Verdienter Auswärtssieg Starker MSV belohnt sich in Aue mit drei Punkten
Düsseldorf · Der MSV Duisburg zeigt bei Schlusslicht Erzgebirge Aue eine starke Leistung. Hochverdient gewinnen die Zebras mit 2:0. Der Platzverweis für Aziz Bouhaddouz trübt die Stimmung etwas.
Etwas mehr als 500 Kilometer liegen zwischen Duisburg und Aue. Rund 250 Fans des MSV Duisburg ließen es sich am Dienstagabend dennoch nicht nehmen, die Zebras zum Auswärtsspiel beim Tabellenschlusslicht zu begleiten, um ihre Mannschaft zu unterstützen. Der Einsatz wurde belohnt. Der MSV siegte bei Erzgebirge Aue mit 2:0 (1:0).
Die Mannschaft von Trainer Torsten Ziegner ist damit seit vier Spielen (zwei Siege, zwei Remis) ungeschlagen, kletterte mit 22 Punkten auf Platz neun. Erzgebirge Aue ist nach der neunten Saisoniederlage weiter Tabellenletzter. Torschütze Kolja Pusch sprach bei Magentasport von einem „guten Auswärtsspiel“ mit einem „verdienten Sieg“. Auch MSV-Trainer Ziegner zeigte sich „total zufrieden“.
Der Coach der Zebras hatte seine Mannschaft gegenüber dem mageren 1:1 gegen Bayreuth auf drei Positionen umgebaut: Kolja Pusch, Chinedu Ekene und Niclas Stierlin rückten für Aziz Bouhaddouz, Jonas Michelbrink und Casper Jander in die Startelf. Blenden lassen wollte sich Ziegner vom Tabellenstand der Gastgeber nicht. „In Aue ist immer was los, da geht viel über Kampf!“, sagte Zieger, der von seinem Team eine deutliche Leistungssteigerung erwartete.
Gesagt, getan. Duisburg erwischte den besseren Start, presste schon weit im gegnerischen Drittel und setzte seinerseits erste Nadelstiche. Bereits nach wenigen Sekunden wurde es erstmals brenzlig im Strafraum von Aue-Kepper Martin Männel. Wenige Minuten später dann der erste Rückschlag für die Hausherren: Männel verletzte sich bei einer Rettungsaktion und musste ausgewechselt werden (9.). Ersatzmann Philipp Klewin durfte sich erstmals bei einem Abschluss von Pusch (17.) auszeichnen.

Duisburgs Spielplan für die Saison 2022/23
In der 26. Minute war aber auch Klewin machtlos, als Aue-Verteidiger Alexander Sorge ins eigene Tor traf. Nach einer Flanke von der rechten Seite von Moritz Stoppelkamp kam Chinedu Ekene vor dem Aue-Verteidiger an den Ball, der die Kugel entscheidend ins eigene Tor abfälschte (27.). Bereits das fünfte Eigentor der Sachsen in der laufenden Saison.
Auch nach dem Rückstand wirkten die Angriffsbemühungen der Auer eher halbherzig und stellten Duisburgs Defensive vor keine allzu großen Probleme. So war es MSV-Routinier Marvin Bakalorz, der mit einem Klärungsversuch mit dem Kopf nach einer Ecke erstmals den eigenen Torhüter prüfte. Doch der gut reagierende Vincent Müller verhinderte das zweite Eigentor des Spiels (35.). Die Hausherren wechselten bereits vor der Pause zum zweiten Mal. Ex-Zebra Borys Tashchy verließ verletzt den Platz.
Während Aue mit Drang aus der Pause kam, die erste Gelegenheit aber verpasste, schlugen die Zebras eiskalt zu. Marvin Ajani legte von der Strafraumgrenze zurück auf Pusch, der die Kugel gegen die Laufrichtung des Keepers in die kurze Torecke schob (49.). Für Ajani war es der erste Scorerpunkt in der laufenden Saison. „Das 2:0 hat uns Sicherheit gegeben und aus meiner Sicht den Deckel drauf gemacht“, sagte Pusch.
Mit der komfortablen Führung im Rücken lieferte der MSV eine sehr engagierte und in der zweiten Halbzeit auch immer dominantere Leistung ab. Aue fand kaum ein Durchkommen. Wirklich in Gefahr geriet der sechste Saisonsieg der Zebras so nicht mehr. Einziger Wermutstropfen: Der eingewechselte Bouhaddouz holte sich in der Schlussminute völlig unnötig die Gelb-Rote Karte ab. Die erste Verwarnung hatte der Angreifer für eine Schwalbe gesehen, dann trat er Ulrich Taffertshofer trief in der gegnerischen Hälfte in die Hacken. Damit wird der Stürmer beim letzten Spiel vor der WM-Pause fehlen. Am kommenden Samstag (14 Uhr) gastiert der FC Ingolstadt in Duisburg.
Aue: Männel (9. Klewin) - Danhof, Nkansah, Sorge, Schikora - Gorzel (46. Rosenlöcher), Ulrich Taffertshofer - Baumgart (75. Jastremski), Sijaric (75. Besong) - Huth, Taschtschy (38. Nazarov)- Trainer: Müller
Duisburg: Vincent Müller - Bitter, Mai, Senger, Mogultay - Bakalorz, Stierlin (88. König) - Stoppelkamp (77. Frey), Pusch, Ajani (77. Kölle) - Ekene (65. Bouhaddouz)- Trainer: Ziegner
Schiedsrichter: Martin Speckner (Schloßbach)
Tore: 0:1 Sorge (27., Eigentor), 0:2 Pusch (49.)
Zuschauer: 7000
Gelb-Rote Karte: - Bouhaddouz wegen Foulspiels (90.)
Gelbe Karten: Sijaric, Taffertshofer - Stierlin, Ekene