Gelb-Rot in Kiel So bewertet Fortunas Trainer Sobottkas Platzverweis

Düsseldorf · Am Samstag gegen den FC St. Pauli muss Daniel Thioune die zuletzt zweimal erfolgreiche Startelf ändern. Marcel Sobottka sah in Kiel Gelb-Rot, zudem fehlt Fortuna Ao Tanaka wegen einer Kapselverletzung im Knie. Was der Trainer zum doppelten Mittelfeldproblem sagt und wie er „Cellos“ Aktion einordnet.

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Foto: dpa/Axel Heimken

Jorrit Hendrix zurück aus seiner Verletzungspause, Felix Klaus ebenfalls. Und dann hatte ja Rouwen Hennings schon kurz zuvor sein Comeback nach einer Fußblessur gefeiert – ist also ein Ende von Fortunas Personalproblemen in Sicht? Wenn das nur eine so einfache Rechnung wäre! Stattdessen kann man sich in dieser Saison fast blind darauf verlassen, dass sofort eine neue Sorge auftaucht, sobald eine alte sich erledigt hat.

Beim 2:1-Sieg in Kiel am Samstag lagen Plus und Minus besonders dicht beieinander. In der 69. Minute meldete sich Hendrix mit seiner Einwechslung für Shinta Appelkamp zurück, doch nur 24 Minuten später musste Trainer Daniel Thioune den nächsten Strich auf seiner Personalliste für das anstehende Spiel gegen den FC St. Pauli machen. Interimskapitän Marcel Sobottka, kurz nach der Pause nach einem taktischen Foul mit Gelb versehen, unterband in der dritten Minute der Nachspielzeit einen Konter der Kieler, indem er den davonstürmenden Stefan Thesker festhielt. Schiedsrichter Robert Schröder zeigte ihm dafür zu Recht Gelb-Rot.

„Das tut uns unheimlich weh“, gibt Thioune mit Blick auf das St.-Pauli-Spiel am Samstag (13 Uhr, Arena) zu, für das Sobottka nun gesperrt ist. Einen Vorwurf in Richtung des 28-Jährigen will er daraus allerdings nicht ableiten. „Es hätte mir sicher gefallen, wenn Cello das anders gelöst hätte, denn dann wäre er gegen St. Pauli nicht gesperrt“, sagt der Trainer schmunzelnd. „Viel weniger hätte mir aber gefallen, wenn ich jetzt gefragt würde, warum wir vor dem 2:2 den Konter nicht unterbunden haben. Daher sage ich: weise Entscheidung. Cello hat nicht allzu viel verkehrt gemacht.“

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Foto: Christof Wolff

Dennoch eine Entscheidung, die Thioune für den kommenden Samstag Kopfzerbrechen bereitet. „Weil Cello in einer brutal guten Verfassung ist“, erklärt er. „Er ist das, was ich brauche auf dem Platz. Er ist mein erster Ansprechpartner, er reguliert unser komplettes Zentrum. Und den müssen wir nun 90 Minuten ersetzen. Aber wenn das anders kompensiert wird, und das werden wir, dann kann ich damit leben.“

Besser als mit einem späten Ausgleich der Kieler jedenfalls. Zwei Schlüsse folgen nun – die Fitness der Beteiligten vorausgesetzt – beinahe automatisch. Erstens wird Jorrit Hendrix zurück in die Startelf rücken, zweitens bleibt der eigentlich zum Ende der vergangenen Saison als Führungsspieler in die U23 gewechselte Adam Bodzek im Kader des Zweitligateams.

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Foto: Moritz Mueller

Und womöglich wird der 37-Jährige gegen die Hamburger sogar in der Startelf stehen, denn neben Sobottka gibt es in der Mittelfeldzentrale einen weiteren schwerwiegenden Ausfall: Ao Tanaka verletzte sich bereits früh im Spiel am Knie, hielt dann zwar noch bis zur 83. Minute durch, humpelte anschließend jedoch stark. „Sein Knie ist auch geschwollen“, berichtete Thioune.

Am Montag unterzog sich der japanische Nationalspieler deshalb einer MRT-Untersuchung, die eine Kapselverletzung ergab. Tanaka fällt somit bis auf Weiteres aus, muss aber nicht um seine Teilnahme an der WM-Endrunde in Katar bangen. „Ich bin froh, dass es keine schlimme Verletzung ist, und bin optimistisch, dass ich schnell wieder auf dem Trainingsplatz stehen kann“, erklärte Tanaka.

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