Ehrenamtliches Engagement Elten auf dem Weg zum Kneipp-Kurort

Der Kneippverein in Elten hat mittlerweile 800 Mitglieder. Er kann in der Coronakrise weder sein Jubiläum noch die Einweihung des Sebastian-Kneipp-Platzes feiern. Aber der Blick geht ins Jahr 2021.

 Auf dem Bild zu sehen sind (v.l.) Günter Puhe, Günter Schulze, Margit Reintjes, Johannes Cornelissen, Christopher Braun, Franz Trummer und  Manon Loock-Braun.

Auf dem Bild zu sehen sind (v.l.) Günter Puhe, Günter Schulze, Margit Reintjes, Johannes Cornelissen, Christopher Braun, Franz Trummer und  Manon Loock-Braun.

Foto: M. Hartjes/Monika Hartjes

Im nächsten Jahr wäre Pfarrer Sebastian Kneipp 200 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass soll in jeder Stadt, in der ein Kneippverein existiert, eine Straße oder ein Platz nach ihm benannt werden. Die Eltener sind bereits so weit: Der ehemalige Trimmplatz oben auf dem Eltenberg am Barfußpfad trägt jetzt den Namen Sebastian-Kneipp-Platz. Hier soll ein Mehrgeneration-Gesundheitszentrum entstehen.

Eigentlich hätte dieser  Platz am 17. März, dem bundesweiten Sebastian-Kneipp-Tag, mit einem großen Fest eingeweiht werden sollen. Und eigentlich wäre auch das 25-jährige Bestehen des Kneippvereins in Elten gefeiert worden. „Pastor Theo van Doornick hätte den Platz eingeweiht. Und wir wollten viele Mitglieder, Freunde und Förderer des Kneippvereins zu einer großen Kaffeetafel einladen. Leider hat uns Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht“, so Dr. Manon Loock-Braun, Kneippvereinsvorsitzende und Touristikchefin in Emmerich, bei einem Pressetermin auf dem Sebastian-Kneipp-Platz.

Gründungsmitglied Günter Puhe erzählte dabei von den Anfängen. Er leitete damals die Senioreneinrichtung St. Martinus und entwickelte ein Konzept mit Kneippanwendungen. „Die damalige Landesgeschäftsführerin Annette Kersting unterstützte uns, als sich 1994 im Hotel Wanders 30 interessierte Bürger versammelten.“ Zum 1. Januar 1995 wurde der Kneippverein gegründet, der sich kräftig entwickelte und heute 800 Mitglieder hat. Damals sei es noch ein Traum gewesen, aus dem schönen Elten einen Kneippkurort zu machen, so Puhe.

Doch Schritt für Schritt sei man weiter gekommen. „2016 wurden wir ein staatlich anerkannter Erholungsort. Jetzt sind wir auf dem Weg zum Luftkurort“, erzählte Manon Loock-Braun.

Noch in diesem Jahr werde ein Gutachten erwartet, so dass das Ziel Anfang des nächsten Jahres in Erfüllung gehen könne. „Dann sind wir schon ganz weit auf dem Weg zum Kneippkurort.“

Dass es so positiv aussieht, ist auch Einrichtungen wie dem Barfußpfad zu verdanken, den es mittlerweile seit zwölf Jahren in Hochelten gibt und der sich großer Beliebtheit erfreut. „Rund 3000 bis 5000 Leute besuchen ihn jedes Jahr“, so Loock-Braun. Ein zwei Kilometer langer Wanderweg führt über zwölf verschiedene Untergründe durch den Wald, rund um eine Streuobstwiese und wieder zurück. Barfuß macht man sich auf die Sohlen und läuft abwechselnd über Kies, Sand, Rinde und Waldboden.

2015 sah es mit der Existenz des Barfußweges ziemlich düster aus. Der TV Elten konnte die Pflege nicht mehr leisten, es drohte ein Rückbau. Glücklicherweise übernahm der Kneippverein den Pfad. Günter Schulze und Franz Trummer übernahmen die Pflege und werden dabei von den städtischen Kommunalbetrieben unterstützt. Nach dem Winter wird der Pfad für die neue Saison vorbereitet.

„Wir haben die Felder aufgearbeitet, gereinigt und geharkt, Rindenmulch aufgefüllt, Sträucher zurückgeschnitten, abgerissene Schilder erneuert und lose Pfähle wieder eingeschlagen“, so Schulze. Am Montag wurden die beiden Armbecken und das Wassertretbecken mit Hilfe von Johannes Cornelissen gesäubert und mit Wasser gefüllt, so dass dem gesunden Bewegungsdrang nichts mehr im Wege steht. Kneipp-Gesundheitspädagogin Margit Reintjes erklärte, dass man zwar nicht feiern könne, aber auf der Homepage des Kneippvereins Tipps zu Waldbaden, Kräutern, Ernährung und Wasser stünden. Leider musste im vergangenen Jahr der Kneippverein wieder mit Vandalismus kämpfen. Strom- und Wasserkästen, Schließfächer, Tretbecken und Bänke wurden mit politischen Parolen beschmiert, Steine in das Tretbecken geworfen und ein Stück Holz aus der Baumelbank gerissen.

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