt“, sagt Stenz. Auch das Orgelprojekt für Nieukerk will er unterstützen. Dort gibt es bisher ein Provisorium. Es steht einiges an, Stenz ist bereit, es anzupacken.

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