Düsseldorf schafft nur knapp 5-Prozent-Quote LVR fördert Jobs für Behinderte mit 2,7 Millionen Euro

Düsseldorf · Düsseldorfer Arbeitgeber sind bei der Beschäftigung von Menschen mit Schwerbehinderung auch im ersten Corona-Jahr eher zurückhaltend gewesen. Das geht aus dem Jahresbericht des LVR-Inklusionsamts hervor.

 Schwerbehinderte haben es noch immer schwer bei der Jobsuche, hier ein Bild aus der Werkstatt für Angepasste Arbeit in Düsseldorf.

Schwerbehinderte haben es noch immer schwer bei der Jobsuche, hier ein Bild aus der Werkstatt für Angepasste Arbeit in Düsseldorf.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)/Bauer, Hans-Jürgen (hjba)

Das Inklusionsamt des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) und die rheinischen Fachstellen haben auch im ersten Corona-Jahr massiv die Beschäftigung von schwerbehinderten Menschen in Düsseldorf unterstützt. Das geht aus dem Jahresbericht des Inklusionsamtes hervor. In 578 Fällen und mit mehr als 2,7 Millionen Euro wurden Arbeitsstellen gefördert. Von den Mitteln wurden Ausbildungs- und Arbeitsplätze geschaffen sowie Räumlichkeiten und Arbeitsplätze behinderungsgerecht gestaltet.

„Das Jahr 2020 hat das LVR-Inklusionsamt mit der Corona-Pandemie vor große Herausforderungen gestellt. Wir sind froh, dass es trotzdem gelungen ist, mit kreativen Lösungen die schwerbehinderten Beschäftigten und deren Arbeitgeber gerade in dieser Krisenzeit verlässlich und kompetent zu begleiten“, sagt Martina Zsack-Möllmann, Vorsitzende des LVR-Sozialausschusses. „Die Unsicherheiten der Pandemie haben bei Arbeitgebern und Menschen mit Behinderung unterschiedlichste Fragen aufgeworfen. Dem LVR war und ist es daher sehr wichtig, gerade in solchen Zeiten weiterhin zuverlässig, auch in Kooperation mit den Rehabilitationsträgern, zu beraten und begleiten“, sagt Professorin Angela Faber, LVR-Dezernentin für Schulen, Inklusionsamt und Soziale Entschädigung.

Zum Stichtag 31. Dezember 2019 lebten in Düsseldorf 55.358 Menschen mit einer Schwerbehinderung, 2019 waren im Arbeitsagenturbezirk Düsseldorf 38.503 Arbeitsplätze mit schwerbehinderten und gleichgestellten Menschen besetzt. Die Arbeitgeber erreichten damit eine durchschnittliche Beschäftigungsquote von 5,1 Prozent und lagen damit unter dem Rheinland-Schnitt (5,39 Prozent), aber über dem gesetzlich vorgeschriebenen Wert von fünf Prozent. Hintergrund: Das Inklusionsamt erhebt eine Ausgleichsabgabe von Arbeitgebern, die mehr als 20 Arbeitsplätze haben, davon aber nicht mindestens fünf Prozent mit Menschen mit einer Schwerbehinderung beschäftigen.

Ein besonderes Instrument zur Schaffung und dauerhaften Sicherung von Jobs ist das Fördern von „Inklusionsbetrieben“, die 30 bis 50 Prozent ihrer Arbeitsplätze mit Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf beschäftigen. Ende 2020 gab es in der Landeshauptstadt sechs Betriebe mit insgesamt 101 Arbeitsplätzen, darunter ist die Fair Dienst gGmbH, die in Trägerschaft der Kaiserswerther Diakonie ist.

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