Fehler-Festival am Flinger Broich Fortunas U23 verliert wildes Spiel gegen Wiedenbrück

Düsseldorf · Sechs Tore sind am Mittwochabend im Paul-Janes-Stadion gefallen, fünf davon gingen mehr oder weniger dicke Patzer voraus. Am Ende guckten Fortunas Regionalliga-Fußballer in die Röhre. Sie verloren gegen den SC Wiedenbrück mit 2:4.

 Fortunas U23-Trainer Nico Michaty.

Fortunas U23-Trainer Nico Michaty.

Foto: Frederic Scheidemann

Vor einigen Wochen hatte sich Christian Preußer beschwert. „Es ist ein bisschen schade, dass die Spiele jetzt alle parallel stattfinden“, sagte Fortunas Cheftrainer. Was ihn zu diese Aussage bewog: Die jüngsten Partien der Profis fanden stets zeitgleich mit den Auftritten der Regionalliga-Mannschaft statt – das ärgerte den 37-Jährigen. Am Mittwochabend bot sich Preußer dann endlich die Gelegenheit, selbst im Paul-Janes-Stadion vorbeizuschauen. An der Seite der beiden Vorstandsmitglieder Klaus Allofs und Uwe Klein sah er eine 2:4-Niederlage der „Zwoten“ gegen den SC Wiedenbrück.

Der Abend begann schon denkbar schlecht für die Flingerner. Gerade einmal sieben Minuten waren gespielt, als sie in Rückstand gerieten. Interimskapitän Nikell Touglo verstolperte ein harmloses Zuspiel von Takashi Uchino an der Strafraumgrenze, Niklas Szeleschus nahm das Geschenk dankend an und überwand „Zwote“-Keeper Franz Langhoff ohne Probleme. Dieser urplötzliche Nackenschlag traf die Rot-Weißen freilich ins Mark, doch sie brachen nicht ein. Auch wenn Szeleschus das zweite Tor hätte nachlegen können, bissen sich die Hausherren gegen die körperlich starken und defensiv gut organisierten Wiedenbrücker in die Partie.

So unverhofft wie die Ostwestfalen traf dann aber auch die „Zwote“; es war offensichtlich ein Tag der kuriosen Treffer. Linksverteidiger Mert Göckan schickte den Ball flach in die Spitze, eigentlich sollte er Jona Niemiec erreichen. Stattdessen trudelte er jedoch SCW-Keeper Marcel Hölscher in den Fuß, hüpfte wenige Zentimeter vorher wegen eines Platzfehlers allerdings auf und rollte in Zeitlupe zum Ausgleich über die Linie.

Ein Comeback und ein Besuch beim Fortuna-Training
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Foto: Frederic Scheidemann

Weitere Höhepunkte bot die erste Hälfte nicht – mit einer Ausnahme: Nach einem Ballverlust von Bjarne Pudel stürmte Niemiec in den Wiedenbrücker Strafraum, seinen Querpass schoss Tim Köther aus dem Rückraum kommend am linken Pfosten vorbei. Selbst abzuschließen, wäre in dieser Situation möglicherweise die bessere Entscheidung gewesen. Ansonsten plätscherte das Geschehen vor sich hin, weil die Gäste mit all ihrer Erfahrung, Laufstärke und Cleverness das Mittelfeld verdichteten, nach vorne aber kaum Gefahr entwickelten. Die „Zwote“ leistete sich indes einerseits viele kleine Stockfehler, andererseits fand sie offensiv nur wenige Lücken.

Nach dem Seitenwechsel sah das anders aus. Niemiec lief nach einem Zuspiel von Top-Scorer Köther ungestört durch die Hälfte der Wiedenbrücker und schloss eiskalt ab – 2:1, Spiel gedreht. Preußer, Allofs und Klein dürften diesen Umstand auf der Tribüne erfreut zur Kenntnis genommen haben. Weniger galt das für den Ausgleichstreffer der Ostwestfalen, als Manfredas Ruzgis sich im Rücken von Jungprofi Touglo davonschlich und einköpfte.

Fünf Minuten später kam es noch dicker für die „Zwote“: Torwart Langhoff verschätzte sich beim Herauslaufen, Ruzgis war wieder zur Stelle. Den Schlusspunkt setzte Said Harouz mit einem feinen Weitschuss in der Nachspielzeit. So gewannen die Ostwestfalen das Fehler-Festival am Flinger Broich am Ende deutlich.

Statistik
Fortuna II: Langhoff – Uchino, Touglo (89. Kuhinja), Corsten, Göckan – Özkan (67. Siadas) – Hirschberger (79. Mansfeld), Fink, Geerkens, Köther – Niemiec. – Tore: 0:1 Szeleschus (7.), 1:1 Göckan (25.), 2:1 Niemiec (57.), 2:2/2:3 Ruzgis (71./76.), 2:4 Harouz (90.+1). – Schiedsrichter: Bramkamp (Hattingen). – Zuschauer: 202.

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