Dormagen So wird das Festival Alte Musik

Dormagen · Ein hochkarätiges Programm erwartet die Besucher des Festivals Alte Musik. Einer der Höhepunkte ist sicherlich die Erstaufführung des "Karnevals der Tiere" von Camille Saint-Saëns mit Texten gesprochen von Anna Thalbach.

 Präsentierten gestern das Programm in Zons (v.l.): Hermann Max, Dorothée Coßmann (Sparkassen-Kulturstiftung Rheinland), Hans-Jürgen Petrauschke, Martin Kahl und Thomas Höft.

Präsentierten gestern das Programm in Zons (v.l.): Hermann Max, Dorothée Coßmann (Sparkassen-Kulturstiftung Rheinland), Hans-Jürgen Petrauschke, Martin Kahl und Thomas Höft.

Foto: H. Jazyk

Der Landrat des Rhein Kreises Neuss, Hans-Jürgen Petrauschke, wird von Hermann Max, "Spiritus rector" und von Anfang an künstlerischer Leiter dieses im 21. Jahr stattfindenden Festivals bestätigt: "Wir haben Botschaften vielfältigster Art. Eine ist der Dank an die Sponsoren, ohne die sich die rein musikalischen Botschaften nicht vermitteln ließen."

Ein hochkarätiges, zugleich erlesenes Programm hat der ehemalige Dormagener Christuskirchen-Kantor für Knechtsteden gewinnen können.

Das Motto: "Städte erzählen"

"Städte erzählen" ist das Motto, das alle europäischen Musikmetropolen dreier Jahrhunderte vereint. Mit Hamburg und Georg Philipp Telemann beginnt das Festival: Seine Operette "O erhabenes Glück der Ehe" schrieb er 1732 zur Goldhochzeit eines Senators. Schöne Idee der Festivalmacher: Zehn Ehepaare aus Dormagen — immerhin feiern dieses Jahr 300 das Jubiläum der Goldhochzeit — werden zu der Aufführung eingeladen.

Über Krakau, Wien und Prag (Romanische Nacht am 2.9.) sieht die Landpartie (23.9.) "Carmen" von Georges Bizet. Die Oper interpretieren vier Solisten der Bremer Kammerphilharmonie, "die wie ein ganzes Orchester klingen", schwärmt Hermann Max. Als deutsche Erstaufführung folgt der "Karneval der Tiere" von Camille Saint-Saëns mit neuen Texten (Sprecherin: Anna Thalbach) von Thomas Höfe. Der Leiter des Zentrums für Alte Musik Köln lässt sich nur entlocken, dass es "auf jeden Fall kein Kinderspiel" wird. Eine Einführung in dieses Konzert gibt der 14-jährige Sebastian Doll, Schüler des Norbert-Gymnasiums Knechtsteden (19 Uhr in der Klosterbibliothek).

Fast schon selbstverständlich: Am 23.9. bezaubern "The King's Singers" mit tolldreisten Geschichten aus dem düsteren Paris und nebeligen London. Im Kreismuseum Zons werden "Berliner Cellosonaten" von Helene Liebmann und Ludwig van Beethoven aufgeführt (25.9.). Den Flügel stellt der WDR zur Verfügung, der im Wechsel mit dem Deutschlandfunk nahezu alle Konzerte mitschneidet.

So auch den glänzenden Abschluss am 29.9 mit allen sechs Motetten von Johann Sebastian Bach, gesungen von der Rheinische Kantorei. Erneut ist ein ganzer Tag (Samstag, 22.9., 12 bis 18 Uhr) auf dem Klostergelände für junge Musikfreunde ab fünf Jahren reserviert. Mitmachkonzerte, Ballonwettbewerb und ein musikalischer Markt sind nur drei Punkte. Neben der Sparkassen-Kulturstiftung Rheinland fördern das junge Festival auch viele Schüler des Norbert-Gymnasiums.

(NGZ/ac)
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