Plakate gegen Dietmar Hopp Auch Partie zwischen Union und Wolfsburg unterbrochen

Berlin · Es geht immer weiter. Auch die Bundesliga-Partie zwischen Union Berlin und dem VfL Wolfsburg ist am Sonntag wegen Plakaten gegen Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp unterbrochen worden.

 Plakate gegen den DFB und Dietmar Hopp im Stadion an der Alten Försterei in Berlin.

Plakate gegen den DFB und Dietmar Hopp im Stadion an der Alten Försterei in Berlin.

Foto: dpa/Andreas Gora

Wegen erneuter Schmähplakate gegen den Hoffenheimer Mäzen Dietmar Hopp ist am Sonntag auch das Bundesliga-Spiel zwischen Union Berlin und dem VfL Wolfsburg zweimal unterbrochen worden. Auf einem Banner im Union-Fanblock war das Gesicht des 79 Jahre alten Hopp im Fadenkreuz zu sehen, zudem wurde der Unternehmer übel beleidigt. Schiedsrichter Bastian Dankert schickte beide Mannschaften daraufhin in die Kabine, Union-Kapitän Christopher Trimmel ging vor den Block und redete mit dem Vorsänger der Fans. Nach mehreren Minuten kehrten die Teams zurück und spielten die erste Halbzeit zu Ende.

„Das ist ein absolutes No-Go“, sagte Union-Manager Oliver Ruhnert beim Streamingdienst „DAZN“ in der Halbzeitpause. „Persönliche Beleidigungen oder Verunglimpfungen sind einfach nicht akzeptabel. Da sind wir uns einig.“ Der Stadionsprecher sagte durch, dass die Partie bei einem weiteren Vergehen abgebrochen werden würde.

Union Berlin gegen VfL Wolfsburg: Union-Fans beleidigen Dietmar Hopp und den DFB
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Union-Fans beleidigen Hopp und den DFB

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Die Berliner Ultra-Gruppierung „HammerHearts 2004“ rechtfertigte sich umgehend in einer längeren Stellungnahme. „Der Doppelhalter (...) ist keine Morddrohung. Er ist aber ganz klar provokant und kritisiert eine Person und eine stetige Entwicklung. Heute steht er jedoch vor allem entgegen schleichender Zensur und für die Ausdrucksfreiheit der Kurven“, stand darin.

Bevor das Fadenkreuz-Banner hochgehalten wurde, war bereits ein anderes, den DFB angreifendes Plakat bei den Köpenickern zu sehen gewesen. Dankert unterbrach die Partie kurzzeitig, die Fans skandierten: „Ihr macht unseren Sport kaputt.“ Dafür äußerte Ruhnert Verständnis. „Dass man Kritik an Dingen äußert, sachlich, da muss man auch bereit sein, kritische Worte zu akzeptieren.“ Er habe allein aufgrund der Kritik am DFB „keinen Grund“ gesehen einzugreifen. „Dann muss ich jedes Spiel unterbrechen.“

Das DFB-Sportgericht hatte zuletzt Anhänger von Borussia Dortmund für zwei Jahre von Auswärtsspielen bei den Hoffenheimern ausgeschlossen. Zuvor hatte der DFB Kollektivstrafen ausgesetzt.

Am Samstag war es bei mehreren Bundesliga-Spielen zu Anfeindungen gegen Hoffenheims Mäzen Hopp gekommen. Die Partie zwischen dem FC Bayern und der TSG 1899 Hoffenheim wurde zweimal unterbrochen, weil mehrere Fangruppen Hopp mit Plakaten und Rufen beleidigten. In den letzten 13 Minuten spielten die beiden Mannschaften nur noch symbolisch den Ball hin und her. Auch bei den Partien von Borussia Dortmund gegen den SC Freiburg und 1. FC Köln gegen den FC Schalke 04 gab es Proteste gegen Hopp und Spiel-Unterbrechungen.

(lt/sid/dpa)
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