DHC Rheinland "Wir werden es schaffen"

DHC Rheinland · Die Spieler kämpfen um jeden Ball, die anderen um das Überleben des Dormagener Handballs. Knapp sechs Wochen nach Einreichung des Insolvenzantrags ist wieder Optimismus eingekehrt beim DHC Rheinland – bald sollen erste Verträge für die neue Saison geschlossen werden.

 Machten erneut beste Werbung für einen Fortbestand des Dormagener Handballs, und das nicht nur mit diesem Plakat: Die Spieler des DHC Rheinland lieferten gestern Abend gegen die Rhein-Neckar Löwen eine ihrer besten Saisonleistungen und standen dicht vor der Sensation.

Machten erneut beste Werbung für einen Fortbestand des Dormagener Handballs, und das nicht nur mit diesem Plakat: Die Spieler des DHC Rheinland lieferten gestern Abend gegen die Rhein-Neckar Löwen eine ihrer besten Saisonleistungen und standen dicht vor der Sensation.

Foto: Hans Jazyk

So etwas nennt man Blitzkarriere: Zum ersten Mal überhaupt in seiner Amtszeit bei einem Handball-Bundesligaspiel, schaffte es Peter-Olaf Hoffmann nach dem Schlusspfiff gestern Abend gleich aufs Podium der Pressekonferenz.

Und dort versprühte nicht nur der Dormagener Bürgermeister eine gehörige Portion Optimismus, was die Zukunft des DHC Rheinland angeht. "Die Spieler haben ein Plakat hochgehalten mit dem Schriftzug: Wir können es schaffen. Ich sage: Wir werden es schaffen", erklärte Hoffmann mit Blick auf die Sammlung von Spenden- und Sponsorengeldern, um den Spielbetrieb des insolventen Schlusslichts der Handball-Bundesliga sicherzustellen.

Mehr als die Hälfte des dazu notwendigen Betrags von 200 000 Euro ist mittlerweile auf den beiden Spendenkonten und bei Insolvenzverwalter Dirk Andres eingegangen. "Wir sind auf einem guten Weg, aber noch nicht da, wo wir hinmüssen", sagt der Düsseldorfer Anwalt, "aber ich bin zuversichtlich, dass wir es schaffen, unser Ziel zu erreichen." Und das, so machte er gestern noch einmal deutlich, "heißt ganz klar: den DHC zu erhalten."

Das geht allerdings nur über ein so genanntes Insolvenzplanverfahren, "weil wir nicht mehr genügend Geld zusammen bekommen, um den Antrag zurück zu ziehen", sagt Andres. Er geht davon aus, dass das Insolvenzverfahren am 1. April eröffnet und schon im Juni beendet sein wird. In diesem Fall steht der DHC auf wirtschaftlich gesunden Füßen, muss aber unabhängig vom Urteil der Lizenzierungskommission die "Rückstufung in die Zweite Liga" (Andres) und dort für die neue Saison einen Abzug von acht Pluspunkten hinnehmen. "Das steht so in den Statuten, da können wir nichts gegen machen", macht der Insolvenzverwalter klar.

Der im Übrigen davon ausgeht, dass der "bereits auf den Weg gebrachte" Lizenzantrag für die Zweite Liga einer Prüfung auf Wirtschaftlichkeit standhalten wird. Deshalb hat er gemeinsam mit DHC-Geschäftsführer Heinz Lieven "schon einige und zwar positive Gespräche" mit Spielern und Kandidaten für das Traineramt geführt: "Ich gehe davon aus, dass wir schon recht kurzfristig Verträge abschließen können", sagt Andres.

Das Problem: Diese Verträge haben zunächst einmal nur vorläufige Gültigkeit. "Wir müssen ja erst abwarten, wie das Insolvenzverfahren und die Lizenzentscheidung ausgehen", macht DHC-Aufsichtsratsvorsitzender Heinz Hilgers deutlich. Deshalb bedürfe es "schon eines gewissen Vertrauens". Genau das aber könnte auf Seiten der aktuell im Kader stehenden Spieler stark gelitten haben in den vergangenen Wochen und Monaten. Andres wertet es da als gutes Zeichen, "dass auch die Spieler ihren Beitrag leisten, nicht nur durch den tollen Kampf, den sie heute wieder gezeigt haben." Sondern auch dadurch, dass sie "in den nächsten Monaten auf einen Teil ihrer Gehälter verzichten."

Die Verhandlungen mit einem neuen Trainer sollen nach NGZ-Informationen kurz vor dem Abschluss stehen. Vielleicht ist er dann der nächste Gast auf dem Pressekonferenz-Podium.

(NGZ)
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