Viel Lob nach MSV-Auswärtssieg „Genau dafür haben wir Lukas Raeder“

Düsseldorf · Dem MSV Duisburg gelingt ein Jahresauftakt nach Maß. Beim Erfolg in Saarbrücken muss er aber bis zum Schluss zittern. Was Trainer Torsten Zieger zum Auftritt seines Teams sagt - und wie er die Leistung von Ersatzkeeper Lukas Raeder einschätzt.

Lukas Raeder.

Lukas Raeder.

Foto: MSV Duisburg

Lukas Raeder ist es gewohnt, dass er nicht im Rampenlicht steht. Als Ersatztorhüter des MSV Duisburg bekommt er selten die Chance, sich im Spiel zu beweisen. Nach dem knappen 3:2-Auswärtserfolg der Zebras beim 1. FC Saarbrücken rückte der 29-Jährige allerdings in den Fokus. Insbesondere seine Parade gegen Justin Steinkötter hatte allerlei Lobeshymnen verdient.

Im Stile eines Handballtorhüters lenkte er den Ball mit der linken Pranke gerade noch über den Kasten. Es wäre in der Schlussminute das 2:3 gewesen. Zwar konnten die Hausherren unmittelbar vor Beginn der fünfminütigen Nachspielzeit doch noch den Anschlusstreffer erzielen, am Ende zitterte sich der MSV aber zum Sieg. Auch dank der Parade von Raeder.

„Genau dafür haben wir Lukas Raeder im Kader, der seine Sache nach seiner Einwechslung herausragend gemacht hat“, fand MSV-Trainer lobende Worte. Der 29-Jährige war kurz nach dem Seitenwechsel für Duisburgs verletzten Stammtorhüter Vincent Müller in die Partie gekommen. Es war erst sein zweiter Liga-Einsatz. Ziegner: „Die Jungs wissen genau, dass sie der Mannschaft keine Hilfe leisten, wenn sie nicht zu 100 Prozent fit sind. Er hat angezeigt, dass er nicht weitermachen kann.“

Zum Zeitpunkt von Raeders Einwechslung führte der MSV dank der Treffer von Casper Jander und Benjmain Girth mit 2:0. Als Joshua Bitter knapp 20 Minuten vor dem Ende die Gäste-Führung weiter ausbaute, schien die Partie gelaufen. Es hatte nicht danach ausgesehen, dass es doch nochmal gefährlich werden würde für die Zebras. Doch der Anschlusstreffer von Adriana Grimaldi in der 87. Minute zeigte Wirkung. Fast im Minutentakt gab es spektakuläre Torraumszenen. Und so hätten sich die Zebras in einer „wilden“ Schlussphase beinahe noch um den verdienten Lohn gebracht.

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„Die letzte Viertelstunde war auf beiden Seiten sehr wild. Saarbrücken hat ordentlich Druck gemacht und am Ende haben wir ein bisschen Glück. Aber ich glaube trotzdem, dass wir einen verdienten Sieg geholt haben“, sagte Girth bei Magentasport. Sein Trainer pflichtete ihm bei: „Wir haben hochverdient gewonnen“, sagte Ziegner, der die wackligen Schlussminuten aber nicht ganz ausblenden konnte, auch weil dem Anschlusstreffer ein Fehler vorausging. „Es ist nichts Außergewöhnliches, wenn man in Saarbrücken auch mal ein Gegentor kassiert. Das 3:2 muss nicht sein. Das war ein klarer Fehler beim Herausspielen von Sebastian Mai. Das sollte ihm in Zukunft nicht mehr passieren“, sagte Ziegner.

Trotz des Fehlers und der wackligen Schlussphase bescheinigte der 45-Jährige seiner Mannschaft ein „überragendes Auswärtsspiel“. Seine Elf habe sich die ganze Partie über immer wieder gegen die Saarbrücker Angriffe erwehren müssen, sagte Ziegner. Das sei „gar nicht so einfach“ gewesen, aber die Mannschaft habe „das im Spiel gegen den Ball sehr diszipliniert und dominant gemacht.“

Entscheidend für den erfolgreichen Start ins neue Drittliga-Jahr war auch die brutale Effektivität der Duisburger. Gleich die ersten beiden Schüsse auf den Kasten der Saarländer waren erfolgreich. In Zukunft soll dennoch die Defensive-Ordnung die Basis des Duisburger Spiels bilden. „Darüber hinaus wollen wir Staffelungen schaffen und uns mehr qualitative Torchancen herausspielen. Das ist uns gelungen“, sagte Ziegner.

Wie schwerwiegend die Schulterverletzung von Duisburgs Nummer eins ist, ist noch unklar. Torhüter Müller selbst gab kurz nach dem Spiel ein erstes Update: „Leider habe ich mich ein wenig an der Schulter verletzt. Es soll nicht allzu schlimm sein. Aber schauen wir mal“, sagte Müller in einem Twitter-Video des Vereins und schob noch lobende Worte für seinen Vertreter hinterher: „Lukas hat es sehr gut gemacht – und uns auch gerettet.“

(old)
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