Lokalsport OSC: Krise schweißt die Mannschaft zusammen

Duisburg · Es ist schier beeindruckend. Die Spieler des Handball-Drittligisten OSC Rheinhausen glänzen in den zurückliegenden Wochen mit Charakterstärke. Beim gestrigen 31:26-Heimsieg gegen den VfL Gladbeck ließen sich die Rheinhauser abermals nichts von den Schwierigkeiten abseits des Feldes anmerken und verbesserten sich in der Tabelle auf den fünften Platz. "Das kann man den Jungs nicht hoch genug anrechnen", lobte der sportliche Leiter Mirko Bernau.

 Sören Kress (am Ball) wird sich im Sommer aus Rheinhausen verabschieden. Gestern steuerte er einen Treffer zum Sieg des OSC bei.

Sören Kress (am Ball) wird sich im Sommer aus Rheinhausen verabschieden. Gestern steuerte er einen Treffer zum Sieg des OSC bei.

Foto: probst

Während in den vergangenen Wochen die Frage im Raum stand, ob die Mannschaft die Saison zu Ende spielen wird – Klaus Schuppert, Geschäftsführer der neuen SG OSC Löwen Duisburg bestätigte, dass es Probleme gab, die Gehälter zu bezahlen – setzten die Spieler gestern auf dem Feld ein unmissverständliches Zeichen. Die Mannschaft hat sich von den Problemen nicht unterkriegen lassen, sondern ist noch enger zusammengewachsen. "Das war heute kein Schönheitswettbewerb. Unter den Umständen bin ich einfach froh, dass wir gewonnen haben", freute sich Trainer Jörg Förderer.

Der OSC bestach gestern nicht mit einer Glanzleistung, überzeugte aber mit enormem Kampfgeist. Von Beginn an dominierte der OSC das Spielgeschehen und setzte sich früh auf 11:6 ab. Die personell geschwächten Gäste aus Gladbeck wurden den Rheinhausern im ersten Durchgang nicht gefährlich (18:14). In der zweiten Hälfte verschliefen die Gastgeber die Anfangsphase, was Gladbeck nutzte, um auf 19:20 zu verkürzen. Vor allem der ehemalige Hamborner Max Krönung bereitete der OSC-Defensive Probleme. Doch genau zum richtigen Zeitpunkt fand das Förderer-Team zurück zu alter Stärke und zog erneut davon. Spätestens als Bastian Roschek auf 29:24 erhöhte, war die Entscheidung gefallen.

Zu den Akteuren auf dem Feld gehörte gestern auch Mirko Bernau. Ein Zustand, an den sich der Teammanager der neuen SG OSC Löwen gewöhnen wird. Auch künftig dürfte Bernau reichlich Einsatzzeiten sammeln, weil die SG OSC Löwen nur mit einem dünnen Kader in die Saison gehen wird. "Wir werden zehn drittliga-taugliche Spieler zusammen bekommen. Dazu zwei Torhüter", erklärte Bernau. "Man hat hier über ein Jahr etwas aufgebaut. Es tut in der Seele weh, dass man das nicht fortführen kann. Die Mannschaft für die kommende Saison stand bereits zu mehr als 90 Prozent. Es fehlten nur noch ein Torhüter und ein starker Defensivmann. Und plötzlich fängst du wieder bei Null", so Bernau, der betonte, dass es auch unabhängig von der neuen SG zu diesen Problemen gekommen wäre. Mittlerweile ist Bernau zuversichtlich, noch eine schlagfertige Truppe auf die Beine zu stellen. "Es sieht wieder ganz gut aus. Ich denke, dass wir eine Mannschaft zusammen bekommen, die im Mittelfeld mitspielen kann. Damit habe ich vor ein, zwei Wochen nicht gerechnet."

Fest steht, dass Stephan Liekenbrock, Matthias Reckzeh, Robin Flemmig, Nils Artmann und Bastian Roschek bleiben. Bei Marcel Wernicke könnte nur eine berufliche Veränderung einer weiteren Zusammenarbeit im Weg stehen. Matthias Opper, der mit den Moerser Adlern in Verbindung gebracht wird, könnte mit einem Doppelspielrecht ausgestattet werden. Damjan Janus und Sören Kress verabschieden sich dagegen im Sommer. Sicher ist ebenfalls, dass die OSC Löwen mit einem verkleinertem Etat in die Saison gehen werden.

(tob)
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