Verkehr und Wirtschaft Düsseldorfer Stadtrat wählt zwei neue Spitzenbeamte
Düsseldorf · Michael Rauterkus verantwortet künftig Wirtschaftsförderung und Digitalisierung, Jochen Kral übernimmt das Verkehrsdezernat. Beide Kandidaten wurden ohne Gegenstimme bestätigt.
Mit einstimmiger Mehrheit hat der Stadtrat zwei Neuzugänge auf Spitzenpositionen im Rathaus bestätigt. Michael Rauterkus (47) übernimmt die Position des Beigeordneten für Wirtschaft, Digitalisierung, Personal und Organisation, Jochen Kral (51) wird Beigeordneter für Mobilität und soll später auch den Bereich Umwelt bekommen. Bei der Wahl von Kral enthielt sich lediglich die AfD, bei Rauterkus auch die Fraktion Klima/Partei und die Linkspartei – letztere aber nur, weil kein Termin mehr für eine persönliche Vorstellung des Bewerbers in der Fraktion mehr gefunden worden war.
Kral, bislang technischer Beigeordneter in Ratingen, gab sich demütig angesichts der Aufgabe. Er soll Ruhe und Sachlichkeit in Düsseldorf zuletzt turbulente Verkehrspolitik – Stichwort: Umweltspur – bringen und die Alternativen zum Autoverkehr stärken. Seine verkehrspolitische Visitenkarte war die Reaktivierung der Ratinger Weststrecke. Für Kral schließt sich persönlich ein Kreis: Vor 30 Jahren leitete er den Düsseldorfer Verband des ökologisch orientierten Verkehrsclub Deutschland (VCD). Der parteilose Bewerber, der in Oberbilk wohnt, trat auf dem Ticket der Grünen an.
Der neue Wirtschaftsdezernent Rauterkus sieht die Bewältigung der Coronakrise als seine erste große Aufgabe an. Wie auch Kral verzichtete er nach seiner Wahl zunächst auf inhaltliche Aussagen und beließ es beim Dank für den Stadtrat. Rauterkus, bislang Erster Beigeordneter in Nettetal, wurde von der CDU vorgeschlagen. Die Stellen waren ausgeschrieben gewesen, eine Personalberatung half bei der Auswahl. Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) überreichte Rauterkus ein „Starter-Kit“ für das Leben mit Baby – wenige Stunden vor seinem Bewerbungsgespräch war er Vater geworden. Auf persönliche Gratulationen per Handschlag wurde anders als traditionell üblich verzichtet, denn die Sitzung stand unter Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus. Beide Dezernenten starten voraussichtlich am 1. Juli.