Politik Initiativen gegen Kies-Konferenz

Niederrhein · „Niederrheinappell“ will das Forum, das Streit um Kies befrieden soll, boykottieren.

 Nach wie vor wird um den Kiesabbau gestritten.

Nach wie vor wird um den Kiesabbau gestritten.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Die Vertreter der mittlerweile 18 Bürgerinitiativen des Aktionsbündnisses „Niederrheinappell“, sowie Vertreter der dazugehörenden Naturschutzverbände Nabu, Bund sowie des VSR Gewässerschutzes kamen zu einer Konferenz in der Biologischen Station in Wesel zusammen, um sich hinsichtlich des Themas „Abgrabungskonferenzen“ zu positionieren. Der von der Politik angebotene Dialog soll den Streit um den Kies befrieden.

Doch dazu wird es nicht kommen, jedenfalls nicht in Zusammenarbeit mit dem „Niederrheinappell“. Er hat nun beschlossen, den Abgrabungskonferenzen fern zu bleiben, weil die Landesregierung dem Ausufern des Kiesabbaus weiter Vorschub leiste.

Melanie Gronau von der Reeser Bürgerinitiative „Eden“

Melanie Gronau von der Reeser Bürgerinitiative „Eden“

Foto: Eden

Laut „Niederrheinappell“ hätten die CDU-Landtagsabgeordneten Charlotte Quick (Wesel) und Günther Bergmann (Kleve) sowie Stephan Haupt (FDP, Kleve) trotz vieler Gespräche signalisiert, dass sie entgegen der breiten Proteste der Niederrheiner für die geplanten Änderungen des Landesentwicklungsplans LEP stimmen wollten.

Bei der bisherigen Regelung des 20-Jahres-Versorgungszeitraumes erhalte die Kiesindustrie nach derzeitigem Abbautempo von 55 Hektar pro Jahr bei der Regionalplanaufstellung im Regierungsbezirk Düsseldorf (dazu gehört der Kreis Kleve) eine Verlängerung um fünf Jahre, was etwa 300 Hektar ausmache (3 Millionen Quadratmeter). Der größte Teil der per Schiff transportierten Kiese und Sande ginge in das lukrative Exportgeschäft und stünde dem hiesigen Bedarf überhaupt nicht zur Verfügung. „Wir gehen davon aus, dass ohne diese immensen Exportanteile letztlich ein erheblich geringerer Teil an Flächen ausgewiesen werden müsste, und es erst gar nicht zu solch hohem Konfliktpotential kommen würde“, so die Mitglieder des Niederrheinappells.

Melanie Gronau von der Reeser Initiative „Eden“ begrüßt generell eine Abgrabungskonferenz, allerdings nur bei ausgeglichener Stimmbeteiligung und –wertigkeit. Dabei müsse man jedoch im Auge behalten, wo der Dialog ansetze. „Wenn CDU und FDP auf Landesebene nun der Kiesindustrie offensichtlich zuarbeiten wollen und dadurch eine Verschlechterung im Umgang mit unserer Heimat bewirken werden, so werden wir uns durch eine angebotene Mitarbeit bei der Umsetzung dieser Verschlechterungen nicht instrumentalisieren lassen.“

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