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Kolumne Studentenleben Untermieter auf Abwegen

Egal ob Praktikum, Auslandssemester oder aus anderen Gründen: Studierende, die für einen befristeten Zeitraum ihre Wohnung verlassen, suchen sich gerne einen Untermieter. Dass dies jedoch nicht immer reibungslos läuft, hat unser Autor erfahren müssen.

Leo Solleder studiert im Master Medienkulturanalyse an der HHU.

Leo Solleder studiert im Master Medienkulturanalyse an der HHU.

Foto: privat

Wann wurden Sie zum letzten Mal enttäuscht? So richtig enttäuscht. So sehr, dass Sie vor Wut hätten platzen können? Egal, was der Grund war: Ich denke, dass viele dieses Gefühl kennen. Ich persönlich war lange nicht mehr wütend gewesen und ehrlicherweise sehr glücklich darüber. Bis ich in der vor ein paar Tagen die Nachricht eines potentiellen Zwischenmieters für mein WG-Zimmer bekam. Im Rahmen meines Auslandssemesters wollte ich mein Zimmer für vier Monate untervermieten, und der Bewerber schien perfekt: Student, WG-erfahren, sympathisch und auch charakterlich passend zu den Interessen meiner Mitbewohner. Ich hatte also alles vorbereitet, einen Mietvertrag aufgesetzt, meine Vermieterin informiert, mehrere mündliche Zusagen erhalten und auch nach Übersendung des Vertrags klang alles danach, dass er einziehen würde.

Daraufhin folgten mehrere Tage Stille. Ungewöhnlich, denn es schien alles klar. Als ich ihm schließlich schrieb, ob denn alles okay sei und ihm weitere Details geben wollte, bekam ich eine Antwort: Er habe nun über Verwandte ein Zimmer vermittelt bekommen und nach einigem Abwägen sich nun entschieden, mein Zimmer nicht zu nehmen. Er sei sich aber sicher, dass ich jemanden finden würde.

Ich war außer mir. Es war weniger die Absage, die mich erzürnte, sondern der Fakt, dass er niemals Bedenken geäußert hatte und ich daher davon ausgegangen war, dass alles in Ordnung schien. Dass dies nur wenige Tage vor meiner Abreise passiert, gab mir den Rest. Als ich mit Freunden darüber sprach, kannten alle jemanden, dem es in abgewandelter Form genau so ergangen war. Entweder als suchende oder vermietende Person.

Mich stimmt dies unfassbar traurig. Besonders unter Studierenden sollte man doch über die nötige Empathie verfügen, um die Sorge nach einer zuverlässigen Person für das eigene Zimmer zu verstehen. Denn neben der Enttäuschung ist auch das Finanzielle ein nicht zu vernachlässigender Aspekt. Ich habe jedoch im Frust nicht meine Kartons wieder ausgepackt, sondern habe mich wieder auf die Suche gemacht und jemanden gefunden. Ich hoffe, dass mir diese Person auch schnell zusagen wird. Falls nicht, nehme ich Tipps und Tricks gegen Wutausbrüche und Enttäuschung gerne entgegen.

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