Lokalsport Ex-MSV-Stürmer Tönnies bekam eine neue Lunge

Duisburg · Monika Kracht, die ehemalige Vorsitzende des Bundesverbandes der Organtransplantierten (BDO) in Duisburg, bestätigte am Sonntag, was bereits im Forum des Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg kursierte: "Michael Tönnies hat in Hannover eine neue Lunge bekommen", sagte sie. Aus ihren Worten war Erleichterung und Freude zu vernehmen. Schließlich hatte sie Tönnies seit langer Zeit betreut. Es war der vierte "Anlauf" zu einer heiß ersehnten Operation für den ehemaligen Klasse-Stürmer der Zebras, der an einer unheilbaren Lungenerkrankung leidet.

 Michael Tönnies im Vorfeld des Benefizspiels, das für ihn ausgerichtet wurde.

Michael Tönnies im Vorfeld des Benefizspiels, das für ihn ausgerichtet wurde.

Foto: reichwein

Lediglich eine Transplantation konnte da noch helfen. "Die OP ist gut verlaufen", erklärte Monika Kracht, und: "Er liegt auf der Intensivstation, aber schon am Montag kann man wohl mit ihm sprechen."

Die Ex-Verbands-Vorsitzende mit Sitz auf der Paul-Rücker-Straße machte deutlich, dass der ehemalige Fußball-Star in letzter Zeit unter enormem psychischen Druck gestanden haben muss. "Man kann sich gar nicht vorstellen, wie schlimm die Wartezeit ist", meine sie. Das scheinbar unendlich lange Warten ist das schlimmste überhaupt." Das bestätigte Michael Tönnies unlängst gegenüber dieser Zeitung, als der dritte Transplantationsversuch in Hannover gescheitert und der Ex-Kicker wieder mal am Boden zerstört war.

Die ersten beiden OP-Termine in der niedersächsischen Metropole schlugen fehl, weil die Lungen zweier Unfallopfer am Ende doch nicht "passten". Also schickten die Ärzte Tönnies wieder nach Hause — unverrichteter Dinge und um eine Hoffnung ärmer. Dann kam der Anruf aus Hannover, der die Leidenszeit endlich beenden sollte. Alles stimme überein, so die Mediziner optimistisch, es seien optimale Bedingungen beim Vergleich aller Werte. Tönnies wurde in den OP geschoben, die Narkose vorbereitet. Und dann erschien der Oberarzt und teilte selbst niedergeschlagen voller Missmut mit, es sei doch noch ein "Störfall" eingetreten, die Transplantation könne in letzter Sekunde doch nicht stattfinden. "Da habe ich Rotz und Wasser geheult", sagte Tönnies zurückblickend. "Alle guten Dinge werden vier", meinte Tönnies in jenen Tagen in Abwandlung eines oft zitierten Sprichwortes. Und lachte sogar dabei. Michael Tönnies sah dem nächsten "Versuch" mit Spannung entgegen.

Monika Kracht: "Jetzt hoffe ich, dass Michael seinen neuen Weg gehen kann." Familie und Freunde, Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, Kameraden, Ex-Spieler und Trainer hatten dem 52-Jährigen die Daumen gedrückt. Ein Benefizspiel mit viel Ball-Prominenz in der Schauinsland-Arena hatte hohe Wellen geschlagenen und eine große Anteilnahme ausgelöst.

(RP/sap)
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