Rückrundenzeugnis U23, Teil 2 Uchino weckt Hoffnungen bei Fortuna

Serie | Düsseldorf · Fortunas Regionalliga-Mannschaft hat die Spielzeit auf Tabellenplatz elf beendet. Wir nehmen die Leistungen jedes Akteurs in der zweiten Saisonhälfte unter die Lupe. Im zweiten Teil an der Reihe: die Verteidiger.

Fortuna Düsseldorf - Das große Saisonzeugnis 2021/22 für die Profis des Zweitligisten
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Das große Saisonzeugnis für Fortunas Profis

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Foto: Frederic Scheidemann

Es gab Zeiten, da war die Defensive das Prunkstück von Fortunas Regionalliga-Fußballern. In der Hinrunde der vorletzten Saison etwa, oder zu Beginn dieser Spielzeit. Nach der Winterpause konnte davon keine Rede mehr sein. Die „Zwote“ kassierte 30 Gegentreffer in zwölf Partien – während sie ihren Kasten in den übrigen sechs kurioserweise sauber hielt. Die Verteidiger in der Einzelkritik.

Takashi Uchino (11 Spiele/0 Tore) Hinter dem Rechtsverteidiger liegt vermutlich das beste Halbjahr seiner Karriere. Seine zumeist starken Leistungen im Regionalliga-Team bescherten ihm zwei Einsätze für die Profis und insgesamt vier Nominierungen für den Spieltagskader in der Zweiten Liga. Feierte außerdem sein Debüt für die japanische U21-Nationalmannschaft. Fehlte der „Zwoten“ seit dem Winter sieben Mal, besonders deutlich kam das in den letzten drei Partien zum Vorschein. Sein Vertrag läuft über den Sommer hinaus, könnte möglicherweise als Backup für Matthias Zimmermann fest in den Zweitliga-Kader aufrücken.

Daniel Ndouop (11/0) Definitiv eine der positiven Überraschungen. Spielte in der Hinrunde kaum, weil er eigentlich als Ergänzungsspieler eingeplant und später am Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankt war. Mauserte sich dann zu einem zuverlässigen Verteidiger und absolvierte in der zweiten Saisonhälfte acht Partien über die volle Distanz. Verrichtete sein Werk mitunter etwas unorthodox, aber solide. Stark im Zweikampfverhalten, dafür große Schwächen im Spielaufbau.

Niko Vukancic (13/0) Kam in der Winterpause vom Nord-Regionalligisten HSC Hannover an den Flinger Broich. Bildete gemeinsam mit Tim Corsten einige Male eine Innenverteidigung, die aus zwei Linksfüßen bestand. Führte sich im ersten Spiel bei der U23 von Borussia Mönchengladbach (3:0) stark ein, ließ ab und zu aber die nötige Konstanz vermissen. Fehlte nach einer fragwürdigen Roten Karte beim 0:4 gegen Straelen zwei Wochen lang gesperrt. Körperlich auf einem guten Niveau, zudem willensstark. Könnte nach dem Sommer einige Schritte nach vorne machen.

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Foto: Frederic Scheidemann

Nikell Touglo (10/0) Spielte eine schwache Saison, stand aber trotzdem oft auf dem Rasen – weil die Alternativen fehlten. Sehr wechselhafte Leistungen, meist mehr Schatten als Licht. Brachte seine Teamkameraden durch fahrlässige Pässe oder spontanes Verlassen seiner Position immer wieder in große Nöte. Schaffte es nicht, sich weiterzuentwickeln. Besitzt zwar noch einen Vertrag bis zum Ende der kommenden Spielzeit, hat dem Vernehmen nach jedoch keine Zukunft in der „Zwoten“.

Tim Oberdorf (3/1) Stand nach seiner dauerhaften Beförderung zu den Profis in der zweiten Saisonhälfte nur noch drei Mal zur Verfügung, machte dann allerdings stets den Unterschied. Organisierte die Defensive und hielt sie zusammen, hob das Niveau der gesamten Mannschaft an. Sorgte beim 0:1 gegen Münster dafür, dass der Favorit erhebliche Probleme bekam. Traf wenige Tage später beim 4:0 gegen die U23 des FC Schalke 04 und trumpfte in Wuppertal (2:0) gemeinsam mit Nebenmann Tim Corsten groß auf.

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Foto: IMAGO/foto2press/IMAGO/Sven Leifer

Tim Corsten (12/0) Wirkte in allen fünf Begegnungen, die das Team von Trainer Nico Michaty nach dem Winter gewann, mit – wenn auch zwei Mal nur in den Schlussminuten. Knüpfte an seine gute Hinrunde an, blieb frei von größeren Verletzungen. Entwickelte sich erneut prächtig. Machte seine beste Partie beim überraschenden Sieg in Wuppertal, als er nahezu fehlerfrei blieb. Insgesamt gewohnt stark im Spielaufbau, aber auch immer besser in den Luftzweikämpfen. Muss an seiner körperlichen Robustheit arbeiten.

Mert Göckan (11/1) Erfüllte die Erwartungen auf der linken Außenbahn, ohne großartig aufzufallen. Hatte zu Beginn des Jahres das Nachsehen gegenüber Georgios Siadas, kämpfte sich aber zurück und erzielte den wichtigen Ausgleich gegen Ahlen (1:1). Trat ab und zu als Vorlagengeber in Erscheinung: etwa beim 1:3 in Aachen oder sogar doppelt beim 4:0 auf Schalke. Nicht immer fehlerlos, sah gegen Uerdingen (1:0) eine überflüssige Gelb-Rote Karte.

Georgios Siadas (16/2) Nach einer durchwachsenen Hinrunde deutlich stabiler und stärker. Spielte meist den defensiven Part auf dem linken Flügel, war seltener als früher auf der offensiveren Position unterwegs. Traf beim 3:0 gegen die U23 von Borussia Mönchengladbach und versenkte eine missratene Flanke in Oberhausen (1:2) sehenswert im Netz. Verlässt Fortuna nun nach zwölf Jahren.

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