Verein lädt zum Tag der Offenen Tür Naturfreunde suchen offenen Austausch

Die Organisation der Naturfreunde gibt es in mehr als 21 Ländern. In Düsseldorf treffen sich die Mitglieder im Vereinshaus am Gerresheimer Wald. Am 30. September laden die Naturfreunde zum Tag der offenen Tür ein.

 Michael Möller ist Vorsitzender der Naturfreunde. Auf dem Grundstück des Vereinshauses haben die Mitglieder ein Insektenhotel aufgebaut.

Michael Möller ist Vorsitzender der Naturfreunde. Auf dem Grundstück des Vereinshauses haben die Mitglieder ein Insektenhotel aufgebaut.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Von der Innenstadt zum Haus der Naturfreunde an der Morper Straße sind es mit dem Auto nur 20 Minuten. Und doch ist es wie eine kleine Reise in den Urlaub. Das dunkle Holzhaus der Naturfreunde steht in einem Waldstück am Rande von Gerresheim. Angenehm ruhig ist es dort, die Luft frisch. Hin und wieder erschallt der Ruf eines Vogels, eine kleine Gruppe Spaziergänger kommt vorbei. „Ja, das ist schon eine sehr schöne Lage, um die uns viele beneiden“, sagt Matthias Möller. Der Vorsitzende der Naturfreunde ist ein Mensch, der sich durch seine ruhige und konzentrierte Art gut in diese friedliche Umgebung einfügt. Als eine Wespe seine Nähe sucht, schiebt er sie gelassen mit einer langsamen Bewegung von sich und fährt mit dem Gespräch fort.

Er selbst hat als Zehnjähriger durch einen Schulfreund die Naturfreunde kennengelernt, damals noch in Mannheim. 1996 zog es ihn beruflich in die Landeshauptstadt – als Controller einer Bank. Gleich an seinem ersten Wochenende in der Stadt feierte das Land NRW sein 50-jähriges Bestehen. Dort präsentierten sich auch die Naturfreunde und Möller fand dort sofort Anschluss. Seit 2004 leitet er den Verein mit etwa 250 Mitgliedern und ist dazu stellvertretender Landesvorsitzender der Naturfreunde.

Im Verein verbringen die Mitglieder gemeinsam Freizeit: Sie wandern, machen Radtouren und Geocoaching, singen, kommen zum monatlichen offenen Spieletreff zusammen, beschäftigen sich mit Natur- und Heimatkunde. Dazu gibt es verschiedene Gruppen, wie die Familiengruppe oder die Seniorengruppe. Darüber hinaus engagieren sich die Naturfreunde auch gesellschaftspolitisch, zum Beispiel für eine Verkehrswende und saubere Luft in Düsseldorf. „Das ist ein bisschen unsere Krux, dass wir Allrounder sind“, sagt Möller. Wer nur wandern will, geht daher eher in den Wanderverein. Wer sich engagieren möchte, eher in einen Umweltschutzverein wie Bund oder Nabu. Um mehr Wanderungen anbieten zu können, kooperieren die Naturfreunde mit dem Sauerländischen Gebirgsverein.

Damit das Vereinsleben der Naturfreunde lebendig bleibt, müssen immer wieder neue Ideen her. Die jüngste Idee, mit der der Verein an die Öffentlichkeit ging, ist das Wasser-Weg-Projekt. Die Naturfreunde stellten Schilder rund um den Unterbacher See und den Elbsee auf. Auf ihnen erzählt die Natur selbst. Zum Beispiel der Bach, wie sich im Laufe der Zeit sein Bett geändert hat. Die Teichrohrsängerin Tina von ihrem Nachwuchs im Nest in den Schilfhalmen, der durch freilaufende Hunde bedroht wird, die Libelle Lilli erzählt von ihren Flugkünsten. Wer Kinder hat, weiß, dass solche Stationen Anreiz zum Weiterlaufen sein können und interessanter gemeinsamer Gesprächsstoff.

Für junge Familien haben die Naturfreunde daher auch vor einiger Zeit eine neue Gruppe eingerichtet. Auf der Suche nach einer Person, die diese leiten kann, setzte Möller bei dem Verein Düsseldorf Aktiv in dessen Ehrenamtsbörse eine Suchmeldung ab. Tatsächlich meldete sich eine junge Frau, die Spaß an der Aufgabe hatte und ihre Ideen dort einfließen lässt. Überhaupt gefällt Möller der Gedanke gut, mit anderen Gruppen zu kooperieren, zum Beispiel beim Insektenschutz oder für eine Nordic-Walking-Gruppe, um neue Kreise anzusprechen und sich zu einer Plattform zu entwickeln.

Wer in Düsseldorf nach einer schönen Wanderung sucht, dem empfiehlt Möller dazu das Rotthäuser Bachtal. „Das ist sehr abwechslungsreich, da gibt es immer wieder etwas zu entdecken.“ Zum Beispiel den seltenen Riesenschachtelhalm mit einem Meter hohen Blütenständen.

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