Gegner im Check Fortuna gastiert bei Angstgegner Frankfurt

Düsseldorf · Die Düsseldorfer haben erst einmal in Frankfurt gewonnen. Im Vorjahr gingen sie dort mit 1:7 unter. Der fünfmalige Torschütze Luka Jovic ist jedoch ebenso nicht mehr dabei wie sein Kollege Sebastien Haller (zwei Treffer).

 Luka Jovic (links, im Kopfballduell mit Jean Zimmer) erzielte beim Frankfurter 7:1 über Fortuna fünf Tore.

Luka Jovic (links, im Kopfballduell mit Jean Zimmer) erzielte beim Frankfurter 7:1 über Fortuna fünf Tore.

Foto: dpa/Arne Dedert

Das Spiel Fortuna fährt zwar als klarer Außenseiter nach Frankfurt, doch sie hofft auf eine Überraschung – und darauf, dass sich die Gastgeber nach dem rauschenden Fußballfest beim 3:0-Erfolg am Donnerstagabend gegen Racing Straßburg emotional verausgabt haben und nicht so leicht in den Bundesligaalltag zurückfinden.

Die aktuelle Form Frankfurt startete mit einem 1:0-Heimsieg gegen Hoffenheim in die Bundesliga-Saison, unterlag eine Woche später mit 1:2 in Leipzig. In der Europa-League-Qualifikation stand die Eintracht nach dem 0:1 bei Racing Straßburg unter Druck, besiegte aber in einem furiosen Spiel die Franzosen 3:0.

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Foto: Dirk Päffgen

Fortuna überraschte zum Saisonauftakt beim 3:1-Sieg in Bremen, doch am zweiten Spieltag wurden ihr beim 1:3 gegen Leverkusen deutlich die Grenzen aufgezeigt.

Die aktuelle Stimmung Der abermalige Einzug in die Gruppenphase der Europa League rettete in Frankfurt nach dem schlechten Schlussspurt der Vor-Saison und dem mageren siebten Platz in der Endabrechnung die Stimmung. Der Verein hatte alle 40.000 Europapokal-Dauerkarten verkauft.


Die personelle Lage Frankfurt fehlt der verletzte Kapitän David Abraham. Taleb Tawatha ist gar nicht mehr dabei: Am Donnerstag gab die Eintracht die Trennung vom Israeli bekannt.  Der kroatische WM-Zweite Ante Rebic, der beim Spiel in Leipzig noch angeschlagen nicht dabei war, ist wieder fit.  Marco Russ fehlt mit einem Achillessehnenriss.

Fortuna fehlen Kasim Adams, Marcel Sobottka (beide Muskelfaserriss), Nana Ampomah (Trainingsrückstand), Aymane Barkok (Schultereckgelenksprenung), Michael Rensing (Schulterverletzung), Markus Suttner (krank) und Marcel Stöger (Kreuzbandriss).

Zu- und Abgänge Einen Substanzverlust gibt es bei Frankfurt im Angriff: Mit Luka Jovic (für 60 Millionen Euro zu Real Madrid) und Sebastien Haller (für 50 Millionen Euro zu West Ham) haben zwei Angreifer die Elf verlassen, die mehr als die Hälfte der Pflichtspieltore der Vor-Saison erzielten (47 von 91). Ante Rebic konnte die Eintracht halten. Mit Kevin Trapp, Martin Hinteregger und Sebastian Rode hat sie drei Spieler verpflichtet, die sie ausgeliehen hatte.

Stärken und Schwächen Trainer Adi Hütter denkt offensiv, lässt seine Mannschaft mit viel Tempo und frühem Pressing antreten. Nach den starken Abgängen hat er aber in der Offensive Sorgen. Gut aufgestellt ist die SGE in der Abwehr und im Mittelfeld, das durch die Zugänge Dominik Kohr und Djibril Sow verstärkt wurde.

Der direkte Vergleich Schlecht ist Fortunas Bundesliga-Bilanz gegen die Eintracht. Sie gewann nur zehn von insgesamt 46 Partien (10-12-24). Den jüngsten Sieg gab es im November 2012, da gewann sie 4:0 (Tore: Stefan Reisinger, Oliver Fink, Nando Rafael, Axel Bellinghausen). Nur einmal hatten die Rot-Weißen höher gewonnen: Das war 1983, als Atli Eðvaldsson beim 5:1 alle fünf Treffer erzielte. Verheerend ist die Auswärtsbilanz: Im Waldstadion hat F95 bislang erst einmal gewonnen (1-5-17). Den einzigen Erfolg gab es im Januar 1980, als Thomas Allofs (2.) und Gerd Zewe (82.) die Tore zum 2:1-Sieg erzielten. Das Gegentor erzielte Harald Karger (38.).

Das Spiel im Vorjahr Fortuna kassierte im Oktober 2018 in Frankfurt mit 1:7 (0:3) ihre höchste Saisonniederlage. Den Düsseldorfer Beobachtern wurde Angst und Bange um ihre Mannschaft, die mindestens eine Klasse schlechter war als die Eintracht und ihre vierte Niederlage in Folge kassierte. Ihr fehlten Tempo, Spielwitz und Technik. Nach dem Rückstand  verlor die Funkel-Elf  völlig ihre Ordnung. Nach der Partie sprachen viele den Gästen ihre  Bundesliga-Tauglichkeit ab.

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