Vorstandssuche Knatsch im Verwaltungsrat lähmt den KFC Uerdingen

Krefeld · Das hat gerade noch gefehlt. Der KFC Uerdingen muss die Kräfte bündeln, um nach dem Rückzug aus der Dritten Liga zumindest für die Regionalliga gewappnet zu sein, doch stattdessen verkracht sich der Verwaltungsrat bei der Suche eines neuen Vorstands.

 Schon bei der Mitgliederversammlung auf dem Podium möglichst weit voneinander entfernt: Mustafa Ertürk (links) und Andreas Galland (rechts).

Schon bei der Mitgliederversammlung auf dem Podium möglichst weit voneinander entfernt: Mustafa Ertürk (links) und Andreas Galland (rechts).

Foto: BRAUER-Fotoagentur

Als Roman Gevorkyan am 2. Juni verkündete, dass er sich mit seiner Noah Group beim KFC Uerdingen zurückzieht, weil die Auflagen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) für die Dritte Liga nicht zu stemmen sind, da hätte eigentlich die große Stunde des Verwaltungsrates schlagen müssen. Denn nachdem Mikhail Ponomarev schon vor einem Jahr seinen Rückzug angedeutet hatte, spätestens jedoch als er die finanziellen Probleme Anfang November öffentlich gemacht hatte, war klar, dass der KFC Uerdingen eine neue Führung braucht. Doch anstatt daran zu arbeiten, vertrauten der Verwaltungsrat auf das Interesse von Gevorkyan. So kommt es, dass das Gremium am 2. Juni keinen Plan B aus der Schublade ziehen konnte.

Bis heute ist noch keine Lösung gefunden. Zwar behaupten der Verwaltungsratsvorsitzende Andreas Galland und seine beiden Mitstreiter Mustafa Ertürk und Harald Grassen, es gebe mehr als nur einen Interessenten, der bereit sei die Führung zu übernehmen, doch Namen werden nicht genannt. Das wollten die Kandidaten nicht, heißt es.

In der vergangenen Woche gab es zumindest mal ein Statement des Vereins. „Es sind noch keine Entscheidungen getroffen worden, da noch nicht klar ist, welche Optionen insgesamt bestehen. Das Bild setzt sich aber gerade zusammen, nach Ablauf dieser Woche sollten Entscheidungen möglich werden. Uns ist sehr bewusst, dass die Zeit drängt“, sagte Galland.

Entscheidungen mögen möglich sein, sind aber noch immer nicht gefallen. Stattdessen soll es unterschiedliche Auffassungen zwischen Galland und Ertürk geben. Den Machtkampf kann der KFC nun wirklich nicht brauchen. Vielmehr bedarf es endlich einer Entscheidung, damit der Verein wieder handlungsfähig wird.

Auf den neuen Vorstand kommt nämlich jede Menge Arbeit zu. Denn es müssen nicht nur die Finanzen geordnet und ein Etat für die kommende Saison erstellt werden, sondern es muss auch eine sportliche Führung samt Trainer installiert und ein Kader zusammengestellt werden. All das müsste bis Ende Juni geschehen, damit Anfang Juli das Training beginnen kann. Bislang aber steht nur eines fest: Die Regionalliga startet am 13. August in die neue Saison.

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