Die besten Design-Studiengänge Viele Möglichkeiten für kreative Köpfe

Kreative Studiengänge bilden die Problemlöser von morgen aus: Im ADC Kreativranking zeichnen Art Direktoren die besten Design-Studiengänge Deutschlands aus. In NRW an der Spitze: die Hochschule Niederrhein, gefolgt von der FH Dortmund.

Studierende aus dem Fachbereich Design an der Hochschule Niederrhein.

Studierende aus dem Fachbereich Design an der Hochschule Niederrhein.

Foto: Kirsten Becken/Hochschule Niederrhein/Kirsten Becken/HS Niederrhein

Kreativität ist die Fähigkeit, übliche Denkmuster durch emotionale, unkonventionelle Ideen zu überwinden, Perspektiven zu wechseln und Neues entstehen zu lassen. Sie ist essenziell, um die aktuellen Herausforderungen auf allen Ebenen zu lösen. Denn Kreativität ist die Voraussetzung für Innovation – so der Art Directors Club für Deutschland (ADC). Dem ADC gehören rund 800 führende Köpfe der kreativen Kommunikation an, darunter Designer, Journalisten, Architekten, Illustratoren, Regisseure, Komponisten oder Produzenten. „Design- und Gestaltungsfachbereiche der Hochschulen sind die einzigen Bildungsinstitutionen in Deutschland, wo nicht Akademisches- oder Ingenieursdenken gelehrt wird, sondern angewandtes kreatives Denken. Damit kommt ihnen eine besondere Schlüsselrolle zu, insbesondere in einer krisengeschüttelten Zeit, denn Probleme brauchen gute Einfälle und Ideen, um gelöst zu werden“, sagt Richard Jung, Vorstand im Fachbereich Forschung und Lehre des ADC sowie Professor für Kommunikationsdesign und Corporate Identity an der Hochschule Niederrhein.

Wo die kreativsten Köpfe Deutschlands lernen, haben die deutschen Art-Direktoren nun über ein Ranking veröffentlicht: Die Jury hat für das Hochschul-Ranking die besten Semester-, Abschluss- und Praxisarbeiten ausgewertet, die Studierende im deutschsprachigen Raum in den zurückliegenden drei Jahren beim Nachwuchswettbewerb ADC Talent Award eingereicht haben. Dieser ist der einzige bundesweite Nachwuchswettbewerb, der alle kreativen Studiengänge und Disziplinen abdeckt. Insgesamt waren 54 Hochschulen vertreten. Deutschlandweit sind dabei folgende Hochschulen auf den ersten drei Plätzen: die Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt (mit Studiengängen wie Kommunikationsdesign und Architektur, 133 Punkte), die HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim (Studiengang Gestaltung, 98 Punkte) und die Duale Hochschule Baden-Württemberg Ravensburg (Studiengang Mediendesign, 92 Punkte).

Die kreative Nummer 1 in NRW ist die Hochschule Niederrhein, die im Ranking mit 39 Punkten alle anderen NRW-Hochschulen schlägt. Dort gibt es zwei Design-Studiengänge: Im Bachelor „Kommunikationsdesign“ geht es darum, Botschaften und Informationen eines Auftraggebers so aufzubereiten, dass sie wahrgenommen werden. Inhalte des Studiums sind unter anderem Corporate Design, Werbung, Interactiondesign, Editorial Design und Illustration. „Ein erklärtes Ziel der Designausbildung in Krefeld liegt darin, Studierenden den Weg zu eröffnen, sich zu individuellen und selbstbestimmten Gestalterpersönlichkeiten zu entwickeln, Probleme teamorientiert angehen und lösen zu können“, so die Hochschule. Im Bachelor „Produkdesign“ geht es darum, Produkte und Objekte zu konzipieren und zu gestalten, wie beispielsweise Konsumgüter, Möbel und Leuchten, besondere Unikate, Keramikprodukte, Glasprodukte und Porzellanprodukte. Auf dem Lehrplan stehen außerdem Gerätedesign, Messedesign oder Public Design.

Auf Platz 2 im Ranking für NRW steht die Fachhochschule Dortmund. Dort kann man beispielsweise den Bachelor „Film & Sound“ studieren: „Bild und Ton sind allgegenwärtig. Als audio-visuelle Kunstform begegnen sie uns zum Beispiel in Filmen und anderen bewegten Bildern, deren Aussage durch Ton verstärkt, erweitert oder kontrapunktiert wird. Der Bachelor-Studiengang ,Film & Sound’ widmet sich diesen beiden Gestaltungsebenen des Filmschaffens, da ein umfassendes Verständnis von Bild und Ton wichtig ist, um auf diesem Feld professionell arbeiten zu können“, so die FH Dortmund. Auch Fotografie ist ein Bachelor-Studiengang der Hochschule, ebenso wie Kommunikationsdesign sowie Objekt- und Raumdesign.

Die Fachhochschule Bielefeld hat ihre kreativen Studiengänge unter ein besonderes Konzept gestellt – und landet im ADC-Ranking für NRW auf dem dritten Platz. In Bielefeld kann man den siebensemestrigen Bachelor „Gestaltung“ studieren, und sich dann in vier Studienrichtungen spezialisieren. Diese sind: „Digital Media and Experiment", „Fotografie und Bildmedien", „Kommunikationsdesign" sowie „Mode". „In diesem inspirierenden Kontext entstehen Projekte, die Themen aus Gesellschaft, aus Kunst und Kultur aufgreifen und mit eigenständiger Idee, weitsichtiger Konzeption und fundierten Umsetzungskenntnissen in zeitgemäße Gestaltung übersetzen. Begleitet durch die künstlerische und wissenschaftliche Arbeit in den interdisziplinären Modulen wird die Entwicklung einer eigenständigen Gestaltungsposition ermöglicht“, so die FH Bielefeld.

Übrigens: Wer sich für einen kreativen Studiengang interessiert, muss zunächst eine künstlerisch-gestalterische Eignungsprüfung ablegen und eine Mappe mit bestimmten kreativen Aufgaben erstellen und abgeben. An der Hochschule Niederrhein kann man sich noch bis zum 15. März für diese Prüfung online anmelden, außerdem werden regelmäßig so genannte „Mappen-Checks“ angeboten, bei denen sich Studieninteressierte beraten lassen können. Auch vor der Bewerbung an der FH Bielefeld muss eine künstlerisch-gestalterische Eignungsprüfung am Fachbereich Gestaltung absolviert werden. Sie wird zweimal pro Jahr angeboten, das Studium beginnt immer zum Wintersemester. An der FH Dortmund muss man für alle kreativen Studiengänge bis zum 31. März online eine Bewerbung abgegeben haben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort