1:1 in Essen Stoppelkamp rettet dem MSV einen Punkt im Derby

Essen · Der MSV Duisburg hat in der 3. Liga die dritte Niederlage in Folge gerade noch so abgewendet. Im Derby bei Rot-Weiss Essen waren die Zebras offensiv lange zu ungefährlich, doch ein Freistoß von Moritz Stoppelkamp rettete zumindest einen Punkt.

Moritz Stoppelkamp.

Moritz Stoppelkamp.

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Ausverkauftes und stimmungsvolles Stadion an der Hafenstraße in Essen, Regen, ein Platz in eher schlechtem Zustand – die Rahmenbedingungen für ein kampfbetontes Derby zwischen Rot-Weiss Essen und dem MSV Duisburg stimmten. Und das Spiel hielt auch, was es versprach, wie eine Szene schon in der 2. Minute zeigte: Bei einer Essener Ecke wurde Ron Berlinski mehr oder weniger in MSV-Keeper Maximilian Braune hineingeschoben, der zu Boden ging und einen Freistoß bekam. Der 19-Jährige baute sich daraufhin vor Berlinski auf und gab ihm zu verstehen, dass er sich hier nichts gefallen lassen würde.

Zuvor hatte Braune einen gefährlichen Aufsetzer-Schuss von Oguzhan Kefkir entschärft, was ihm Selbstvertrauen für den restlichen Spielverlauf gegeben haben dürfte. Denn der Torwart zeigte in seinem erst dritten Spiel in der 3. Liga ein sehr gutes Spiel mit mehreren starken Paraden. Unter anderem hielt er im ersten Durchgang auch einen nicht schlecht getretenen direkten Freistoß von Niklas Tarnat (37. Minute). Zuvor in der 21. Minute wäre er wohl machtlos gewesen, als eine flache Hereingabe der Essener bei Felix Bastians landete, der aus kurzer Distanz allerdings vorbeischoss.

Die Essener waren in Hälfte eins die etwas gefährlichere Mannschaft, weil die Duisburger zwar den Kampf des Derbys grundsätzlich annahmen, selbst nach vorne aber nicht wirklich gefährlich wurden. In der 26. Minute hatten sie zudem Glück, dass Schiedsrichter Patrick Hanslbauer bei einer Grätsche von Caspar Jander gegen Torben Müsel nicht auf Strafstoß für RWE entschied. „Wenn er pfeift, können wir uns nicht beschweren“, sagte der gesperrte MSV-Verteidiger Sebastian Mai in der Halbzeit bei Magentasport.

So ging es torlos in die Kabinen, wobei Essen der Führung näher war. Ex-MSV-Profi Joachim Hopp war in der Pause ebenfalls bei Magentasport zu Gast und hatte das Problem der Zebras in der Offensive ausgemacht: „Wir haben zu wenig Tiefe, wir spielen zu viel quer.“

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Zu Beginn des zweiten Durchgangs verbesserte sich das noch nicht, obwohl MSV-Trainer Torsten Ziegner mit Marvin Ajani (für Jander) und Niclas Stierlin (für Marlon Frey) zwei neue Spieler brachte. RWE blieb das bessere Team und Isaiah Young prüfte Braune direkt in der 49. Minute – der junge Keeper parierte jedoch stark. Gleich zweimal wehrte er auch zwei Minuten später ab, als er zunächst einen Kopfball aus nächster Nähe entschärfte und dann auch beim Fallrückzieher-Nachschuss stark zur Stelle war. Danach lag die Kugel aber einschussbereit für Essens Jose-Enrique Rios Alonso vor der Linie – und es stand 1:0 für RWE, Braune war geschlagen.

Ein richtiger Weckruf war das für den MSV jedoch nicht, denn offensiv fiel den Gästen weiterhin kaum etwas ein. Echte Torgefahr strahlte weiterhin nur Essen aus. Mit der Zeit schalteten die Hausherren dann einen Gang zurück und wollten das Resultat über die Zeit bringen; angesichts von Duisburgs Ideenlosigkeit schien der Plan auch aufzugehen. Allerdings nur bis zur 89. Minute: Dann gab es einen Freistoß links neben dem RWE-Strafraum, dem sich natürlich Moritz Stoppelkamp annahm. Der Kapitän zirkelte den Ball um die Mauer herum und ins kurze Eck, wo Jakob Golz im Essener Tor nicht mehr entscheidend herankam. Danach wollten die Zebras noch mehr und Chinedu Ekene hatte in der 94. Minute sogar das 2:1 auf dem Fuß, traf den Ball nach Stoppelkamps Hereingabe aber nicht richtig. So blieb es am Ende beim 1:1.

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