Lokalsport Duisburger Squash-Teams ziehen sich aus der Bundesliga zurück

Duisburg · Duisburg verliert auf einen Schlag zwei Bundesligisten. Das Squash Inn Team Hamborn, das am 10. und 11. Mai in Böblingen um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft kämpft, hat keine Meldung für die Spielzeit 2013/2014 abgegeben.

Sowohl das Bundesliga-Team als auch die bislang in der Zweiten Bundesliga Nord spielende Reserve werden vom Spielbetrieb zurückgezogen. "Wir mussten diesen Schritt gehen, da unsere Hauptsponsoren ihr Engagement einstellen und wir für sie keinen Ersatz gefunden haben", sagt Vorstandsmitglied Uwe Habbe.

2010 hatten die Hamborner nach reiflicher Überlegung und sechsjähriger Zugehörigkeit zur Zweiten Bundesliga den kostspieligen Schritt ins Oberhaus gewagt. In der Premierensaison wurde der Neuling auf Anhieb Deutscher Vizemeister, im vergangenen Jahr langte es zum dritten Platz. Eben diesen belegte die Mannschaft, für die Weltklassespieler wie der Niederländer Laurens Jan Anjema und der Engländer Tom Richards zum Schläger greifen, auch diesmal nach der Punkterunde.

Bei der Endrunde in Böblingen verlässt der unweit des Landschaftsparks Nord beheimatete Verein nun die große Squash-Bühne. Im Halbfinale treffen die Hamborner als Außenseiter auf den amtierenden Europapokalsieger Black & White RC Worms. "So schade es ist, aber uns blieb keine andere Wahl", bedauert Uwe Habbe den Rückzug, der mit Blick auf die Finanzen unumgänglich war: "Wir haben versucht, eine Mannschaft auf die Beine zu stellen, die in der Zweiten Liga mithalten kann. Aber auch das war uns leider nicht möglich."

Künftig wird das Squash Inn Team auf Landesebene in den Court gehen. "Ob wir für die Regionalliga oder aber für die Oberliga melden, haben wir noch nicht entschieden", erklärt Habbe, der nicht ausschließen will, das Hamborn eines Tages wieder auf nationaler Ebene vertreten sein wird: "Aber dazu müssen die wirtschaftlichen Gegebenheiten stimmen. Wir können kein Geld ausgeben, das wir nicht haben."

Wohin es die Hamborner Spieler ziehen wird, steht größtenteils noch nicht fest. Einen neuen Verein gefunden hat bereits Rudi Rohrmüller. Der Nationalspieler streift sich ab dem Sommer das Trikot der Skwosch-Frösche Marburg über, die als Aufsteiger die Zweite Bundesliga Süd aufmischen wollen. Dustin Eickhoff und Simon Wolter, die für die Hamborner Reserve aufliefen, bleiben der Zweiten Bundesliga Nord erhalten. Eickhoff wechselt nach Dortmund zum ST Aplerbeck, Wolter schließt sich dem Vernehmen nach dem Aufsteiger SRC Schwelm-Remscheid an. Die übrigen Spieler dürften keine allzu großen Probleme haben, neue Vereine zu finden. Schließlich haben für die Bundesliga sieben statt zuletzt fünf Klubs gemeldet.

Während Hamborn von der Landkarte verschwindet, haben der SC Monopol Frankfurt, der 1. Erlanger SC und der Königsbrunner SC für die Bel Etage gemeldet. Die Zweite Liga soll mit 20 Mannschaften in zwei Staffeln spielen. Dem Rückzug zum Trotz wird das Squash Inn Team Hamborn bei der Endrunde in Böblingen das beste Aufgebot ins Rennen schicken. "Dass wir Deutscher Meister werden, kann ich mir nicht vorstellen, dazu sind Paderborn und Worms zu gut aufgestellt. Aber wir wollen uns mit einer guten Leistung aus der Bundesliga verabschieden", sagt Habbe.

Die Spitzeneinzel wird im Schwabenland nach jetzigem Stand Laurens Jan Anjema bestreiten. Dahinter sollen Rudi Rohrmüller, Stefan Leifels und David Kandra zum Einsatz kommen. Als Ersatz stehen Tom Richards, Christian Wucherer und Dustin Eickhoff parat.

(kök)
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