Kiesgegner in Kamp-Lintfort Niederrheinappell will Kiesindustrie Einhalt gebieten

Kamp-Lintfort · IG Dachsbruch wirbt um Unterstützung für das Aktionsbündnis, zu dem sich Bürgerinitiativen zusamengeschlossen haben.

 Foto: Wickrather Feld

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Foto: Theo Rams

Die Mitglieder der Interessengemeinschaft Dachsbruch mobilisieren weiter gegen den Kiesabbau am Niederrhein. Nachdem sie bereits mehr als 12.000 Unterschriften allein in Kamp-Lintfort gesammelt und bei den Bürgern dafür geworben hatten, Einspruch gegen den Regionalplan zu erheben, machen sie sich nun dafür stark, die Forderungen des Aktionsbündnisses „Niederrheinappell“ zu unterstützen. Dahinter verbirgt sich ein Bündnis von Bürgerinitiativen, Verbände, Parteien und Organisationen am Niederrhein, das sich gegen den weiteren Kiesabbau wendet und für einen nachhaltigen Umgang mit der Rohstoffreserve Kies am Niederrhein einsetzt. Bislang sind es 14 beteiligte Gruppierungen, die IG Dachsbruch gehört zu den Gründungsmitgliedern. 5000 Informationsflyer wurden gedruckt und in diesen Tagen verteilt. „Wir bitten die Bürger, noch einmal aktiv zu werden und uns mit ihrer Zustimmung zu unterstützen. Nur wenn wir den politischen Druck weiter hochhalten, habe wir eine Chance, unsere Interessen durchzusetzen“, erläutern Theo Rams und Helmut Wiedemann von der IG Dachsbruch. Der „Niederrheinappell“ lebte erstmals 2008 auf und wurde am 17. März wieder ausgerufen. Hintergrund: Die Änderungen im Landesentwicklungsplan, die den Kiesabbau in der Region betreffen, gehen ab dem 15. Mai durch die Gremien des Düsseldorfer Landtags. „An dem Tag findet die erste Anhörung in einem der Fachausschüsse statt“, erläutern Rams und Wiedemann. „Wir wollen dann die Unterschriftenlisten übergeben und hoffen darauf, auf ebenso viele Unterstützer im Niederrheinappell verweisen zu können.“ Die Zeit, den weiteren Kiesabbau zu verhindern, wird knapp: Der neue Landesentwicklungsplan soll schon vor den Sommerferien verabschiedet werden. „Wir wollen bei den Politikern das Bewusstsein wecken, dass es so nicht weiter gehen kann.“ Knackpunkte im Landesentwicklungsplan: die Aufgabe von Konzentrationsflächen und die Verlängerung der Versorgungssicherheit von 20 auf 25 Jahre. „Unser Ziel ist es, dass die Entscheidung über diese beiden Punkte ausgesetzt wird, bis man tatsächlich eine vernünftige Ermittlung der Mengenbasis vorlegen kann.“ Bislang werden die Mengen durch ein Monitoring des Geologischen Dienstes festgelegt. „Das heißt: Die Kiesgruben werden überflogen. Letztlich wird die Mengenbasis dann konstant fortgeschrieben – ohne Innovation oder Alternativen zu prüfen. Die Festlegung der Mengen ist so nicht nachvollziehbar. Es muss eine vernünftige und nachhaltige Regelung gefunden werden“, fordern Wiedemann und Rams. Informationen unter www.niederrheinappell.de

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