Wiedersehen Ende Juli Diese heißen Pokalduelle lieferten sich Fortuna und Offenbach
Düsseldorf · Der frühere Nationalspieler Kevin Großkreutz zog bei der Auslosung zur ersten Hauptrunde des DFB-Pokals einige interessante Partien aus dem Lostopf. Eine davon: Kickers Offenbach gegen Fortuna Düsseldorf. Diese Paarung weckt einige Erinnerungen an packende Pokalduelle beider Teams.

Fortunas besondere Momente im DFB-Pokal
Flüchtige Beobachter dürften die Reaktionen vieler Düsseldorfer Fußballfans auf die Auslosung zur ersten Runde des DFB-Pokals ziemlich überrascht haben. Da zog der frühere Nationalspieler Kevin Großkreutz als Gegner der Fortuna einen Viertligisten aus dem Lostopf – und statt zufriedener oder augenzwinkernder Kommentare gab es vielfach ganz anderes zu lesen. So mancher Anhänger verbindet düstere Erinnerungen mit dem Namen Kickers Offenbach.
Doch allen Unkenrufern sei gesagt: Es gab auch ganz andere Pokalmomente gegen die Offenbacher. Wir werfen einen Blick zurück auf die bisher vier Duelle der beiden Traditionsvereine im Kampf um den „Pott“.
18. Dezember 2012 Steigen wir ein mit dem aktuellsten und auch bittersten Vergleich. Fünf Monate zuvor war Fortuna in der legendären Relegation gegen Hertha aufgestiegen, die Kickers kämpften mit ihrem Trainer Arie van Lent gegen den Abstieg aus der Dritten Liga. Doch obwohl die Gäste mit dem Rückenwind einer bärenstarken Hinrunde an den Bieberer Berg kamen, war im Achtelfinale Endstation. Angetrieben vom überragenden André Hahn, der später für Gladbach und Augsburg erstklassig spielte, gewann der Außenseiter durch späte Treffer von Mathias Fetsch (76.) und Stefan Vogler (85.) verdient 2:0. Im Viertelfinale gegen Wolfsburg kam dann mit 1:2 das Aus für die Kickers, die jedoch den Klassenerhalt schafften. Im Gegensatz zu Fortuna: Nicht wenige Fans sagen heute, dass Offenbach die große Wende zum Negativen hin zum Abstieg brachte.

Das große Saisonzeugnis für Fortunas Profis
27. August 1982 Am Ende jener Saison sollten die Offenbacher in die Bundesliga aufsteigen, aber das ahnten sie im Spätsommer noch nicht. Immerhin aber brachten sie den favorisierten Erstligisten an den Rand einer Niederlage. Michael Kutzop scheiterte in der 78. Minute mit einem Elfmeter an Fortuna-Keeper Wolfgang Kleff; ein Treffer wäre wohl das Aus für die Gäste gewesen. So ging es nach Toren von Atli Edvaldsson (Fortuna) sowie Uwe Bein mit 1:1 in die Verlängerung, und Sepp Weikl und Günter Thiele schossen noch das 3:1 für Fortuna heraus.
6. April 1980 Der große Gegenpol zum bitteren Aus von 2012. Zwar hatte Fortuna auch mehr als drei Jahrzehnte zuvor hart zu kämpfen, doch tat sie dies mit Erfolg. 1:1 hieß es nach 90 Minuten zwischen dem Zweitligisten Kickers und dem klassenhöheren Pokalverteidiger; Michael Kutzop (Kickers) und Thomas Allofs hatten getroffen. Der damals 19-jährige Rudi Völler schaffte in der Verlängerung nach Kurt Geinzers Eigentor den erneuten Ausgleich für die Hessen, ehe die große Stunde eines Nationalspielers schlug. In den Minuten 112, 115 und 118 legte der heutige Sportvorstand Klaus Allofs einen Hattrick hin. Das 5:2 nach Verlängerung am Bieberer Berg, der an jenem Sonntag ebenso brodelte wie 32 Jahre später, brachte Fortuna ins Halbfinale – am Ende stand der zweite DFB-Pokalsieg in Folge.

Auf diese Spieler sollte Fortuna ein Auge werfen
22. Januar 1966 Das erste Pokalduell der Klubs (damals beide in der zweitklassigen Regionalliga) ging an Offenbach. Georg Tripp und Siegfried Gast brachten die Hessen mit einem Doppelschlag vor der Pause in Führung, „Pitter“ Meyer konnte nur noch verkürzen. Über das Erstrunden-1:2 im Rheinstadion trösteten sich die Düsseldorfer am Saisonende hinweg – mit dem Aufstieg in die Bundesliga.