Vorfall in der Eredivisie Vermeintlicher Lieferando-Fahrer sorgt für Spielunterbrechung
Düsseldorf · Es klingt kurios, ist aber wahr: Das Eredivisie-Spiel zwischen dem FC Volendam und dem SC Heerenveen musste am Sonntag unterbrochen werden, weil ein vermeintlicher Essenslieferant auf den Platz gelaufen war. Was hinter dieser Aktion stecken könnte – außer einem Werbegag.
In der ersten niederländischen Liga musste am Sonntag die Partie zwischen dem FC Volendam und dem SC Heerenveen gleich zweimal unterbrochen werden. In der 67. Minute der Eredivisie-Partie sorgte zunächst ein Gewitter für eine Spielunterbrechung.
Nach rund 20 Minuten hatten sich die Gewitterwolken jedoch verzogen und das Spiel konnte wieder fortgesetzt werden. Doch es dauerte nicht lange, bis der Schiedsrichter die Partie ein weiteres Mal stoppen musste. Und diesmal war der Grund für die Unterbrechung weitaus skurriler.
Denn plötzlich stürmte ein Flitzer auf den grünen Rasen, der jedoch nicht wie ein gewöhnlicher Fan aussah, sondern die Arbeitsklamotten vom Unternehmen Thuisbezorgd.nl trug, dem niederländischen Pendant des Essens-Bringdienstes Lieferando. Die Spieler des FC Volendam durften umso verwunderter gewesen sein, weil der Lieferbote in den gleichen orangenen Farben gekleidet war, wie die Spieler der Heimmannschaft.
Der vermeintliche Essenslieferant von Lieferando, der mit einer Go-Pro-Kamera ausgerüstet war, hatte auch eine Warmhaltebox in der Hand und schien seine Bestellung mitten auf dem Platz ausliefern zu wollen.
Volendam-Kapitän Damon Mirani reagierte als Erster und leitete den Lieferboten zur Seitenlinie. Dort wurde der Bote von einem Ordner in Beschlag genommen, der den Flitzer aus dem Stadion eskortierte.
Ob es sich hierbei um einen Werbegag handelt, ist bislang nicht bekannt. In den sozialen Medien wird darüber spekuliert, dass hinter dieser Aktion der niederländische YouTuber Divaio stecken könnte. Auf seinen YouTube-Kanal mit rund 85.000 Abonnenten hatte Divaio in der Vergangenheit bereits mehrere Videos veröffentlicht, in denen er seine Zuschauer mit „Pranks“, also vorab geplanten Streichen, zum Schmunzeln bringt. Womöglich hatte er nun also die Idee, dass es nicht auch lustig wäre, wenn er als verkleideter Essenslieferant auf ein Fußballfeld stürmt – und dann auch noch in denselben orangenen Farben wie die Heimtrikots des FC Volendam.
Dem SC Heerenveen kam die doppelte Unterbrechung übrigens zu Gute. Der Tabellensiebte hatte zunächst kein besonders gutes Spiel gegen den Tabellenletzten gezeigt. Bevor das Spiel durch das Gewitter und den Flitzer unterbrochen wurde, stand es 1:1. Nachdem der Essenslieferant aus dem Stadion eskortiert wurde, gewann der SC Heerenveen die Partie noch mit 3:1 nach Treffern in der 85. und 87. Minute.
