18-Jähriger schwer verletzt Erneute Messerstecherei in der Düsseldorfer Altstadt

Düsseldorf · In der Düsseldorfer Altstadt ist es erneut zu einer Gewalttat gekommen. Ein 18-Jähriger wurde am späten Montagabend von Unbekannten angegriffen und schwer verletzt. Die Polizei bittet um Hinweise von Zeugen.

Rosenmontag an der Freitreppe in Düsseldorf.

Rosenmontag an der Freitreppe in Düsseldorf.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Ein 18-Jähriger ist am Montagabend in der Düsseldorfer Altstadt von drei unbekannten Personen mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt worden. Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, sei der junge Mann gegen 21.20 Uhr die Ritterstraße entlang gelaufen, als er von den Unbekannten angerempelt wurde. Ohne Vorwarnung habe einer der Männer dem 18-Jährigen ins Gesicht geschlagen und ihn angegriffen.

Die Täter hätten ihr Opfer am Boden liegen lassen und seien geflohen, heißt es. Der junge Mann erlitt Stichverletzungen und musste operiert werden. Der Mann wird weiterhin im Krankenhaus behandelt, Lebensgefahr besteht laut Polizei nicht.

Die Polizei sucht nun Zeugen der Tat. Der Haupttäter ist männlich, etwa 16 bis 20 Jahre alt und circa 1,70 Meter groß. Er hat kurze schwarze Locken und war mit einem dunklen Trainingsanzug bekleidet. Er soll laut Zeugenaussagen ein südländisches, beziehungsweise nordafrikanisches Erscheinungsbild haben. Die anderen beiden Tatverdächtigen können nicht beschrieben werden. Zeugen werden gebeten, sich bei der Polizei unter 0211 870-0 zu melden.

Bereits in den Tagen zuvor hatte es in Düsseldorf Auseinandersetzungen mit Stichwaffen gegeben. Am Burgplatz wurden drei Männer teilweise lebensgefährlich verletzt, auch im Hauptbahnhof war es zu einer Stichverletzung gekommen.

Damit zieht die Polizei für Kostenpflichtiger Inhalt Karneval eine traurige Bilanz: Tausende junge Menschen trafen sich am Burgplatz und am Rheinufer, um Karneval zu feiern. Dabei eskalierte die Situation immer wieder. An Tulpensonntag und Rosenmontag nahmen die Kräfte etwa 100 Einsätze wahr, sprachen mehr als 100 Platzverweise aus und nahmen sechs Menschen in Gewahrsam. Stadt, Feuerwehr und Polizei mussten zeitweise die Freitreppe sperren und das Rheinufer mit Zäunen sichern, da sich dort zu viele Personen befanden und mitunter in den Rhein zu stürzen drohten.

„Mit steigendem Alkoholpegel gerieten Moral und Anstand bei einigen erkennbar zunehmend in Vergessenheit“, hieß es am Dienstag von der Polizei, die von Aggressionen und respektlosem Verhalten, auch gegenüber Einsatzkräften, berichtet. „Die Kolleginnen und Kollegen waren am vergangenen Wochenende ganz unmittelbar und massiv mit gesellschaftlichen Fehlentwicklungen konfrontiert“, sagt Thorsten Fleiß, Leiter der Polizeiinspektion Mitte. „Es war oftmals nicht einmal ein Mindestmaß an Anstand erkennbar. Diese Verhaltensweisen, insbesondere die Respektlosigkeiten, sind nicht hinnehmbar.“ Nur dem besonnenen Vorgehen der Einsatz- und Rettungskräfte sei es zu verdanken, dass die Situation nicht gekippt ist.

So soll etwa in der Nacht zu Montag ein 17 Jahre alter Intensivtäter einen anderen jungen Mann niedergeschlagen haben und dann geflohen sein. In derselben Nacht haben drei Männer am Burgplatz junge Frauen belästigt und sie gegen ihren Willen angefasst, berichtet die Polizei. Daraus habe sich ein Streit entwickelt – die Täter schlugen schließlich auf die Frauen ein und verletzten sie schwer. Die Fahndung nach den Verdächtigen dauert an.

An Rosenmontag hat ein 18-Jähriger einem Polizisten eine Spielzeugpistole an den Kopf gehalten. Er wurde in Gewahrsam genommen und hat erheblichen Widerstand geleistet. Am Abend seien zudem zwei Frauen von einem Minderjährigen attackiert worden. Bei der Festnahme verletzte er zwei Polizisten.

Die Rettungskräfte in Düsseldorf mussten zwischen Altweiber und Rosenmontag zu 2559 Einsätzen anrücken, ebenfalls hauptsächlich am Burgplatz. Im Rathausinnenhof wurde ein Erste-Hilfe-Bereich aufgebaut. Es kam aber zu weniger Zwischenfällen als in Jahren vor der Pandemie. Die Notfallsanitäter verzeichneten 1582 Einsätze (2019: 2.145, 2018: 2.002), in 296 weiteren Fällen (2019: 284, 2018: 298) wurden Notärzte hinzugerufen. 619 Mal rückte ein Krankenwagen aus. Hinzu kommen 90 Feuermeldungen und 110 technische Hilfeleistungen.

Aufgrund eines zu hohen Alkoholgenusses mussten 24 Jugendliche (2019: 80, 2018: 61) in der Erste-Hilfe-Station behandelt werden. Durch das Glasverbot kamen Verletzungen durch Glasscherben nur selten vor. So behandelten die Sanitäterinnen und Sanitäter an den Karnevalstagen insgesamt drei Menschen (2019: 6, 2018: 3), die sich an Glasscherben verletzt hatten.

(csr/veke)
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