Fußball Geist: "Mir tut es leid für die Jungs"

Duisburg · Während sich Fußball-Oberligist Hamborn 07 bereits mit dem Abstieg in die Landesliga abfindet, muss der VfB Homberg noch zittern.

Thomas Geist ließ nichts unversucht. Im Kellerduell mit dem SV Hönnepel-Niedermörmter bat der Trainer von Hamborn 07 mit Burak Öktem, Winterneuzugang aus der A-Jugend des Wuppertaler SV, sowie Admir Turudija, Torjäger aus der eigenen zweiten Mannschaft, einen komplett neuen, topmotivierten und unbekümmerten Sturm auf.

In der Defensive probierten es die Löwen mit einer kompakten Variante, wobei bei gegnerischem Ballbesitz auf Fünferkette umgestellt wurde. Taktische Kniffe, die gepaart mit leidenschaftlichem Auftreten zum Erfolg führen sollten. Weil die Fehlerzahl aber zu hoch war und auch der Offensive die Kreativität fehlte, ging das Spiel mit 0:1 verloren. Selbst die letzten Optimisten auf der lange nicht mehr gut gefüllten Tribüne im Holtkamp mussten eingestehen: "Das wird wohl nichts mehr mit dem Klassenerhalt."

Geist, der sich sein erstes Jahr als Hamborner Coach sicher anders vorgestellte, erklärte, dass nun die Landesliga-Planung beginne. "Mir tut es sehr leid für die Jungs, weil sie alles gegeben haben. Wir wollen uns trotzdem in den restlichen Spielen gut präsentieren", erklärte Geist, der nun den Weg mit jungen Spielern aus dem eigenen Unterbau gehen will. Der Gang in die Landesliga ist fast beschlossene Sache. Den letzten Abstieg musste Hamborn 2007 verkraften. Damals stiegen die Löwen von der Verbandsliga in die Landesliga und nach einer verkorksten Saison sogar in die Bezirksliga ab. In Sachen Kaderplanung macht der Klub nun Nägel mit Köpfen. "Wer nicht alles für den Verein gibt, steht nicht im Kader", sagte Geist. "Auch wenn uns ein Spieler am Saisonende verlässt, erwarte ich, dass er bis zum Ende hundert Prozent gibt."

Das war bei Daniel Opitz und Sebastian Kaczmarek, die beide zum Spitzenreiter 1. FC Kleve wechseln, zuletzt nicht der Fall. Beide zählten gegen den SV Hö./Nie. nicht zum Kader. Das Kapitel Pascal Lucas findet ebenfalls keine Fortsetzung — eigentlich hatte es auch nie einen Anfang. Der vom B-Kreisligisten OSC Rheinhausen gekommene Mittelfeldspieler ließ zuletzt ein Treffen mit Geist unentschuldigt platzen.

Derweil krempeln auch die Verantwortlichen des VfB Homberg die Arme hoch. "Wir haben uns die aktuelle Situation selbst zuzuschreiben", weiß Trainer Günter Abel. Seine Mannschaft liegt nur noch drei Punkte vor dem vermeintlichen ersten Abstiegsplatz. "Das Wichtigste ist, dass wir jetzt die Ruhe bewahren und klar analysieren, wieso es in den letzten Partien nicht klappte."

Die letzten vier Heimspiele gingen verloren. "Wir brauchen unbedingt Punkte. Bei der Reserve des Wuppertaler SV muss es klappen", hofft Abel, der sich in der Vergangenheit als Abstiegskampf-Experte bewies: "Ich habe als Profi fast in jeder Saison gegen den Abstieg gespielt. Wenn ich mich auskenne, dann im Abstiegskampf. Und bisher ist es fast immer gut gegangen."

(tiwi)
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