Greensill Bank Emmerich und Monheim hatten Millionen bei Pleitebank angelegt

Emmerich/Monheim · In der vergangen Woche sorgte die Pleite der Greensill Bank für Aufregung. Jetzt ist klar: Auch Städte aus NRW hatten bei dem mittlerweile geschlossenen Institut aus Bremen hohe Beträge angelegt. Noch ist unklar, ob sie ihre Einlagen in vollem Umfang zurückbekommen.

 Ein Schild mit dem Firmennamen «Greensill Bank» (Symbolbild).

Ein Schild mit dem Firmennamen «Greensill Bank» (Symbolbild).

Foto: dpa/Sina Schuldt

Knapp eine Woche nach Schließung der Greensill Bank haben eine Reihe von Städten und Gemeinden öffentlich gemacht, wie viel Geld sie bei dem Bremer Institut im Feuer haben.

Berichten zufolge haben insgesamt rund 50 deutsche Kommunen Geld bei der Bank angelegt. Laut Insidern sind insgesamt etwa 500 Millionen Euro derartiger Anlagen nicht über die private oder gesetzliche Einlagensicherung abgesichert.

Wiesbaden hat nach eigenen Angaben 15 Millionen Euro bei der behördlich geschlossenen Greensill Bank angelegt. Dazu komme eine Termingeldanlage von fünf Millionen Euro der städtischen Messe-, Kongress- und Tourismus-Holding TriWiCon, wie die hessische Landeshauptstadt am Dienstag mitteilte.

Diese Städte haben Millionenbträge angelegt:

Monheim am Rhein/NRW 38 Millionen Euro

Wiesbaden/Hessen 15 Millionen Euro

Wiesbadens städt. Holding TriWiCon 5 Millionen Euro

Osnabrück/Niedersachsen 14 Millionen Euro

Gießen/Hessen 10 Millionen Euro

Emmerich am Rhein/NRW 6 Millionen Euro

Neckarsulm/Baden-Württemberg 5 Millionen Euro

Mengen/Baden-Württemberg 3 Millionen Euro

Bad Dürrheim/Baden-Württemberg 2 Millionen Euro

Zudem hat der Freistaat Thüringen bekanntgegeben, bei Greensill zwei Termingeldanlagen mit je 25 Millionen Euro, also über insgesamt 50 Millionen Euro, abgeschlossen zu haben.

Trotz dieser drohender Millionenverluste für mehrere Kommunen wirbt der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) um Verständnis für das Vorgehen der Kämmerer. "Ich würde davor warnen zu sagen, die waren unachtsam, die haben nicht aufgepasst", sagte der DStGB-Finanzdezernent und stellvertretende Hauptgeschäftsführer Uwe Zimmermann am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. Schließlich hätten sich die Finanzchefs der Kommunen bei ihren Anlagen bei der Greensill Bank daran orientiert, dass das Institut eine deutsche Banklizenz und ein ordentliches Rating gehabt habe. Der DStGB bemühe sich derzeit, das Ausmaß der Probleme festzustellen.

(felt/Reuters)
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