Album-Release Warum eine Kölner Band in Düsseldorf Erfolg hat

Düsseldorf · Kuhl un de Gäng liebt den Düsseldorfer Karneval, die Rheinkirmes und die Brauerei Frankenheim.

 Es soll nicht mehr nur um Köln oder um Düsseldorf gehen, sondern um das Rheinland, das „Gängland“.

Es soll nicht mehr nur um Köln oder um Düsseldorf gehen, sondern um das Rheinland, das „Gängland“.

Foto: Kuhl an de Gäng

Wir sind eigentlich eine Kölner Band“, verrät Heinrich Fries gleich zu Beginn. Aha, denkt sich der Düsseldorfer da skeptisch und hört vielleicht schon gar nicht mehr hin. Dabei sind die fünf Jungs von „Kuhl un de Gäng“ begeistert von der Landeshauptstadt und kommen vor allem an Karneval gerne her. Und überhaupt finden sie die Feindseligkeiten zwischen Kölnern und Düsseldorfern mittlerweile überholt – gerade, wenn es ums Feiern und um Karneval geht. Deswegen heißt ihr erstes Album auch „Gängland“ – ihre persönliche Bezeichnung für das karnevalistische Rheinland.

Die studierten Profi-Musiker Manuel Pickartz (Schlagzeug), Hubert Pieper (Gitarre), Michael Dahmen (Bass), Hagen Fritzsche (Keyboard) und Heinrich Fries (Saxophon) machen seit 2012 gemeinsam Musik – und zwar hauptsächlich Karnevalsmusik. Und obwohl fast alle Mitglieder aus Köln kommen, haben Kuhl un de Gäng doch einen besonderen Bezug zur Landeshauptstadt. „Wir lieben Düsseldorf, wir sind hier immer willkommen“, begründet Fries und erinnert sich an die zahlreichen Auftritte in der Stadt, beispielsweise im Füchsenzelt auf der Rheinkirmes, in der Brauerei Frankenheim oder im Steigenberger-Hotel bei der Düsseldorfer Prinzengarde.

Besonders zur Garde haben die Jungs von Kuhl un de Gäng wohl einen besonderen Draht. „Die haben unsere Lieder bei Auftritten immer sehr gefeiert“, erinnert sich Fries. Auch kein unwichtiges Detail: Die Garde ist nach der Traditionsbrauerei Füchschen bereits der zweite Sponsor aus der Landeshaupstadt. Außerdem gehört Schlagzeuger Manuel Pickartz der Garde als passives Mitglied an. Grund genug für die Band, die Jecken auf ihr Album-Release-Konzert im Clubbahnhof Ehrenfeld eingeladen zu haben: „Wenn sie mit ihrer Mütze beim Konzert auftauchen, dürfen sie umsonst rein“, hatten die Musiker vor jenem Abend versprochen.

Und nicht nur die Band liebt Düsseldorf, auch die Düsseldorfer lieben die Band. Besonders von weiblichen Fans werden die Musiker immer besonders gerne bei Konzerten in Empfang genommen. Heinrich Fries hat da schon einige Erfahrungen mit gemacht: „Während der Session stehen unsere Fans schon vor den Auftritten vor der Tür und fallen uns um den Hals, und dann kriegt man auch schon das erste Küsschen.“

Auch privat fühlen sich Fries und Co. Düsseldorf eng verbunden. „Düsseldorf ist nach der Eifel und Köln meine dritte Heimat geworden“, sagt Pickartz, der mit seiner Familie im Kölner Stadtteil Roggendorf an der Stadtgrenze zu Worringen lebt. Bassist Michael Dahmen hat es der Liebe wegen in die „verbotene Stadt“ verschlagen: Er hat ebenfalls eine Düsseldorferin geheiratet und wohnt mit ihr zusammen in Benrath im Düsseldorfer Süden. „Mehr Brückenschlag geht kaum noch“, findet Fries.

Einen Brückenschlag – das ist es auch, was Kuhl un de Gäng mit ihrer Musik und ihrem ersten Album erreichen wollen. Es soll nicht mehr nur um Köln oder um Düsseldorf gehen, sondern um das Rheinland, das „Gängland“. „Unser kleiner Fleck ist so einzigartig, warum sollte man sich nicht einfach vereinen und gemeinsam feiern?“, fragt Fries. „Es macht keinen Sinn, in so einer frohsinnigen Zeit auch noch Konkurrenzdenken zu haben.“

Maren Könemann

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