Energiekrise in Düsseldorf So stark erhöht Naturstrom den Strompreis

Düsseldorf · Der Düsseldorfer Energieversorger hat seinen Kunden eine kräftige Preiserhöhung mitgeteilt. Wie diese genau und auch im Vergleich zu den Stadtwerken ausfällt.

Naturstrom produziert seinen Strom auch zu einem Teil selbst

Naturstrom produziert seinen Strom auch zu einem Teil selbst

Foto: Naturstrom AG

Kunden des Düsseldorfer Energieversorgers Naturstrom müssen ab 1. Januar deutlich mehr für Strom bezahlen. Wie das Unternehmen ihnen jetzt in einem Schreiben ankündigte, steigt der Arbeitspreis von 30,45 auf 52,90 Cent pro Kilowattstunde brutto. Der Grundpreis bleibt bei 11,90 brutto monatlich. Für einen typischen Verbrauch eines Haushalts mit zwei Erwachsenen und einem Kind von 3500 Kilowattstunden pro Jahr wäre ohne Strompreisbremse eine Steigerung von 65 Prozent fällig. Die Belastung stiege monatlich von 100 auf 166 Euro.

Faktisch wird der Preis aufgrund der von der Bundesregierung auf den Weg gebrachten Strompreisbremse allerdings nicht so stark steigen. Vorgesehen ist, dass für 80 Prozent des prognostizierten Verbrauchs die vorgesehenen, ermäßigten 40 Cent berechnet werden. Der Bundestag soll in der nächsten Woche entscheiden.

Naturstrom begründet die Preiserhöhung für bundesweit 260.000 Haushalte mit deutlich höheren und stark schwankenden Beschaffungspreisen. Ein Sprecher sagt auf Nachfrage: „In Vorkrisenzeiten lagen Terminmarktprodukte für Strom bei vier bis fünf Cent pro Kilowattstunde. Dieses Jahr haben sich die Preise für Strom am Terminmarkt zwischen elf und 100 Cent bewegt.“

Der neue Tarif von Naturstrom liegt dennoch deutlich über dem aktuellen Durchschnittspreis, der auf dem Vergleichsportal Check24 mit 42 Cent angegeben wird. Deutlich darunter liegen die Stadtwerke bei der Grundversorgung mit 33,52 Cent pro Kilowattstunde und einem Grundpreis von 89,06 Euro pro Jahr.

Naturstrom führt als Erklärung des eigenen Preises an, dass zum Jahreswechsel noch zahlreiche Energieversorger ihre Preise erhöhen werden und somit auch der Durchschnittspreis steigen werde. Für die Stadtwerke sei zu vermuten, dass sie noch vor der Krise große Mengen zu günstigeren Konditionen eingekauft haben. Doch auch dort kann im Laufe des nächsten Jahres eine Preiserhöhung folgen. Dafür gebe es noch keine konkrete Planung, es sei aber nicht auszuschließen, sagt ein Sprecher. Bei Neukundentarifen für Ökostrom liegt der Preis bei den Stadtwerken übrigens über den Neukundentarifen bei Naturstrom (Arbeitspreis von rund 75 im Vergleich zu rund 65 Cent pro Kilowattstunde).

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort