Kandidaten, Fristen, Themen Stichwahl in Bonn: Die wichtigsten Fragen zur Oberbürgermeisterwahl

Bonn · Bei der Stichwahl in Bonn am 27. September 2020 tritt der amtierende Oberbürgermeister Ashok-Alexander Sridharan (CDU) gegen die Kandidatin der Grünen Katja Dörner an. Keiner der beiden hatte beim ersten Wahlgang die absolute Mehrheit erreichen können. Wir klären die wichtigsten Fragen zur Stichwahl.

Stichwahl Bonn 2020: Das sind die Oberbürgermeister-Kandidaten im Portrait
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Das sind die Oberbürgermeister-Kandidaten von Bonn

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Foto: Bundesstadt Bonn/Michael Sondermann

In Bonn sind bei der Kommunalwahl am 13. September 2020 insgesamt acht Kandidaten um das Amt des Oberbürgermeisters angetreten. Am kommenden Sonntag entscheiden die Wähler, ob sie den amtierenden Oberbürgermeister Ashok-Alexander Sridharan (CDU) im Amt bestätigen oder seine Herausforderin Katja Döner von Bündnis 90/Die Grünen wählen.

Wer kandidiert als Oberbürgermeister?

Zwar erhielt der amtierende Oberbürgermeister von Bonn Ashok-Alexander Sridharan (CDU) mit 34,46 Prozent die meisten Stimmen. Anders als 2015, wo er mit 50,06 Prozent der Stimmen direkt zum Oberbürgermeister gewählt wurde, muss er nun in der Stichwahl gegen seine Herausforderin Katja Dörner von den Grünen antreten. Er ist der erste Oberbürgermeister mit Migrationshintergrund in NRW.

Die Kandidatin der Grünen Katja Dörner landete mit 27,59 Prozent der Stimmen auf dem zweiten Platz. Die 44-Jährige ist seit 2009 Mitglied des Deutschen Bundestages und seit 2013 stellvertretende Vorsitzende der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen.

Eine Enttäuschung erlebte die SPD-Kandidatin Lissi von Bülow, die mit 20,19 Prozent deutlich abgeschlagen den dritten Platz erreichte. Damit scheidet sie für das Amt des Oberbürgermeisters aus.

Wer gewinnt die Stichwahl?

Bei der Stichwahl am 27. September hat jeder Wähler eine Stimme, die er seinem bevorzugten Kandidaten für das Amt des Oberbürgermeisters geben kann. Wer die meisten Stimmen bekommt, gewinnt die Wahl und ist der neue Oberbürgermeister von Bonn.

Erste Wahlergebnisse werden voraussichtlich zwischen 19 und 19.30 Uhr erwartet, da der Aufwand bei der Auszählung deutlich geringer als bei den Kommunalwahlen ist.

Warum gibt es die Stichwahl?

Da keiner der Oberbürgermeister-Kandidaten in Bonn im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit (50 Prozent) erreicht hat, gibt es am 27. September die Stichwahl. Zwischenzeitlich hatte die schwarz-gelbe Landesregierung diese Regelungen abgeschafft. Allerdings erklärte das Landesverfassungsgericht diese Regelung 2019 für verfassungswidrig. Daher gibt es bei den Kommunalwahlen 2020 die Möglichkeit von Stichwahlen wieder.

Wie funktioniert die Briefwahl?

Wer bereits im ersten Wahlgang am 13. September Briefwahl beantragt hatte, konnte ankreuzen, auch bei einer möglichen Stichwahl per Post abstimmen zu können. In diesem Fall werden die Unterlagen automatisch erneut zugesendet. Anders als bei der Kommunalwahl haben Wähler nur eine Stimme, die sie einem der beiden Oberbürgermeister-Kandidaten geben können.

Kann man noch Briefwahl beantragen?

Wer seine Briefwahlunterlagen bis Donnerstag, 24. September nicht erhalten hat, kann sich bei einem der vier Wahlbüros in den Stadtbezirken (im Stadthaus sowie in den Bezirksrathäusern Beuel, Bad Godesberg und Hardtberg) melden. Ein Termin ist dafür nicht nötig. Dort kann man direkt vor Ort wählen.

Die Wahlbüros haben Donnerstag und Freitag noch von 8 bis 18 Uhr sowie am Samstag von 8 bis 12 Uhr geöffnet.

Wie haben die Parteien bei der Kommunalwahl abgeschnitten?

Erstmals in der Geschichte der Stadt werden die Grünen stärkste Kraft im Stadtrat. Die Partei erreichte 27,86 Prozent der Stimmen. Die CDU kam auf 25,74 Prozent und die SPD auf 15,56 Prozent. Die Linke erreichte 6,22 Prozent, die FDP 5,27 Prozent und die BBB 6,91 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 57,07 Prozent.

Wann öffnen die Wahllokale?

Die Wahllokale haben in Bonn am Sonntag, den 27. September von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Wähler können am selben Ort ihre Stimme abgeben wie bei der Kommunalwahl am 13. September. Sie bekommen keine Wahlbenachrichtigung per Post, da sie die Wahl- und Stimmbezirke nicht ändern. Daher reicht es die alte Wahlbenachrichtigung mitzubringen und vorzuzeigen.

Wie beim ersten Wahlgang müssen die aktuellen Corona-Schutzmaßnahmen eingehalten werden: Ein Mindestabstand von 1,5 Metern sowie ein Mund-Nasen-Schutz sind erforderlich. Außerdem wird empfohlen, dass Wähler ihren eigenen Stift mitbringen.

Was passiert, wenn man seine Wahlbenachrichtigung verloren hat?

Es ist natürlich trotzdem möglich zu wählen, auch wenn man seine Wahlbenachrichtigung verloren hat. Jeder wahlberechtigte Bürger ist auch im Wählerverzeichnis der Gemeinde registriert.

Notwendig ist nur ein gültiger Personalausweis oder Reisepass, den man im Wahlbüro dem Wahlvorstand oder den Wahlhelfern vorzeigen kann. Dort gibt es eine Liste aller wahlberechtigten Bürger des Wahlbezirks. Mithilfe des Ausweises kann überprüft werden, ob man stimmberechtigt ist.

Was sind die wichtigsten Themen der Kommunalwahl?

Der amtierende Oberbürgermeister Ashok-Alexander Sridharan (CDU) stellt vor allem die Wirtschaft in den Mittelpunkt seines Wahlkampfes und möchte eine nachhaltige Stadtentwicklung vorantreiben.

Die Grünen-Kandidatin Katja Dörner möchte den Klimaschutz in Bonn fördern und eine grüne Verkehrswende schaffen.

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