Wall of Freedom Düsseldorfer inspirieren Künstler bei Freiheitsmotiv

Düsseldorf · Die Enthüllung der Freiheitswand bildet den Auftakt zum Kunstevent „The Spirit of Düsseldorf“, das vom 21. September bis 25. November stattfindet.

 Thomas Geisel, Uwe Schmitz enthüllten gemeinsam mit Aktionskünstler HA Schult die Wall of Freedom.

Thomas Geisel, Uwe Schmitz enthüllten gemeinsam mit Aktionskünstler HA Schult die Wall of Freedom.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Der Künstler HA Schult entwarf die bunte „Freiheitswand“, die gestern gemeinsam mit Oberbürgermeister Thomas Geisel und Uwe Schmitz, Vorstandsvorsitzender der Frankonia Eurobau, vor dem Gebäude des Co-Working-Anbieters „Spaces“ im Andreas Quartier enthüllt wurde. „Ich hätte nie gedacht, an diesem geschichtsträchtigen Ort ein Kunstwerk zu entwerfen“, so ein sichtlich bewegter HA Schult. „Freiheit ist das Gut, um das wir kämpfen müssen. Die Wall of Freedom ist die Antwort Düsseldorfs auf den Angriff unserer inneren Freiheit.“ Tausende Bürger der Stadt waren aufgerufen, ihre Idee von Freiheit zu benennen – damit inspirierten sie HA Schult zu diesem großen Kunstwerk.

Aufgewachsen in den Trümmern des vom Krieg zerstörten Berlins, studierte der Aktionskünstler von 1958 bis 1961 an der Kunstakademie Düsseldorf und sagt von sich, dass er ein „Düsseldorfer Jong“ ist. Die Enthüllung der Freiheitswand bildet den Auftakt zum Kunstevent „The Spirit of Düsseldorf“, das vom 21. September bis 25. November stattfindet. Jeweils dienstags bis sonntags, 14 bis 18 Uhr, können Interessierte nach Anmeldung einen kostenfreien Rundgang durch das Andreas Quartier machen. Startpunkt ist die große Halle, in der 15 Porträts von Berühmtheiten zu sehen sind, die die Düsseldorfer Stadtgeschichte geprägt haben. So sind Heinrich Heine, Konrad Klapheck, Günther Uecker, Gabriele Henkel oder Mutter Ey dort vertreten. In drei Musterwohnungen des Andreas Quartiers sind temporäre Galerien untergebracht – die Galerie von Dirk Geuer etwa zeigt Kunst des jungen Senkrechtstarters Leon Löwentraut. Auch das Denkmal von Johanna „Mutter“ Ey gehört mit zum Kunstrundgang. „Dieses Denkmal wird von den Düsseldorfern sehr verehrt“, so Schmitz. „Viele legen Blumen davor nieder und gedenken der Frau, die Düsseldorfer Künstler unterstützt hat wie wohl kein anderer.“

 HA Schult war sichtlich gerührt, als die Gäste endlich seine Wand am Andreas Quartier sehen konnten.

HA Schult war sichtlich gerührt, als die Gäste endlich seine Wand am Andreas Quartier sehen konnten.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Das Andreas Quartier soll als Wohnzimmer Düsseldorfs etabliert werden, jeden Mittwoch gibt es Jazz-Konzerte. Man sei mit der Akzeptanz des Andreas Quartiers zufrieden, die Bar sei abends gut besucht, die Restaurants recht gut ausgelastet. Aus dem Restaurant MASH – Modern American Steak House – war zu hören, dass Abendgeschäft laufe, aber das Lunch-Angebot könne besser angenommen werden. Auch das französische „Café Du Sommelier“ habe noch Potenzial und wurde in „Bistro Sommelier“ umbenannt, um den ganztägigen Charakter zu unterstreichen.

Der Begriff „Wohnzimmer Düsseldorf“ ginge auf den ehemaligen Oberbürgermeister Joachim Erwin zurück, so Schmitz. Der verstorbene OB habe beeindruckende städtebauliche Ambitionen gezeigt und an der Idee des Andreas Quartiers als Treffpunkt der Düsseldorfer mitgewirkt. „Wir haben HA Schult beauftragt, ein Porträt von Joachim Erwin zu entwerfen, das soll Ende des Jahres einen würdigen Platz in der Halle bekommen.“ Susanne Mendack

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