Tödliche Schüsse in Dormagen „Unser Dorf steht unter Schock“

Straberg · Bei einem Polizeieinsatz in einem Einfamilienhaus in Straberg ist am Samstag ein Verdächtiger von den Beamten tödlich verletzt worden. Zuvor soll er seinen Vater erschossen und seine Mutter verletzt haben. Das Motiv ist noch unklar.

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Großeinsatz nach tödlichen Schüssen in Dormagen

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Foto: Patrick Schüller

Wie die Kreispolizeibehörde und die Staatsanwaltschaft Düsseldorf am Samstag Abend in einer gemeinsamen Presseerklärung mitteilten, sei der Verdächtige trotz sofortiger Reanimationsversuche „seinen Verletzungen erlegen“. Die Beamten hätten bei dem Einsatz aufgrund von Hinweisen auf eine mögliche Gewalttat im familiären Bereich das Haus betreten und dort einen Verdächtigen angetroffen.

Weitere Informationen gab es mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht, auch nicht am Sonntag. Sie könne nicht Neues vermelden, sagte die Staatsanwältin und Pressedezernentin der Staatsanwaltschaft Düsseldorf, Laura Hollmann. Aufgrund des Verdachts eines Tötungsdelikts übernahm eine Mordkommission unter Leitung des Düsseldorfer Polizeipräsidium die weiteren Ermittlungen. Hintergründe und Motiv sind noch unklar.

„Unser Dorf steht unter Schock“, sagte Ulrich Baumer, Brudermeister der St.-Hubertus-Schützenbruderschaft Straberg. Er selbst, erzählt er, kenne die Familie nicht persönlich, wisse aber, dass sie seit „über 20 Jahren hier wohnt“: „Sie waren nicht aktiv am Dorfgeschehen beteiligt“, spricht Baumer weiter, „aber man hat auch nie von irgendwelchen Auffälligkeiten gehört“. Baumer habe Bekannte, die in unmittelbarer Nachbarschaft zum Tatort wohnen. Die stünden unter Schock, wären verständlicherweise kaum ansprechbar.

Einer, der den mutmaßlichen Schützen kannte, ist Jo Deußen. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU erinnert sich an die gemeinsame Zeit bei den Pfadfindern. „Ich war völlig irritiert, als ich davon hörte. Ich habe ihn als umgänglichen und absolut nicht gewaltbereiten Typen kennengelernt.“

Eine Frau, die wenige Häuser weiter lebt, aber nicht namentlich genannt werden möchte, schüttelt den Kopf und meint leise: „Die wohnen doch schon lange hier, man hat sich immer freundlich gegrüßt.“ Fassungslosigkeit herrscht über die Bluttat, ein kleiner Ort in Schockstarre.

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