Ausstellung ist noch zwei Wochen in der Orangerie zu sehen Künstler zeigen ihre Sicht auf die Welt

Benrath · Mehr als 50 Besucher ließen sich bei der Vernissage in die „Weltenbilder“ des Kreises „Spektrum 76“ entführen.

Benrath Jeder nimmt die Welt mit all ihren Facetten anders wahr. Mal liegt der Fokus auf Flora und Fauna, mal eher bei den Menschen, der Architektur oder nur bei Formen und Farben. Jeder hat somit in der Regel sein ganz eigenes Weltbild. Für den Düsseldorfer Künstlerkreis „Spektrum 76“ Grund genug, genau dieses Thema in den Mittelpunkt seiner aktuellen Ausstellung zu rücken. Diese wurde am Sonntagvormittag mit einer Vernissage in der Orangerie Benrath eröffnet und zeigt nun für die nächsten zwei Wochen „Weltenbilder“ von 31 Künstlern.

„Bei rund 100 Mitgliedern ist es natürlich immer etwas schwierig, ein gemeinsames Motto zu finden“, sagt Brigitte Burmester, Vorsitzende des Spektrum 76 und selbst leidenschaftliche Künstlerin. Denn beim Künstlerkreis geht es darum, in der Gemeinschaft zu arbeiten und sich gegenseitig Tipps sowie Denkanstöße zu geben, jedoch ohne vorgegebenes Thema oder Technik. Von daher darf es bei der Themenauswahl für die Ausstellung etwas pragmatischer zugehen. „Gibt man beispielsweise eine Farbe vor wie schwarz-weiß hat man Leute dabei, die das Thema nicht bedienen können oder denen durch diese Einschränkung nichts einfällt“, erläutert Burmester. „Weltbilder hingegen lässt alles zu und jeder versteht etwas ganz anderes darunter, so wie es sich schließlich dann auch in den Werken toll widerspiegelt.“

Insgesamt 31 Künstler des Vereins haben sich der Aufgabe gestellt und ihr ganz eigenes Weltbild umrissen – in Öl, Aquarell, Pastellfarben, Tusche oder sogar Ton und Stein. Im ersten Raum der Orangerie fallen sofort die Bilder von Angelika Döring auf. Sie hat auf drei Bilder verteilt „Sklavenporträts“ angefertigt. Die helle Haut der Personen hebt sich sehr deutlich von den rabenschwarzen Hintergründen ab und verleiht ihnen Tiefe. Zugenähte Lippen, dicke Lederhalsbänder und Tränen, die das Gesicht herunterlaufen – Details die klar hervorstechen. „Angelika Döring arbeitet so akkurat und sauber und das mit Pastellfarben“, stellt Burmester bewundernd fest.

Für Horst Bruss sind Anschichten des Starnberger Sees und des Petersdoms in Aquarell Teil seiner „Weltenbilder“. Ingrid Kröber hat eine eher abstraktere Herangehensweise an das Thema gewählt und zeigt mit ihrem „Spiralnebel crash“ ein Werk, das an den Weltraum und die Milchstraße erinnert. Auch die Vorsitzende selbst lässt es sich nicht nehmen, bei den zwei Ausstellungen im Jahr auch ihre eigenen Werke zu zeigen. „Ich male sehr gerne aus dem Leben gegriffen.“ Viele Ideen und Inspirationen nehme sie aus Urlauben, so auch die Inspirationen für ihr ausgestelltes Werk „Straßenhändler“. „Dazu hat mich mein Thailand-Urlaub vor einigen Jahren angeregt.“ Das Bild zeigt einen der typischen Händler mit seinem voll geladenen Fahrrad und dem traditionellen Strohhut – jedoch aus der Vogelperspektive. Dabei hebt sich das farbenfrohe Obst und Gemüse in seinen Körben gut vom Grau der Straße ab.

„Ich bin fasziniert von der Qualität der Arbeiten“, sagt Ingrid Hartings, die am Sonntag die Vernissage besuchte. „Die Veranstalter sind so vielseitig und spannend an das Thema herangegangen. Und das mit ganz unterschiedlichem Stil und Technik.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort