Vorschlag des Kreisausschusses Kreismusikschule soll in Erkelenz bleiben

Erkelenz · Der Kreisausschuss hat eine wichtige Empfehlung für den Kreistag ausgesprochen: Die Kreismusikschule soll in das Gebäude des ehemaligen Amtsgerichts, in dem bis vor einem Jahr ein Altenheim untergebracht war, einziehen.

 Die Kreismusikschule bringt viele Talente hervor, die bei Veranstaltungen und Konzerten ihr Bestes geben – so wie hier das Sinfonie- und Jugendorchester.

Die Kreismusikschule bringt viele Talente hervor, die bei Veranstaltungen und Konzerten ihr Bestes geben – so wie hier das Sinfonie- und Jugendorchester.

Foto: Ruth Klapproth

Sollte es irgendwelche Irritationen über einen Verbleib der Musikschule des Kreises Heinsberg in Erkelenz gegeben haben, so sind diese nach der Sitzung des Kreisausschusses endgültig vom Tisch. Der Ausschuss empfahl dem Kreistag einstimmig, für die Kreismusikschule in Erkelenz neue Räumlichkeiten zu schaffen, da die derzeitige Raumsituation am Schulring sehr beengt und nicht mehr zeitgemäß sei. Mit großer Mehrheit sprach sich der Ausschuss gegen einen Neubau aus. Er favorisiert mehrheitlich die Nutzung des ehemaligen Amtsgerichts an der Aachener Straße 49, das bis vor einem Jahr als Altenheim genutzt wurde. Die Erweiterung des Gebäudes um einen Musiksaal wurde mehrheitlich abgelehnt; zumindest vorläufig soll es diesen ergänzenden Neubau nicht geben.

Mit der jetzt gefundenen Regelung ist Musikschulleiterin Gerda Mercks vollkommen zufrieden. „Das ist eine gute Bleibe mit ausreichend Platz an einer guten Lage nahe der Innenstadt“, meinte sie nach der Sitzung. Zufrieden ist auch Landrat Pusch, der noch in der Sitzung anmahnte, „die Kreismusikschule fliegt uns um die Ohren, wenn wir uns nicht für Erkelenz entscheiden.“ Die Stadt Hückelhoven hatte Ambitionen geäußert und widerrufen, die Zentrale der Kreismusikschule in ihren Mauern aufzunehmen. Die Stadt Erkelenz wiederum hatte angekündigt, sie würde ihre eigene Stadtmusikschule auf den Weg bringen, falls sich der Kreis gegen den Verbleib der Kreismusikschule in Erkelenz aussprechen sollte.

 Das alte Amtsgericht an der Aachener Straße in Erkelenz – hier soll die Kreismusikschule einziehen.

Das alte Amtsgericht an der Aachener Straße in Erkelenz – hier soll die Kreismusikschule einziehen.

Foto: Speen

Davon kann keine Rede mehr sein. „Es gibt keine Alternative zu dem Grundstück an der Aachener Straße in Erkelenz“, meinte Pusch. Hinsichtlich des vorläufigen Verzichts auf einen eigenen Musiksaals verwies Dezernent Philipp Schneider auf das unmittelbar angrenzende Berufskolleg. Es werde demnächst mit einem neuen Forum ausgestattet sein, das auch von der Musikschule genutzt werden könnte.

Erwin Dahlmanns (CDU) hob die zentrale Lage des historischen Gebäudes zur Innenstadt und zum Berufskolleg hervor und erwähnte auch die 1700 Quadratmeter große Freifläche hinter dem Haus, das sich für Veranstaltungen eigne. „Das ist ein Stück Heimat, für das wir gerne Geld in die Hand nehmen“, meinte er. Das Haus erfülle alle Anforderungen, „die wir an eine Kreismusikschule stellen.“ Auf einer Nutzfläche von 850 Quadratmetern gibt es nach den Raumplanungen des beauftragten Architektenbüros Viethen die Geschäftsstelle, eine ausreichende Zahl an Unterrichtsräumen, Lehrer- und Besprechungszimmer, Instrumentenlager, Bibliothek, Küche und weitere Aufenthaltsräume. Ein Schlagzeugraum soll an der Stelle der bisherigen Garagen entstehen.

Stefan Lenzen (FDP) begründete die Enthaltung seiner Fraktion damit, dass sie noch prüfen wolle, ob nicht ein Neubau günstiger komme als der Erwerb und die Sanierung dieses alten Gemäuers. Nach den Plänen des Architekten kosten Erwerb und Umbau rund 2,3 Millionen Euro, wobei rund 1,5 Millionen Euro auf Umbau und Sanierung entfallen. Ein Neubau schlägt mit 2,5 Millionen Euro zu Buche. Wegen der Unwägbarkeiten bei der Sanierung seines Altbaus sprach sich Leo Schreinemacher (Freie Wähler) für einen Neubau aus, enthielt sich aber noch der Stimme.

Auch Ralf Derichs (SPD) hatte Bedenken und forderte, die Stadt Erkelenz solle sich an den Risiken beteiligen, die bei einer Sanierung anfallen könnten. Da er noch Klärungsbedarf sieht, enthielt sich seine Fraktion, anders als die Grünen, die einer Meinung mit der CDU waren. Jedoch bat Maria Sprenger darum, den Verzicht auf den Neubau eines Musiksaals als „vorläufig“ zu bewerten, um sich die Option offen zu halten, ihn später vielleicht doch noch zu realisieren.

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