Msv Duisburg Baumann bereiten die Verletzten Sorgen

Duisburg · Dem MSV-Trainer fehlten am Nachmittag fünf Spieler. Sascha Dum und Michael Gardawski hat es am Ärgsten erwischt.

 MSV-Trainer Baumann (vorne) führt seine Spieler durch das Trainingsprogramm. Bei den ersten führte die hohe Belastung zu Ermüdungserscheinungen. Für Tarkan Yerek (zweiter v. l.) bedeutete eíne Mandelentzündung das Aus.

MSV-Trainer Baumann (vorne) führt seine Spieler durch das Trainingsprogramm. Bei den ersten führte die hohe Belastung zu Ermüdungserscheinungen. Für Tarkan Yerek (zweiter v. l.) bedeutete eíne Mandelentzündung das Aus.

Foto: Nicole amend

Die Reihen der MSV-Spieler lichten sich: Nachdem Sascha Dum bereits mit massiven Rückenbeschwerden aus dem Training ausgestiegen ist, fehlte gestern auch Michael Gardawski bei der morgendlichen Einheit: Der Mittelfeldspieler hat sich an der Leiste verletzt. "Wir wollen da nichts riskieren", erklärt Trainer Karsten Baumann. Vermutlich werden beide Spieler nach der Rückkehr nach Deutschland genauer untersucht, Dum wird in jedem Fall zur MRT-Untersuchung geschickt: "Wir müssen genau gucken, was er hat. Klar ist, dass er uns erst mal nicht zur Verfügung steht", sagt Baumann, der in acht Tagen zum Wiederbeginn in der Dritten Fußball-Liga auf Maximilian Güll als linken Verteidiger setzt: "Ich habe kein Problem damit, ihn spielen zu lassen", sagt der Coach über den 19-Jährigen. "Er hat eine klare Entwicklung genommen. Früher war er noch zögerlich in den Zweikämpfen, jetzt hat er den Respekt abgelegt und haut auch mal dazwischen. Ich freue mich, dass es für ihn so weitergeht wie im letzten Jahr."

 Sorgenvolle Miene: MSV-Trainer Baumann (mitte) muss im Trainingslager etliche Ausfälle verkraften. Nikolas Ledgerwood (vorn) und Babacar M'Bengue (hinten rechts) sind immerhin noch fit.

Sorgenvolle Miene: MSV-Trainer Baumann (mitte) muss im Trainingslager etliche Ausfälle verkraften. Nikolas Ledgerwood (vorn) und Babacar M'Bengue (hinten rechts) sind immerhin noch fit.

Foto: Nicole amend

Neben Dum und Gardawski fehlten beim Nachmittagstraining auch Tanju Öztürk mit muskulären Problemen an den Beinen, Pierre De Wit mit Kniebeschwerden und Tarkan Yerek mit einer Mandelentzündung. Mit dem 19-Jährigen hatte Baumann vorgestern Abend noch kurz unter vier Augen gesprochen: "Er hat mir gesagt, dass er es trotz der Mandelentzündung mit dem Morgen-Training versuchen will. Das hat er dann ja auch getan, aber danach hat er Fieber bekommen und musste Antibiotika nehmen." Damit ist das Trainingslager für Yerek gelaufen. "Das ist natürlich blöd für einen jungen Spieler, der mitfliegt und sich zeigen will und dann auf dem Zimmer liegen muss", sagt Baumann mit ehrlichem Mitgefühl. Yerek spielt bislang für die zweite Mannschaft in der Oberliga, trainierte zuletzt aber häufiger beim Drittliga-Team mit. Ob seine Leistungen für Einsätze bei den Profis reichen, sollte eben auch in Side geprüft werden. "Wir wollten ihn im Trainingslager sehen, das ging jetzt nur bedingt. Wir werden die nächsten Wochen abwarten und dann mit ihm sprechen, wie es weitergeht", erklärt Baumann.

Für die angeschlagenen Öztürk und De Wit kann der Trainer Entwarnung geben: "Bei Tanju und Pierro sind es reine Vorsichtsmaßnahmen, dass wir sie aus dem Training nehmen. Es ist ganz normal, dass der ein oder andere im Trainingslager ein paar Wehwehchen hat", sagt Baumann. "Wir haben auch gemerkt, dass eben schon Donnerstag ist: Die Jungs sind kaputt. Das sieht man nicht nur an den kleinen Blessuren, es gibt auch andere deutliche Zeichen. Am Anfang waren die Spieler schon eine Viertelstunde vor dem Training auf dem Platz und haben sich die Bälle geschnappt. Jetzt kommen sie erst fünf Minuten vorher. Wir müssen auch aufpassen, dass wir nicht zu viel trainieren, denn es sind nur noch ein paar Tage bis Regensburg."

Und vorher steht ja noch der Test gegen Borussia Dortmund an: Am Dienstag empfängt der MSV um 19.30 Uhr den Champions-League-Achtelfinalisten, der via Pressemitteilung schon mal erste Zitate dazu verschickte: "Für uns Borussen noch einmal ein ganz wichtiger Test vor der Rückrunde, für den MSV ein tolles Ding und ein ganz wichtiger Teil zur wirtschaftlichen Genesung. Ich freue mich auf einen tollen Fußballabend", wird Trainer Jürgen Klopp da zitiert. Und von BVB-Spieler Kevin Großkreutz wird folgendes überliefert: "Für uns und den MSV ist das noch mal ein guter Test, und wenn es dem MSV auch finanziell hilft, ist das für uns alle im Revier eine klasse Sache." Auch ohne die Medienabteilung des BVB im Rücken schließt sich Duisburgs Trainer Baumann diesen Meinungen nahtlos an: "Wir sind froh, dass sie zu uns kommen, uns helfen und dass wir gegen sie spielen dürfen." Das Benefizspiel dient auch der Vorbereitung auf die Liga: "Das ist natürlich ein starker Gegner als Generalprobe", sagt Baumann grinsend. "Aber wir wollen uns vorbereiten und werden sicher über eine gewisse Spielzeit mit der Formation spielen, die auch in Regensburg auflaufen wird."

Aktuelles Bildmaterial über den Liga-Kontrahenten, der im Hinspiel 2:1 geschlagen wurde, muss der MSV noch besorgen, der darauffolgende Gegner wurde bereits in der Türkei beobachtet: Video-Analyst Mario Baric und Sportdirektor Ivica Grlic sahen sich RB Leipzig bei einem Test schon einmal an. Und für die Heimpartie gegen Holstein Kiel am 15. März ist der Weg zur Beobachtung auch nicht sonderlich weit: Die Norddeutschen wohnen im selben Hotel wie die Duisburger, man trifft sich mehrmals täglich. Ist ja auch mal schön, so zwanglos.

(RP)
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